"Was ist Bio ?"

Was ist “Bio” und was hätte es sein sollen?
Was war die Idee in den 70-ern?- Das Paradigma des endlosen Wachstums wurde in Frage gestellt. Es wurde schick, natürlich zu sein, was immer das auch war.
Die ersten Bio-Läden, liebevoll gestaltet und geführt. Handverlesen die Kunden und Lieferanten. Offener Verkauf anstelle der Verpackungen. Vollkornbrot. Ethik gegenüber der Welt, den Tieren und Pflanzen - small is beautiful!
Dieser Markt wurde entdeckt. Supermärkte und Lebensmittelfabriken merkten, dass Bio sich gut verkaufte. Aber: “Was eigentlich ist “BIO”? - das war bis dahin keine Frage gewesen.

Jetzt kam die “Lobby-Arbeit” der Fabriken.
“Bio” war ein ungeschütztes Markenzeichen. Bio war Freiwild! Und ist es heute noch.

Es wurden neue Marken geschaffen und geschützt. “Demeter”, “Bioland”, “Naturland” und andere. Möglichst regional. “Kontrolliert ökologischer Anbau”!
Die Antwort der Konzerne: “kontrollierter (Bio-)Anbau”. Man musste schon ganz genau hinschauen. “Vollkornbrot” - das schien eindeutig - aber, mit 30% Schrot-Anteil darf man ein gewöhnliches Brot Vollkornbrot nennen. Da muss man draufkommen.
Ein besonderer Effekt, die “Prozentmentalität”! Noch ein wenig “rausholen”, wegen ein paar Cent fährt man mit dem Auto. “Sparen” ist heilig! Geht doch auch, die Hollandgurke, die Tomate aus der Retorte, geht das Industriefleisch zu 59 Cent die hundert Gramm. Und da soll das Rindvieh auf der grünen Wiese monatelang herumgeweidet haben? Man erkennt ein Freiland-Ei nicht am Geschmack. Und die armen Hühner sieht man nicht.


Wer misstraut schon den bunten Aufdrucken und den schönen Worten? “Bergbauernmilch!” von saftigen Wiesen. Die Kuh wurde mit Silo gefüttert - Maximalertrag!
Wann ist “Freilandhaltung” denn Freilandhaltung? Auf solche Fragen muss man kommen!
Beim Auto? Die “Anmutung” der Plastikteile erscheint “wertiger”! Verkaufsargument! Da darf’s auch was kosten.
Die ursprüngliche Idee wurde von der der Quasi-Bio-Branche konterkariert. Es ist falsch, was clevere Manager und Werbestrategen aus Bio gemacht haben.

Gülle und Methan - die Landwirtschaft ist einer der größten Luftverschmutzer und Beförderer des Klimawandels. Durch die Massentierhaltung und es ist natürlich ein Aberwitz, wenn Mais in Monokulturen angebaut wird, um Biogas zu erzeugen. “Wir können uns das leisten!” - Wirklich?
Das erforderte “mündige Verbraucher”, die den Mist einfach nicht kaufen; und bereit sein müssen, für Qualität zu bezahlen. Aber für Qualität, nicht für die Show.

Das echte Problem ist die Gier und der Wahnsinn des Wachstumsparadigmas. Wachstum heißt ja in Wahrheit Maximierung der Kapitalrendite.
23.03.15
Reinhard Schkutow, Postbauer-HengNeumarkt: "Was ist Bio ?"
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