Der wichtige Griff zur Dämmung: Gerade ältere Häuser können ein "Energiespar-Update"
vertragen, meint die Gewerkschaft
Foto: IG BAU
NEUMARKT. Die eigenen vier Wände nicht in Watte, aber in Wolle packen - in Dämmwolle: Exakt 625
Mal hat die staatliche Förderbank KfW im vergangenen Jahr die Energiespar-Sanierung
von Wohnungen im Landkreis Neumarkt unterstützt.
Dabei flossen rund
6 Millionen Euro als KfW-Fördergeld in die CO2-Gebäudesanierung von Ein-, Zwei- und
Mehrfamilienhäusern. Das teilt die IG BAU Oberpfalz mit.
Jede energetische Sanierung zähle, hieß es von der Gewerkschaft - wie zum Beispiel jede Dämmung für Dächer und Fassaden, jedes Fenster,
das neu eingesetzt oder jede Heizungsanlage, die ausgetauscht und dabei auf
erneuerbare Energien umgestellt wird.
Aber da gebe es im Kreis Neumarkt noch viel Luft nach oben. IG BAU-
Bezirkschef Christian Lang hat dabei insbesondere die Nachkriegsbauten im Blick.
Gerade bei Wohnhäusern aus den 50er-, 60er- und 70er-Jahren gäbe es einen enormen
Nachholbedarf. Ordentliche Dämmung sei damals für Bauherren kein Thema gewesen. Jetzt gehe
es darum, bei diesen älteren Häusern durch effektive Sanierungen ein "Energiespar-
Update fürs Haus zu erreichen und Heizkosten zu sparen", so Lang.
An Haus- und Wohnungsbesitzer im Landkreis Neumarkt appellierte die Gewerkschaft, auf die Förderung durch das KfW-Programm "Energieeffizient Sanieren"
zurückzugreifen. Sie biete günstige Kredite und sogar direkte Zuschüsse von bis zu 30
Prozent der Baukosten. So werden nach Angaben der IG BAU bei einem neuen
Heizungspaket 15 Prozent der Kosten, die gefördert werden können, von der KfW
finanziert - maximal 7.500 Euro pro Wohneinheit.
Und natürlich kann es in Neumarkt auch Geld von der Stadt im Rahmen des "Faktor 10 Sanierungsprogramm" zur energetischen Gebäudesanierung geben.
"Aber wichtig ist, dass Hausbesitzer nicht einfach sanieren, dabei die Zuschüsse
kassieren und anschließend die Miete hochsetzen. Die KfW-Förderung muss sich dann
auch in den Mietpreisen niederschlagen", sagt Christian Lang. Man lehne es ab, dass
Sanierungen Mieter oder Eigentümer überfordern oder gar zu Verdrängung führen. "Wir
brauchen eine faire Verteilung der Kosten auf Staat, Mieter und Eigentümer", so die
Forderung des IG BAU-Bezirksvorsitzenden.
Grundsätzlich sei es ratsam, nicht einfach loszulegen, sondern einen Energie-Berater für
das Sanieren zu suchen. Dieser kenne sinnvolle Maßnahmen und die Förderkriterien in-
und auswendig. Ohne eine fachliche Begleitung durch einen anerkannten Experten gebe
es zudem auch keine KfW-Förderung.