Schülerzahlen stabil


ABC-Schützen im Landkreis Neumarkt aus einem früheren Jahr
Foto:Archiv
NEUMARKT. In der Stadt und im Landkreis Neumarkt sind die Schülerzahlen und die Zahlen der Schulanfänger stabil: Insgesamt werden etwa 7000 Schüler im Schuljahr 2016/17 die staatlichen und privaten Grund- und die Mittelschulen des Landkreises besuchen, hieß es aus dem Neumarkter Schulamt.

Die Zahl der Klassen ist mit 344 leicht gestiegen. Das bedeutet nach Angaben von Schulamtsdirektor Dieter Lang auch stabile Schülerzahlen: im Schnitt 20,8. Diese Durchschnittszahl liest sich zwar recht angenehm und wäre eine aus pädagogischer Sicht höchst willkommene Klassenstärke im Unterrichtsalltag.

Hinter ihr verbergen sich freilich neben Klassenstärken ab 13 Schülern auch solche mit 30 – wenn auch nur noch eine Handvoll. Gerade in den Mittelschulen mit mehreren Standorten kommt es zu Klassen mit weniger als 13, aber auch zu Klassen mit 30, sagte Lang. Beide Extreme seien nicht gewollt und hätten ihre Ursache im Schüleraufkommen des jeweiligen Schulsprengels. 270 Klassen bewegen sich aber bei Schülerzahlen von 16 bis 25. Lang: "Damit sind wir sehr zufrieden".


Die vor Jahren im Rahmen eines Schulversuchs eingerichtete kombinierte Jahrgangsstufe 1/2 an der Theo-Betz-Schule erfreut sich nach wie vor sehr großer Beliebtheit. Es sind stets mehr Anmeldungen als Plätze vorhanden.

Bestens bewährt hat sich der Schulversuch „FleGS“ – flexible Grundschule an der GS Woffenbach und der GS Lauterhofen mit insgesamt sieben FleGS-Klassen: Dort werden alle Schüler der Jahrgangsstufen 1 und 2 in jahrgangsgemischten Klassen unterrichtet.

Auch bei der Inklusion, beim gemeinsamen Unterricht und Schulalltag von jungen Menschen mit und ohne besonderen Förderbedarf, komme der Freistaat im Schuljahr 2016/17 weiter voran. Im Schulamtsbereich Neumarkt besitzen die Grundschule Deining und die Mittelschule Deining das Schulprofil Inklusion.

Diese Schulen sind Regelschulen, die sich besonders der Inklusion von Menschen mit Behinderung verpflichten und zu Motoren für ein neues Miteinander von jungen Menschen mit und ohne Behinderung werden sollen.

Mit dem Schuljahr 2013/2014 wurde eine „Unabhängige Beratungsstelle Inklusion“ des Staatlichen Schulamts Neumarkt an der Schule in Deining eingerichtet. Hier erhalten Eltern- und Erziehungsberechtigte Informationen und Hilfe, die auf der Suche nach dem besten  schulischen Lern- und Förderort für ihr Kind sind.

An der Mittelschule Berngau besteht in der 6. Jahrgangsstufe eine Partnerklasse der Schule Höhenberg angesiedelt. An der Schule wird versucht, möglichst viele Stunden gemeinsam zu unterrichten, um für Kinder mit Behinderung ein möglichst „normales“ Lernumfeld zu gestalten. Im Gegenzug können die Kinder der Partnerklasse lernen, mit Behinderungen in ihrem Umfeld umzugehen.

Auch das Konzept der Kooperationsklassen hat sich seit Jahren im Schulamtsbereich Neumarkt bewährt. In den geplanten Kooperationsklassen – verteilt über den gesamten Landkreis - werden in der Regel drei bis fünf Schüler mit sonderpädagogischem Förderbedarf in den Förderschwerpunkten Lernen, Sprache, und/oder Verhalten zusammen mit weiteren Schülern ohne sonderpädagogischem Förderbedarf unterrichtet. Dabei erfolgt eine Unterstützung durch die Mobilen Sonderpädagogischen Dienste.

Für das neue Schuljahr ist es wieder gelungen, den Ausbau der gebundenen Ganztagsklassen an den Grundschulen und Mittelschulen weiter voranzutreiben oder zu stabilisieren. Alle gebundenen Ganztagsklassen erhalten jeweils zwölf Lehrerwochenstunden und 6000 Euro im Jahr. Für jede gebundene Ganztagsklasse in der ersten Jahrgangsstufe wurde das Budget noch um zusätzlich 4500 Euro und für jede gebundene Ganztagsklasse der zweiten Jahrgangsstufe um zusätzlich 3000 Euro pro Jahr erhöht. Damit können zusätzliche pädagogische Kräfte eingestellt werden.

Gebundene Ganztagesangebote bestehen insgesamt in 50 Klassen – davon 25 in der Grundschule und 25 in der Mittelschule. Ein offenes Ganztagesangebot für Grundschulen und Mittelschulen wird in insgesamt 22 Gruppen an elf Schulen durchgeführt.

Für den Bereich der Grund- und Mittelschulen sind im Landkreis Neumarkt zwölf sogenannte Übergangsklassen für knapp 200 Schüler eingerichtet. Alle Klassen werden – soweit möglich – von ausgebildeten Lehrkräften im Fach „Deutsch als Zweitsprache“ unterrichtet. Allerdings werden mittlerweile auch an so gut wie jeder Schule im Landkreis Kinder von Flüchtlingen und Asylanten beschult. Für die Übergangsklassen und die Deutschförderung stehen zusätzliche Stunden zur Verfügung. Wie sich die Gesamtsituation in diesem Bereich entwickeln wird kann derzeit niemand vorhersehen, sagte Lang.

Im Rahmen der intensiven Förderung der Mittelschüler spielte eine vielseitig angelegte Berufsorientierung wieder eine wichtige Rolle. So hätten sich in den vergangenen Schuljahren alle Mittelschulen der Stadt und des Landkreises Neumarkt sehr engagiert an Maßnahmen zur Berufsorientierung - im beruflichen Fortbildungszentrum (bfz), in der Handwerkskammer, in der Jugendbildungsstätte Waldmünchen, in Kooperation mit der VHS sowie in Zusammenarbeit mit externen Fachkräften aus der lokalen Wirtschaft - beteiligt. Die Jugendlichen konnten dadurch hinsichtlich des Berufswahlprozesses wichtige sowie persönlich bedeutsame Erfahrungen und Informationen sammeln, hieß es. Ergänzend dazu war das schon über einige Jahre bestehende Angebot der Staatlichen Berufsschule wieder sehr hilfreich, zahlreiche Jugendlichen der 8. und 9. Jahrgangsstufe aller Mittelschulen des Landkreises einen Schnuppertag im Rahmen eines selbst ausgewählten Ausbildungsberufes zu ermöglichen.

Darüber hinaus förderten alle Schulleitungen in Zusammenarbeit mit dem Staatlichen Schulamt die Durchführung von zahlreichen praktisch Unterrichtsprojekten, die allesamt wichtige berufsbezogene Schlüsselqualifikationen im Fokus hatten.

Insgesamt unterrichten im neuen Schuljahr an den 43 staatlichen Schulen etwa 600 Lehrkräfte. In dieser Zahl enthalten sind über 40 mobile Reserven, die zur Sicherung des Unterrichts bei Ausfällen zur Verfügung stehen. Die Bewegung innerhalb der Lehrkräfte war diesmal hoch: Rund 80 Zu- und Wegversetzungen mussten vollzogen werden zuzüglich der 27 Lehrer-, Fachlehrer- und Förderlehreranwärter(innen). Diese große Zahl an Veränderungen ist Folge des hohen Stundenbedarfs, der sich bereits im Juli abzeichnete. Die damals angegebene Zahl von 1300 fehlenden Lehrerstunden habe sich als richtig erwiesen und wurde durch die Zuweisungen von neuem Personal auch vollständig ausgeglichen. Lang: "Oder anders gesagt, wir haben alles bekommen, was uns zusteht".

Ungewöhnlich sind die vielen neuen Schulleitungen und Stellvertretungen an den Grund- und Mittelschulen im Landkreis:
07.09.16
Neumarkt: Schülerzahlen stabil
Telefon Redaktion


Telefon Redaktion


neumarktonline - die Internet-Tageszeitung. Aktuelle Berichte, Meldungen und News aus Neumarkt in der Oberpfalz im Internet
ISSN 1614-2853
21. Jahrgang
Zur Titelseite neumarktonline
ISSN 1614-2853
21. Jahrgang
neumarktonline - die Internet-Tageszeitung. Aktuelle Berichte, Meldungen und News aus Neumarkt in der Oberpfalz im Internet
ISSN 1614-2853
18. Jahrgang