"Wo parken die Autos ?"

NEUMARKT. Die Anwohner rund um den Neuen Markt sorgen sich bei einer CSU-Versammlung um Parkmöglichkeiten: vorerst ist offenbar Geduld gefragt.

„Der Neue Markt ist da – wo parken die Autos?“ Zu dieser brisanten Frage diskutierte die CSU-Fraktion bei einem Informationsgespräch mit Anwohner rund um den Neuen Markt.

Nicht ganz leicht hatten es die Vertreter der Firma Max Bögl und der Polizei wegen der hohen Erwartungshaltung der Anwesenden. Fraktionsvorsitzender Markus Ochsenkühn gab eingangs das Ziel vor: In einem sachlichen Miteinander wolle man praktikable und vernünftige Lösungen im Kompromiss suchen und finden.


Helmut Jawurek moderierte den Abend und sprach von berechtigten Ängsten und Bedenken. Nach kurzer grundsätzlicher Erläuterung anhand eines Gesamtübersichtsplanes gestand Projektleiter Christoph Meier zu, dass es Gesprächsbedarf gebe. Es gehe um eine annehmbare Parkregelung, wobei klar wurde, dass nicht alle Anwohner, Besucher, Kunden und Mitarbeiter gleichzeitig auf den Straßen um den Neuen Markt ihr Auto abstellen könnten.

Wegen der 564 Stellplätze in den Tiefgaragen dürfte der Drang nach Suche außerhalb eher gering sein. Dies wurde aber von den Diskussionsteilnehmern angezweifelt. Auf Nachfrage bestätigten die Bögl-Vertreter, dass in einer Vereinbarung zwischen der Firma Bögl und dem Landratsamt die Nutzung von etwa 100 Plätzen am Wochenende vorgesehen ist.

Zur Tarifstruktur informierte Meier über die Kosten von 1 Euro pro Stunde bis maximal 5 Euro pro Tag. Einige Märkte würden ihren Kunden eine Stunde kostenlos anbieten. Der Kinobetreiber verlange pauschal 1,50 Euro. Um den erwarteten Ansturm von Donnerstag bis Samstag besser bewältigen zu können, solle ein Shuttle-Bus zum Volksfestplatz eingesetzt werden.

Zur Frage der Hoteleröffnung äußerten manche die Befürchtung, dass dann noch mehr Plätze wegfallen könnten. Eröffnungstermin sei der 10. Januar, wie Geschäftsleiter Johann Braun sagte. Die Frage nach der Zahl aller Mitarbeiter im Komplex konnte niemand exakt beantworten.

Eine Teilnehmerin äußerte die Sorge, dass bei zugeparkten Straßen weder die Anwohner noch die Besucher Platz fänden und schon gar nicht die Straßenreinigung wie die Müllabfuhr fahren könnten. „Wie soll eine Regelung ausschauen?“ fragte sie.

Dazu erläuterte Helmut Jawurek den von der CSU schon früh gestellten Antrag, eine zusätzliche Tiefgarage mit etwa 200 Plätzen zu bauen. Der fand aber keine Mehrheit im Stadtrat. In diesem Zusammenhang verwiesen die CSU-Stadträte auf einen Antrag der CSU-Fraktion, in der Dr.Grundler–Straße ein Parkdeck zu errichten, ebenso wie in Krankenhausnähe. Eine denkbare Erleichterung hätte gegebenenfalls eine Ein-Stunden-Parkzeit mit Parkscheibe in der Umgebung gebracht. Diese Art von Lösung wäre aber für die Anwohner wie auch für Beschäftigte des Komplexes unpraktikabel.

Polizeioberrat Helmut Lukas agte als Leiter der Polizeiinspektion Neumarkt, es werde kein Patentrezept geben. Wenn Regelungen getroffen werden, müssten sie zentral für alle gelten. Grundsätzlich könnten Anlieger parken. Jeder, der ein Anliegen, zum Beispiel den Kauf eines Objekts hat, könne sein Auto abstellen, also seien Kunden auch Anlieger. Jeder Eigentümer könne jedoch unmittelbar vor seiner Einfahrt parken. Lukas plädierte für eine Beobachtungszeit und sagte die Prüfung des Einsatzes eines Verkehrszählgerätes zu, appellierte gleichzeitig an Besucher des Neuen Marktes, das Parkhaus zu benutzen.

Auch Geschäftsleiter Braun wie Projektleiter Meier schlugen vor, nach einigen Monaten Fakten zu bewerten, um dann Maßnahmen zu ergreifen. Keine Zustimmung fand der Vorschlag mehrerer Anwohner, in den Parkgaragen kostenfrei parken zu dürfen, um die Nebenstraßen zu entlasten. Der Vorschlag einer Nutzung der Tiefgarage unter dem Landratsamt fand allerdings Beachtung bei Braun und Meier. Darüber könne man reden, hieß es.

Elfriede Meier brachte den Vorschlag, den Schwarzachweg für die Durchfahrt zu sperren. Das bedeute zwar kleine Umwege für Anlieger, aber auch mehr Verkehrsruhe.

Markus Ochsenkühn kündigte eine erneute Gesprächsrunde mit Anwohnern nach der Beobachtungszeit in etwa sechs Monaten an.
15.09.15
Neumarkt: "Wo parken die Autos ?"
Telefon Redaktion


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