NEUMARKT. Unbekannte Betrüger wollten mit dem besonders perfiden "Enkel-Trick" zwei Senioren über den Tisch ziehen - zum Glück scheiterten sie.
Es ist erstaunlich, wie oft der Trick funktioniert: die Ganoven bringen vor allem Senioren bei einem Telefonanruf durch geschickte Gesprächsführung dazu, etwas über die familiären Verhältnisse preiszugeben - und geben sich dann prompt als einer der Angehörigen aus,
Am Mittwoch gegen 10.40 Uhr erhielt ein 80jähriger Mann aus dem Gemeindebereich Sengenthal einen Telefonanruf von einem Mann, der sich als Verwandter ausgab.Der ältere Mann hielt ihn tatsächlich zunächst für seinen Enkel. Der Anrufer erklärte ihm dann, dass er bei einem Notar in Nürnberg wäre und 40.000 Euro benötige. Das Geld würde er noch am gleichen Tag abholen. Der Rentner ließ sich aber nicht täuschen und beendete das Gespräch.
Am gleichen Tag erhielt eine 70jährige Frau aus Neumarkt einen Anruf von einem Mann, der sie glauben ließ, dass es sich um ihrem Sohn handeln könnte. Der angebliche Sohn erklärte am Telefon, dass er sich ein Auto gekauft habe. Als die Frau verblüfft erwiderte, dass er sich doch erst kürzlich ein Auto gekauft habe, war der Ganove offenbar baff. Er beendete das Gespräch und stellte keine weiteren Forderungen.
Die Polizei warnt in diesem Zusammenhang:
Seien sie misstrauisch, wenn sich Personen am Telefon als Verwandte ausgeben und sie diese nicht sofort erkennen. Geben sie keine Details zu familiären oder finanziellen Verhältnissen preis. Halten sie im Zweifel Rücksprache mit Angehörigen. Übergeben sie niemals Geld an fremde Personen. Eine angezeigte Telefonnummer am Telefon-Apparat muss nicht zwangsläufig die richtige oder eine tatsächlich existierende Telefonnummer sein. Tätigen sie keine Rückrufe bei mysteriösen Kontaktaufnahmen. Informieren sie die Polizei, wenn ihnen eine Kontaktaufnahme verdächtig vorkommt.
Im Internet reingelegt
NEUMARKT. Eine 61jährige Frau aus dem nordwestlichen Neumarkter Landkreis verkaufte eine teuere Uhr nach England - und erhielt dafür keinen Cent.
Eine Person aus London hatte sich über Ebay-Kleinanzeigen gemeldet, um eine vergoldete Damenarmbanduhr der Marke Maurice Lacroix für 510 Euro zu kaufen. Der Betrag sollte angeblich per PayPal angewiesen werden.
Kurze Zeit später erhielt die Frau dann eine angebliche Mail von PayPal. Der Kaufbetrag sei in London noch zurückbehalten worden, bis der Käufer die Paketnummer erhalte.. Die Verkäuferin verschickte daraufhin per Post die Damenarmbanduhr, wurde dann aber misstrauisch.
Es stellte sich heraus, dass die angebliche Mail von PayPal gefälscht war. Die Lieferung konnte trotz sofortiger Veranlassung nicht mehr angehalten werden.