"In bester Verfassung"


Pfleiderer legte den Jahresabschluss für das Geschäftsjahr 2015 vor
Foto: Pfleiderer
NEUMARKT. Die Übernahme durch die polnische Tochter scheint der Neumarkter Firma Pfleiderer nicht geschadet zu haben: erstmals gibt es wieder eine Dividende.

Der Kauf des Gesamt-Betriebs durch die polnische "Pfleiderer Grajewo" erleichterte die Rückkehr an die Börse und damit den Zugang zu frischem Geld.

Am Montag gab die Pfleiderer-Gruppe den Jahresabschluss für das Geschäftsjahr 2015 bekannt (neumarktonline berichtete bereits am Morgen). Der Konzernumsatz nahm um 2,6 Prozent auf 984,5 Millionen Euro zu (2014: 959,9 Millionen Euro). Die westeuropäischen Aktivitäten erreichten dabei ein Umsatzwachstum von 3,9 Prozent auf 651,3 Millionen Euro (2014: 626,8 Millionen Euro).


Die Ertragslage des Konzerns verbesserte sich 2015 deutlich, hieß es am Montag. Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) wuchs überproportional zum Umsatz um 10,6 Prozent auf 132,3 Millionen Euro nach 119,7 Millionen Euro im Vorjahr. Damit stieg die EBITDA-Marge auf 13,4 Prozent vom Umsatz (2014: 12,5 Prozent). In der Region Westeuropa nahm das EBITDA um 10,3 Prozent auf 77,8 Millionen Euro zu (2014: 70,6 Millionen Euro). In Osteuropa konnte ein Ertragszuwachs um 11,0 Prozent auf 54,5 Millionen Euro erzielt werden (2014: 49,1 Millionen Euro). Die Ergebnissteigerungen seien wesentlich auf fortgesetzte Effizienzverbesserungen und die Fokussierung auf höherwertige Produkte zurückzuführen.

Man habe im Januar dieses Jahres die rechtliche Integration der beiden Geschäftseinheiten in West- und Osteuropa erfolgreich abgeschlossen, sagte Vorstandsvorsitzender Michael Wolff: "Pfleiderer ist kerngesund und in bester Verfassung".

Man sei mit der Geschäftsentwicklung zufrieden, vor allem wenn man den hohen Zeit- und Kostenaufwand für den Integrationsprozess in Rechnung stelle, hieß es Wolff zeigte sich zuversichtlich, dass man das Ergebnis im laufenden Jahr, in dem man erstmals von den Synergieeffekten aus der Integration profitieren werde, weiter verbessern könne.

Der Konzern konnte 2015 die Nettoverschuldung um 80,2 Millionen Euro auf 243,5 Millionen Euro (per 31. Dezember) und damit in erheblichem Umfang weiter abbauen. Dazu trugen insbesondere die Erhöhung der liquiden Mittel um 32,4 Millionen Euro sowie die Tilgung und Rückführung von Finanzverbindlichkeiten bei. Die Netto-Finanzschulden betrugen per 31. Dezember 2015 "nur" noch das 1,8fache des EBITDA nach Faktor 2,7 per Ende 2014 und Faktor 4,0 per Ende 2013.

Ende Januar 2016 gab die Ratingagentur Standard & Poors ein „Corporate Credit Rating“ von „B“ für die Pfleiderer Grajewo S.A. bekannt, da die Schaffung eines integrierten Unternehmens die Bonität der Gesellschaft verbessert habe. Zugleich erhöhte die Agentur das Rating für die langfristigen Finanzverbindlichkeiten der Pfleiderer GmbH von „B-“ auf „B“.

Man habe beim Abbau der Finanzverschuldung die vor der Integration genannten Ziele erreicht. Nun konzentriere man sich voll und ganz darauf, so viele Synergien wie möglich in der neu formierten Gruppe zu realisieren. Weitere Verbesserungen der Marktbedingungen in den Kernmärkten sollten ebenfalls zu dem weiteren Umsatz- und Ertragswachstum beitragen, so Wolff.

Angesichts der soliden Finanzausstattung des Konzerns und der deutlich reduzierten Finanzverschuldung wird der Vorstand der Pfleiderer Grajewo S.A. der Hauptversammlung eine Dividendenzahlung für das Geschäftsjahr 2015 von 64,701,007 PLN vorschlagen. Dies entspräche einer Ausschüttung von 57,7 Prozent des Ergebnisses der Pfleiderer Grajewo Gruppe und wäre die erste Dividendenzahlung seit dem Jahr 2008 (für das Geschäftsjahr 2007).

Die Pfleiderer Group hat im Jahr 2015 insgesamt 46,9 Millionen Euro investiert. Für das laufende Jahr 2016 sind Investitionen in ähnlicher Größenordnung geplant, hieß es.
21.03.16
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