Nürnberg. Bei der identifizierung eines unbekannten Toten im Raum Lindau führen neue Erkenntnisse nach Franken.
Am Abend des 13. Mai wurde der Mann von Passanten in der Wasserburger Straße in Nonnenhorn in Nähe des Bodenseeufers gefunden. Er hatte sich dort in einem Schlafsack aufgehalten.
Im Rahmen der Obduktion des Mannes konnten keine Hinweise einer Fremdeinwirkung festgestellt; die Identität des Verstorbenen ist aber weiterhin unklar.
Die Ermittler der Lindauer Kriminalpolizei bitten unter Telefon 08382/910-0 um Hinweise zum Verstorbenen und erhoffen sich durch die Bildveröffentlichung eines Schlüsselbundes und einer Tätowierung an der rechten Hand des Verstorbenen weitere Informationen.
Der dem äußeren Anschein nach obdachlose Mann wird sobeschrieben:
etwa 50 bis 70 Jahre alt, rund 180 Zentimeter groß und schlank. Er hatte halblange Haare und einen grauen Vollbart. An zahlreichen Körperstelle ist er tätowiert, unter anderem mit den Buchstaben „LOVE“ an den Fingern der rechten Hand. Bekleidet war er mit einem schwarzen Pullover, einer blauen Jeans und schwarzen Halbschuhen. Bei ihm befanden sich eine braune Steppjacke und ein Schlüsselring mit fünf Schlüsseln, einem Opal und einem Anhänger in Form eines kleinen Plüsch-Bären. Der Mann war höchstwahrscheinlich Raucher. Bei seinen Utensilien befand sich eine Schachtel Zigaretten der Marke „John Player Special“.
Zu einer Spur nach Franken führte die Polizei ein Zeugenhinweis einer Frau, die im Frühjahr diesen Jahres den unbekannten Verstorbenen in Wasserburg traf. Im Gespräch der beiden schilderte der Mann, dass er aus Franken stammen würde.
Dort lebte er offenbar gemeinsam mit seiner Frau, einer Polin, die jedoch in der Vergangenheit an Krebs erkrankte und schließlich verstarb. Seit diesem tragischen Ereignis sei der Mann bereits seit längerem mit seinem Fahrrad auf Reisen gewesen. Das Paar war kinderlos.
Ansonsten lebte der Verstorbene sehr zurückgezogen. Persönlichen Bezug hatte der Mann lediglich zu einem Unbekannten, der für ihn teilweise Einkäufe erledigte, jedoch schließlich berufsbedingt wegzog. Weitere fremde Hilfe lehnte er ab.
Das bewohnte Eigenheim des Paares wäre in einem alten, schlechten, baufälligen Zustand gewesen und liegt in einer Orts- oder auch Stadtrandlage im fränkischen Raum. In der Vergangenheit wurde der Verstorbene laut Angaben gegenüber der Zeugin wohl regelrecht bedrängt, sein Haus zu verkaufen, da in diesem Bereich ein neues Wohngebiet geplant werden sollte oder wurde.