Bei Kemnathen geblitzt


In der gesamten Oberpfalz wurde das Tempo gemessen

NEUMARKT. Beim angekündigten "Blitz-Marathon" wurde im Landkreis Neumarkt der Spitzenreiter wieder auf der Landstraße zwischen Breitenbrunn und Parsberg erwischt. Ein Autofahrer raste mit Tempo 145 auf der auf 100 Stundenkilometer begrenzten Straße durch die - vorher bekanntgegebene - Radarfalle.

Die Staatsstraße bei Kemnathen war schon im Vorjahr unrühmlich in die Schlagzeilen geraten, als man gleich oberpfalzweit den Spitzen-Raser stellte: ein Motorradfahrer wurde damals mit fast unglaublichen 222 Stundenkilometern geblitzt (wir berichteten). Diesmal war es ein Autofahrer mit deutschem Kennzeichen (aber nicht aus dem Landkreis Neumarkt), der an der gleichen Stelle mit Tempo 145 erwischt wurde. Er muß sich auf ein Monat Fahrverbot, 160 Euro Geldbuße und zwei Punkte einstellen.


Der dritte bundesweite Blitzmarathon und die sich in Bayern daran anschließende Schwerpunktkontrollwoche „Geschwindigkeit auf Landstraßen“ waren am Freitag seit Mitternacht beendet.

Ziel der Aktion, die in das Verkehrssicherheitsprogramm „Bayern mobil – sicher ans Ziel“ eingebettet ist, war es einmal mehr die Kraftfahrer so weit zu sensibilisieren, dass sie ihre Geschwindigkeit sowohl den gesetzlichen Vorgaben als auch den örtlichen Gegebenheiten anpassen. Damit sollte die Hauptunfallursache „Geschwindigkeit“ einmal mehr in den Fokus der Verkehrsteilnehmer gerückt werden, hieß es von der Polizei.

Durch die zeitliche Dimensionierung verspricht man sich eine Verhaltens- und Einstellungsänderung bei den Verkehrsteilnehmern. Immerhin kommen in Bayern jedes Jahr zehn Mal so viele Menschen bei Verkehrsunfällen ums Leben wie durch Mord oder Totschlag.

Seit dem 16.April um 6 Uhr lief die Aktion, zu der neumarktonline wie schon im letzten Jahr die Standorte der Radarfallen veröffentlichte (Bericht hier). Das gefiel übrigens mindestens einem Leser nicht (Leserbrief).

An den in diesem Jahr auf 18 statt bisher 24 Stunden begrenzten „Blitzmarathon“, schloss sich mit eintägiger Unterbrechung die Schwerpunktkontrollwoche an, die am Donnerstag um 24 Uhr endete. Der Grund für die Kürzung des Blitzmarathons und die eintägige Unterbrechung lag in den Trauerfeierlichkeiten für die Toten des Absturzes des Germanwings-Flugzeuges.

Insbesondere der Verfolgung und Ahndung von Geschwindigkeitsverstößen auf Landstraßen galt in den zurückliegenden Tagen das Hauptaugenmerk der dafür eingesetzten Polizeikräfte. Bilanziert man die beiden Aktionen der zurückliegenden Woche, so bedeutet dies für den Bereich des Polizeipräsidiums Oberpfalz, dass 1394 Kraftfahrzeuge in den Messstrahl von Einseitensensor und Radargerät geraten sind - dies bei einem Gesamtdurchlauf von 55.052 Fahrzeugen. Auf die Verkehrsteilnehmer kommen je nach Geschwindigkeitsüberschreitung Verwarnungsgelder oder Anzeigen zu.

Trauriger Spitzenreiter war ein Auto mit deutscher Zulassung, der am 19.April gegen 10.45 Uhr auf der Bundesstraße 20 bei Arnschwang im Landkreis Cham von Beamten der Verkehrspolizeiinspektion Regensburg gemessen wurde. Der Fahrer war bei zulässigen 100 Stundenkilometern mit satten 183 Sachen in die Messstelle gefahren. Drei Monate Fahrverbot, zwei Punkte und ein Bußgeld von 1200 Euro, bei Vorsatz, sind die Konsequenz.

Zwei Motorradfahrer taten sich bei der „Spitzengeschwindigkeiten“ besonders hervor. Hierzu laufen noch die Ermittlungen zu deren Identifizierung. Im ersten Fall war es ebenfalls die B 20 zwischen Cham und Furth im Wald, die ein Biker am 22.April in den frühen Abendstunden zur Rennstrecke umfunktionierte und mit 214 Stundenkilometern den Einseitensensor durchraste. Ebenfalls nicht zurück hielt sich, was die Bedienung des Gasgriffs betrifft, ein Motorradfahrer auf der B 14 am 19.April gegen 13.15 Uhr, den Beamte der VPI Amberg mit 187 Stundenkilometern messen konnten. Erlaubt ist auch in diesem Bereich Zempo 100.

Ferner gab es flächendeckend im Bereich der Oberpfalz 248 Lasermessungen, wobei die Einsatzkräfte 521 Geschwindigkeitsverstöße feststellten.
24.04.15
Neumarkt: Bei Kemnathen geblitzt
Telefon Redaktion


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