NEUMARKT. „Arten-Vielfalt lohnt sich“ ist das Motto eines Spaziergangs, den die Grünen-Kreistagsfraktion im Raum Freystadt unternimmt.
Eine Vielfalt an Genen ermöglicht es, dass sich eine Art an veränderte Umweltbedingungen anpassen kann, indem die Individuen mit entsprechend "passender" genetischer Ausstattung überleben können. Auch die Vielfalt innerhalb eines Ökosystems hat eine ähnliche Wirkung. Je diverser ein Ökosystem, desto größer seine sogenannte Resilienz, also seine "Flexibilität", seine Widerstandsfähigkeit. Damit ist die Kapazität des Systems gemeint, Störeinflüsse und von außen induzierte Veränderungen so zu integrieren oder abzumildern, dass es sich zwar neu ausrichten muss, dabei aber dieselbe Struktur und Funktion (z.B. Ökosystemdienstleistungen) beibehält, so Kreisrat Erwin Ehemann. An seinem Hof in Oberndorf trifft man sich am Freitag, 3. Juli um 18 Uhr zu dem Artenvielfalt-Spaziergang.
Mit dabei ist auch Biologin
Marion Lang. Sie hat den Master „Science Umweltplanung und Ingenieurökologie“, an der Technische Universität München erworben.
Kreisrat Erwin Ehemann ist ein Pionier der blühenden Randstreifen auf Getreideäckern im Landkreis Neumarkt. Am Anfang belächelt, dann nachgeahmt, hat der die blühenden Insektenweiden an den Rändern der Äcker hoffähig gemacht. Vor allem der intensiv blau blühende Ackerrittersporn ist nicht nur eine Augenweide, so Ehemann.
Im Landkreis würden die Flächen der monotonen Maisäcker immer größer. Häufig fehlten die lebenswichtigen Farbtupfer der Blühpflanzen, kritisiert Dr. Roland Schlusche, Fraktionssprecher der Grünen. Man wolle die Landwirte und Bürger sensibilisieren und ermutigen, mehr Farbe und Vielfalt zu wagen.