Notaufnahme wird blockiert


Das Neumarkter Klinikum

NEUMARKT. Mit eingewachsenen Zehennägeln zur Notaufnahme? Das Neumarkter Klinikum will die Notversorgung von solchen Kinkerlitzchen frei halten.

Bei einer Pilzinfektion oder zur Feststellung einer Schwangerschaft seien in erster Linie die niedergelassenen Ärzte zuständig, heißt es in einer gemeinsamen Erklärung.

Das Problem ist seit langem bekannt: Vor allem Kassenpatienten müssen bei kleineren Wehwehchen oft wochenlang auf einen Termin beim Haus- oder Facharzt warten und schlagen deshalb kurzerhand den Weg zur Notaufnahme im Klinikum ein. Doch dort will man die Notärzte nicht mehr länger mit Kleinigkeiten für die wirklich wichtigen Notfall-Einsätze blockieren.


Aus Anlass einer im Jahr 2015 bestätigten Gesetzgebung verständigten sich die Vertreter der niedergelassenen Ärzte und des Klinikums darauf, eine gemeinsam erarbeitete Patienteninformation zu veröffentlichen, hieß es in einer Pressemitteilung am Freitag. Die Patienteninformation wird im Klinikum ausgehängt.

Demnach seien Versorgungsbereiche je nach Schwere der Erkrankung oder des Notfalls auf zwei Versorgungsbereiche aufgeteilt: Dringende Notfälle und schwere Verletzungen versorgt das Krankenhaus, alle anderen Erkrankungen und einfache Verletzungen behandeln die Haus- und Fachärzte.

Anlass der nun erfolgenden Information ist das häufig vorkommende Aufsuchen des Klinikums bei einfachen Erkrankungen, für die die niedergelassenen Haus- und Fachärzte den Versorgungsauftrag haben. Zum Beispiel gehörten kleinere chirurgische Eingriffe wie das Entfernen einer Zecke, das Ziehen von Fäden, Insektenstiche oder eingewachsene Zehennägel nicht in die Notaufnahme eines Krankenhauses, heißt es in der gemeinsamen Erklärung.

Zu Praxiszeiten würden die Haus- und Fachärzte gern diese Krankheitsbilder versorgen, außerhalb dieser Zeiten gäbe es einen KV-Bereitschaftsdienst, der unter der Telefon-Nummer 116 117 jederzeit erreichbar sei.

Weiter würden leichtere Krankheiten wie Erkältungen, seit längerem bestehende Rückenschmerzen, die Feststellung einer Schwangerschaft, ein Harnwegsinfekt oder eine Pilzinfektion ebenfalls von den niedergelassenen Ärzten versorgt, "auch hierfür sollte nicht die Notaufnahme des Klinikums behelligt werden", hieß es.

Genauso gehören Disziplinen, die das Klinikum nicht selbst versorgt, nicht ins Krankenhaus: wie Zahn- und Augenbeschwerden sowie Hauterkrankungen. Auch hier sollen sich die Patienten an die Ärzte im niedergelassenen Bereich wenden.

Im Klinikum bittet man für die Maßnahme um Verständnis: Die Notaufnahme habe als Hauptaufgabe die Versorgung von schwer erkrankten Patienten.
08.01.16
Neumarkt: Notaufnahme wird blockiert
Telefon Redaktion


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