NEUMARKT. Grüne Kreisräte informieren sich im neuen Hallenbad in Altdorf über
Größe, Belegung und neueste technische Ausstattung. Wir wollen
möglichst viele Informationen über das Thema "Schwimmbad für Schüler"
sammeln, bevor wir in die Entscheidungsphase im Kreistag eintreten, so der Fraktionsvorsitzende Dr. Roland Schlusche.
Die Belegungszahlen im neuen Altdorfer Bad würden für den Landkreis Neumarkt auch ausreichen, meinte Johanna
Stehrenberg, Kreis- und Stadträtin. Nach dem Schulschwimmen wird das
Altdorfer Bad für die Bürger geöffnet. Dies sollte auf jeden Fall im
neuen Landkreisbad auch möglich sein, so Stehrenberg. Sie bevorzugt allerdings eine gemeinsame Lösung zwischen Kreis und Stadt - wie alle Mitglieder der Kreistagsfraktion - durch die Umsetzung eines Ganzjahresbades am jetzigen Badstandort.
Kreis- und Stadträtin Sigrid Steinbauer-Erler ist vor allem die
Barrierefreiheit des Bades wichtig. Behinderte Schüler sollen wirklich
ohne Barrieren am Schwimmunterricht teilnehmen und das Bad nutzen
können. Dafür müsste aber genügt Platz eingeplant werden. Schiebetüren
wären für Rollstuhlfahrer sehr hilfreich, so Steinbauer-Erler.
Dem Dietfurter Kreisrat Markus Reischl war die Wasseraufbereitung
wichtig. So viel Chlor wie nötig, so wenig wie möglich sollte die
Devise sein, so Reischl. Eine Option wäre die Anreicherung mit
"Granderwasser" wie in Berching, wenn dies technisch möglich ist.
Die Abwärme der technischen Anlagen im Kellerbereich könnte man sicher
nutzen, wenn man eine Wärmerückgewinnung in die Be- und Entlüftung,
sowie Heizung einplant, meinte Kreisrat Erwin Ehemann. Mit einer
guten Belüftung wäre auch der Chlorgeruch in der Luft deutlich zu
reduzieren, und würde so zu einer Vorbeugung von Atembeschwerden
führen.
Kreisrätin Christel Neufert legte großen Wert auf das Thema
"telefonische Erreichbarkeit im ganzen Bad". In jedem Winkel des neuen
Bades für den Landkreis muss der zuständige Mitarbeiter jederzeit per
Telefon erreichbar sein. Das bedeutet ausreichend Telefonverbindungen
und Kabel im gesamten Bad.
Ein besonderes Highlight war beim Besuch in Altdorf das Notfallsystem "Poseidon", das der zuständige Bademeister den Kreisräten in Aktion
zeigte. Dies würde die Aufsichtsarbeit des Badpersonals sehr
unterstützen, so Kreisrat Dr. Roland Schlusche.
Die sechs grünen Kreisräte stehen einer synergiefördernden gemeinsamen
Bad-Lösung mit der Stadt Neumarkt sehr aufgeschlossen gegenüber, so
Schlusche. Allerdings muss hierbei ganz klar gesagt werden, dass der
Landkreis finanziell nur für die Pflichtaufgabe "Schulschwimmen" zur
Finanzierung beteiligt werden kann. Alle weiteren Angebote für die
Bürger und die Vereine der Stadt Neumarkt seien auch von der Stadt zu
finanzieren.
Das Berger Hallenbad ist für die Grünen keine Alternative, da ihrer Meinung nach zu viel Zeit für An- und Rückfahrt der Schüler verloren gehe und es umwelttechnisch auch keine gute Lösung sei. Tragisch sei für Berg sicher, dass die Altdorfer Schülerschaft durch den Bau eines eigenen Bades wegfällt, was aber "nicht auf dem Rücken der Neumarkter Schüler ausgetragen werden" dürfe.