Ein Igelweibchen mit vier Wochen alten Jungtieren am Fressnapf im Garten
Foto: Dieter Hopf
NEUMARKT. Der diesjährige September war fast überall im Freistaat zu kalt und deutlich zu nass, vor allem für die Igel in Bayern.
Das Wetter erschwerte es insbesondere den Igelmüttern ihren Nachwuchs gesund großzuziehen. Der LBV ruft deshalb dazu auf, hilfsbedürftigen Tieren im Garten einen trockenen und geschützten Unterschlupf anzubieten und sie mit einer Zufütterung zu unterstützen.
Dem LBV werden derzeit deutlich mehr unterkühlte und
unterernährte, tagaktive Jungtiere als noch im Vorjahr gemeldet, hieß es. "Igel, die
während des Tages im Garten oder auf der Straße gefunden werden, befinden
sich immer in einer Notsituation", sagte die LBV-Igelbeauftragte Martina
Gehret.
Betroffen sind vor allem Igelmütter und spät geborene Jungtiere.
"Junge und vor allem unterernährte Igel können ihre Körpertemperatur nur
schwer halten und werden daher oft stark unterkühlt aufgefunden," so Gehret
weiter. Der LBV rief deshalb dazu auf, hilfsbedürftigen Tieren im Garten einen
trockenen und geschützten Unterschlupf anzubieten und sie mit einer
Zufütterung zu unterstützen.
Das schlechte Herbstwetter hat es den Igeln bisher nicht leichtgemacht. Die
Weibchen haben durch die Geburt und Aufzucht der Igelkinder viel Energie verloren.
Die erst im September geborenen Jungigel sind ebenfalls noch nicht fit genug für die
nasskalte Herbstwitterung.
"Die Tiere müssen nicht nur viel weitere Strecken
zurücklegen, um genug Futter zu finden. Bei dem nassen Wetter kühlen dünne Tiere
besonders schnell aus und können deshalb leichter krank werden", begründet
Martina Gehret die Vielzahl der am Tag gefundenen Jungigel. Sofortige Hilfe biete
hier nur ein trockener Unterschlupf und die Zufütterung im Garten. Kranke Tiere
hingegen werden durch eine Fütterung nicht gesund. Sie brauchen fachkundige
Pflege und eine artgerechte Unterbringung, die eine anerkannte Igelpflegestation
oder Tierärzte bieten.
Bei der unterstützenden Fütterung der stacheligen Gartenbewohner muss unbedingt
auf die Hygiene geachtet werden. Denn auch Igel können sich an verschmutzten
Futterstellen Krankheiten einfangen. Wer helfen möchte, aber keine Möglichkeit zur
Fütterung im Garten hat, sollte unbedingt das Laub liegen lassen oder am besten
gleich einen Laub- und Reisighaufen anlegen. Ein mit Ästen bedeckter Laubhaufen
ist ein beliebter Schlaf- und Überwinterungsplatz für Igel.
Zudem können alle Igelfreunde die Tiere unterstützen, indem Sie jeden
beobachteten Igel über die Webseite des LBV-Bürgerforschungsprojekt Igel-in-
Bayern melden.