„Peinliche Diskussionen“

NEUMARKT. Bei der UPW ärgert man sich über Querschüsse von CSU-Mitgliedern bei der Diskussion um die Neumarkter Innenstadtgestaltung.

In unzähligen Klausurtagungen und Arbeitskreissitzungen habe man sich, „wohlgemerkt parteiübergreifend“, so Stadtrat Wolfgang Knychalla, „auf das hervorragende Konzept des Wettbewerbssiegers Levin Monsigny geeinigt“ und dies mit großer Mehrheit im Stadtrat beschlossen. Diese unsägliche Diskussion über ein paar Bäume mehr oder weniger gehe ihm „langsam gewaltig auf den Nerv“, sagte Knychalla.


Der Wettbewerbsentscheid sei bindend und quer durch alle Fraktionen beschlossen. Und dieser spreche nun mal von 90 Parkplätzen. Wenn nun jemand eine erhebliche Abweichung fordere und plötzlich 130 Parkplätze ins Spiel bringe, sei das nicht mehr tragbar.

Bei der "mehrfachen intensiven Bürgerbeteiligung" habe die Parkplatzfrage bei den Bürgern "nur eine sehr untergeordnete Rolle gespielt", hieß es. Vielmehr seien bei Infoabenden für Einzelhandel und Immobilienbesitzer andere Aspekte entscheidend gewesen. Der Austausch des Bodenbelages sowie die Anpassung der verschiedenen Ebenen der Marktstraße zur Verbesserung für Radfahrer, Fußgänger und Menschen mit Behinderung waren die obersten Wünsche. Das „gesamte Konzept wegen ein paar lächerlicher Bäume und Stellplätze in Gefahr zu bringen“ sei nicht hinnehmbar.

Insbesondere die Äußerungen von Helmut Jawurek brachten einige UPW-Räte auf die Palme. Offenbar sei dieser "nicht im Stande, Mehrheitsbeschlüsse zu akzeptieren". Gerne erkläre man ihm den Ablauf eines Planungswettbewerbes mit anschließendem rechtlichem und fachlichem Ablauf in der Vergabe- und Bauordnung - so wie es ihm bereits sein Parteikollege Albert Löhner angeboten habe.

In der Innenstadt, so die UPW-Räte, soll nicht ein Wohnzimmer für den Einzelhandel, sondern für alle Neumarkter und Besucher der Stadt geschaffen werden. Ziel sei es, als Gegenpol zum "Neue Markt" eine gute und angenehme Atmosphäre in der Innenstadt zu schaffen. In einem Zusammenspiel zwischen Fußgängern, Radfahrern und einer Umfeldgestaltung, wozu in hohem Maße die Begrünung und Verschönerung der Außenanlagen zähle, sowie der maßgerechten Integration von Pkw-Verkehr verberge sich die neue Aufenthaltsqualität.

Das sei ein komplexes Thema, das Augenmaß und durchdachtes, konzeptionelles Herangehen erfordere. „Selbst mitgetragene Beschlüsse zu ignorieren, abzulehnen und eine Dauerdiskussion über ein paar Bäume und Parkplätze oder eine Tschu-Tschu-Bahn anzustellen sei hier nicht zielführend und in der Häufigkeit nur mehr „peinlich“.

Den Antrag der SPD-Fraktion auf Bewerbung als Digitalisierungszentrum hält man in der UPW für eine gute Idee und wird diesen uneingeschränkt unterstützen.

Die Vorstandschaft der UPW hatte sich gemeinsam mit der Stadtratsfraktion im Bürgerhaus getroffen. Hier zeigte man sich beeindruckt vom Vortrag von Ralf Mützel über die vielfältigen Angebote. 45 regelmäßige Veranstaltungen mit über 6000 Besuchern sowie die hohe Anzahl an ehrenamtlichen Helfern seien „sehr bemerkenswert“.
18.06.15
Neumarkt: „Peinliche Diskussionen“
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