Leserbriefe

"Noch nicht beschlossen"

Die Vorgänge um die Arbeitsgruppe "Bau" des Stadtrates sind, wenn man die Hintergründe kennt mehr alles verwunderlich. Wurde diese doch eingerichtet, um Einsparungsmöglichkeiten bei den damaligen Kosten in Höhe von 14 Millionen EUR für die geplante Stadthalle zu finden.

Die Vorgabe von Oberbürgermeister Karl, dass damit der Bau der Stadthalle noch nicht beschlossen sei, sollte Grundlage für effektives und zielgerichtetes Arbeiten sein. So ist mir kein Beschluss des Stadtrates bekannt, der den Bau der Stadthalle beinhaltet.

Unerfreulich und wenig hilfreich war in der Arbeitsgruppe das Verhalten des städtischen Angestellten, der den Teilnehmern eine eingehende Prüfung der vorliegenden Pläne schlichtweg verweigerte. So musste man sich auf die im aufliegenden Übersichtsplan erkennbaren Details beschränken. Sofort offensichtlich war, dass die notwendigen Fluchtwege nicht eingeplant sind, die WC Anlagen nicht ausreichen und falsch platziert sind, sowie das angedachte Energiekonzept nicht vernünftig realisierbar ist. Der Bereich der Anlieferung muss aus technischen Gründen vollständig versiegelt werden, somit wäre das Argument einer anderen Platzierung der Tiefgarage schlüssig, da auf der versiegelten Fläche auch keine Grünfläche entstehen kann.

Alle diese notwendigen Ergänzungen würden zu einer nicht kontrollierbaren Kostenmehrung führen. Diese, meinige damalige Einschätzung hat sich mit einem derzeitigen Kostenstand in Höhe von über 28 Millionen EUR leider bewahrheitet.

So bleibt der schale Geschmack zurück, dass durch den Stadtbaumeister versucht wird, den Stadtrat mit bewusst falschen Informationen zu einem für nachfolgende Generationen fatalen Beschluss zu bewegen.

Im Übrigen bin ich nach wie vor der Meinung, dass die Notwendigkeit der Stadthalle nach wie vor nicht nachgewiesen ist. Dies wäre wohl vorrangige Aufgabe des Stadtbaumeisters, hier ein überzeugendes Konzept vorzulegen. Erst dann kann über Standort und Ausgestal-tung gesprochen werden. Dass dies nicht erfolgt ist, hat auch die Information über ein mögli-ches Finanzierungsmodell gezeigt. Das Flickwerk der einzelnen Planungen im Stadtpark, welches von wenig vorausschauendem Denken zeugt, spricht für sich.

Hans Walter Kopp, 9.3.05

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ISSN 1614-2853 21. Jahrgang

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