Neue Behandlungsformen

NEUMARKT. Regen Zuspruch fand eine Informationsveranstaltung der Neurologischen Klinik und der DMSG über neue medikamentöse Möglichkeiten in der Therapie von Multipler Sklerose.

Die Multiple Sklerose (MS) ist eine entzündliche Erkrankung des Nervensystems, die ganz unterschiedlich verlaufen kann und meist im frühen Erwachsenenalter beginnt. Dabei treten Entzündungsherde an verschiedenen Stellen im Gehirn und Rückenmark verstreut auf. Das Gehirn stellt eine Art Schaltzentrale dar, in der Signale über das Rückenmark zum Körper gesendet oder von dort empfangen werden; diese werden von verschiedenen Nervenfasern geleitet, die ähnlich wie elektrische Kabel von einer Schutz- bzw. Isolierschicht umgeben sind. Diese Schutzschicht besteht aus einem Stoff, der “Myelin“ genannt wird. Entsteht ein Entzündungsherd im Bereich dieser Schutzschicht, können die Botschaften nicht so wirkungsvoll übertragen werden: MS-Erkrankte können dann zum Beispiel Missempfindungen verspüren, Lähmungserscheinungen oder Schwierigkeiten beim Sehen bekommen. In Deutschland leben nach Hochrechnungen etwa 130.000 MS-Erkrankte, jährlich werden rund 2500 Menschen neu mit MS diagnostiziert.


In den Jahren 2014 und 2015 sind mehrere Medikamente neu auf den Markt gekommen, die als Behandlungsoptionen bei der Erkrankung Multiple Sklerose in Frage kommen. Dies bietet deutlich bessere Möglichkeiten, wirft häufig aber auch Fragen auf, welches Medikament für wen am besten geeignet ist. Prof. Dr. René Handschu, Chefarzt der Neurologischen Klinik am Klinikum Neumarkt, und Michaela Hagner von der Beratungsstelle Oberpfalz der Deutschen Multiplen Sklerose Gesellschaft wollten mit der Veranstaltung betroffene Patienten und deren Angehörige informieren.

Im Vortag stellten Oberärztin Dr. Iana Veselkova und der leitende Oberarzt der Klinik, Frank Janssen, die neuen Medikamente mit ihren Vor- und Nachteilen ausführlich dar und informierten über die Behandlungsmöglichkeiten vor Ort. Vorgestellt wurde auch ein neues Beratungsangebot, das die DMSG Beratungsstelle Oberpfalz in Zusammenarbeit mit dem Klinikum gestaltet hat. Unter dem Motto „Betroffene beraten Betroffene“ bietet Inge Rackl, eine selbst betroffene ehrenamtliche Mitarbeiterin der DMSG aus Neumarkt, nach individueller Vereinbarung Einzelberatungsgespräche für Betroffene und deren Angehörige an.

Das Angebot richtet sich insbesondere an Patienten während oder nach einer stationären Behandlung und kann noch im Klinikum oder auch zuhause erfolgen. Der Kontakt kann über die Klinik (09181/4203220) hergestellt werden. Die mehr als 50 Interessierten stellten nach den Vorträgen viele Fragen und nutzten die Gelegenheit zur Diskussion.
08.10.15
Neumarkt: Neue Behandlungsformen
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