"Zeichen des Lebens"


Krippenausstellung im Reitstadel

Von Dekan Monsignore Richard Distler

Immer noch ist der Adventskranz mit den 4 Adventslichtern ein beliebtes Zeichen in der Vorweihnachtszeit. Der grüne Kranz aus Tannenzweigen hat eine zweifache Bedeutung: Er ist Zeichen des Lebens und ein Zeichen der Ewigkeit. Das stufenweise Entzünden der Kerzen zeigt an, dass wir in den vier Adventswochen auf das volle Licht der Weihnacht zugehen.

Gleichzeitig ist die Zahl Vier ein Sinnbild für die sogenannten vier Weltzeitalter, aber auch Sinnbild für unser eigenes Leben, das mit weihnachtlichem Glanz und mit dem Licht aus der Ewigkeit erfüllt werden soll. Oder kurz: Meine eigene Lebenszeit ist schon umpfangen vom Licht der Ewigkeit.

So ist der Adventskranz ein Zeichen der Hoffnung, dass über unser Leben nicht das Dunkel und der Tod siegen werden, sondern das Licht und das Leben. Aber worauf stützt sich diese trostvolle Botschaft des Advents? Sie stützt sich auf Christus, den kommenden Messias und Retter der Welt. Hat er nicht selbst seit seiner Geburt aus der Jungfrau Maria unser Schicksal mit uns geteilt? Selbst als Sohn des lebendigen Gottes wagte er es, schlimmstes Leid anzunehmen und für uns durch das dunkle Tunnel des Todes zu gehen.

Doch dieser Weg wurde für alle Menschen zum Heil und zur Erlösung. Sein Weg ins Dunkel hat all unser Dunkel, all unsere Rätsel und all unsere Finsternis hell gemacht. Sein Sterben hat eine unbändige Hoffnung in die Welt gebracht und in uns das Licht der Auferstehung und des ewigen Lebens entzündet. So sind der Adventskranz und der ganze Advent nichts anderes als die Einladung, uns an diesem unvergänglichen Licht zu erfreuen und in uns wieder neu die Sehnsucht nach diesem Licht zu erwecken.


Der Advent lädt uns deshalb ein, diese Sehnsucht in uns nicht durch falsche Hektik und Geschäftigkeit zu ersticken. Darum betet die Liturgie der Kirche am zweiten Adventssonntag: „Barmherziger Gott, weise uns den rechten Weg durch diese heilige Zeit. Lass nicht zu, dass irdische Aufgaben und Sorgen uns daran hindern, deinem Sohn entgegen zu gehen!“

Der Advent also eine Zeit der Unterbrechung unserer bisherigen Lebenslinien, eine Zeit des Aufbruchs und die besondere Zeit, Gott und die Würde und Wertschätzung unseres Nächsten neu zu entdecken. Denn wer das göttliche Licht des Advents und der kommenden Weihnacht in sich leuchten lässt, der gibt es gerne weiter an seine Umgebung. Braucht nicht gerade unsere heutige Zeit, in der immer neu Hass, Terror und Gewalt aufflammen, Lichter der Hoffnung, Lichter des Trostes und Lichter des Friedens? Solche Friedens- und Hoffnungslichter schenkt uns der Advent.

Wie aber kann uns ein solches Licht geschenkt werden? Es wird uns dadurch geschenkt, dass wir eine innere Wende vollziehen und umkehren zum Licht. Letztlich aber ist es Gott selbst und Christus, unser Retter, der uns zu dieser Umkehr treibt. Deshalb wird schon seit alter Tradition der Kirche der Advent als eine Bußzeit gefeiert, in der Liturgie angezeigt durch die violette Fabe der priesterlichen Gewänder. Der Weg im Advent geht also durch Umkehr zum Licht, durch Umkehr zu einem hoffnungsvolleren Leben. Der Adventskranz mit seinen vier Lichtern zeigt uns das an. Wer diesem Licht folgt, der wird den Weg auch finden.
27.11.15
Neumarkt: "Zeichen des Lebens"
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