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Leserbriefe

"Üppiges Gehalt ohne Gegenleistung"

Zur sich abzeichnenden Bundestags-Kandidatur von MdB Rudolf Kraus

Das verwundert nun doch, dass Herr Rudolf Kraus, Mitglied des Bundestags für die CSU, ohne jede Diskussion wieder der nächste Direktkanidat für unseren Bundestags-Wahlkreis sein soll. Der Stadtverbandsvorsitzende der Neumarkter CSU erklärt, wenn Kraus antrete, werde sich eine Mehrheit finden.

Schon im Januar gab der Bezirks-Chef der CSU Hans Spitzner bekannt, er unterstütze voll die Kandidatur von Rudolf Kraus, weil der einer der wenigen gestalterischen Köpfe der CSU sei. Das mag ja zutreffen. Herr Kraus hatte in der Kohl-Ära tatsächlich das Amt eines Staatssekretärs im Bundesarbeitsministerium inne, führt jetzt den Vorsitz des Bundestags-Ausschusses für wirtschaftliche Zusammenarbeit (Entwicklungshilfe-Ausschuss) und ist in der deutsch-arabischen Gesellschaft einer der Vize-Vorsitzenden. Er gehört zweifellos zu den kursbestimmenden Christsozialen im Berliner Bundestag, und dies seit 28 Jahren.

Im Zuge jüngster Publikationen über Nebeneinkünfte von Abgeordneten deutscher Parlamente kamen allerdings über Herrn Kraus äußerst unerfreuliche Nachrichten auf den Medien-Markt. Er habe, so war zu lesen, die Vorsitzposten der Aufsichtsräte von 5 Immobilien-Aktiengesellschaften übernommen, die auf der Warnliste der renommierten Zeitschrift Finanztest ( das Schlimmste, was einem deutschen Unternehmen passieren kann ! ) stehen und über die publik wurde, dass ihre Geschäfts- und Vertriebs-Methoden jahrelangen staatsanwaltlichen Ermittlungen unterzogen wurden, u.a. wegen offenkundiger sittenwidriger Täuschung und Schädigung von Anlegern.

Herr Kraus behauptet zu seiner Entlastung, er habe nichts davon gewusst, er habe nur die Bilanzen dieser AGs und nicht die Bücher in Augenschein genommen. Wenn zu seinen Gunsten angenommen wird, dass er sich tatsächlich von einem Bekannten ohne lange Überprüfung der Geschäftsgebahren der 5 Kapitalgesellschaften überreden ließ, die 5 wohldotierten Posten zu übernehmen, dann muss man feststellen dürfen, dass Herr Kraus sich ein üppiges Gehalt ohne Gegenleistung andienen ließ. In diesem Fall hätte er der Reputation des Verfassungsorgans Bundestag größten Schaden zugefügt und die Integrität seiner Kollegen in allen Fraktionen irreparabel in Zweifel gezogen.

Was wundert, ist, dass aus der CSU nicht wenigstens ein paar Stimmen laut werden, die fordern, Herr Kraus müsse zumindest den Schein wahren und darstellen, wie er den angerichteten Schaden wieder gutgemacht hat oder gutmachen will. Hoffen hätte man können, er wäre dem Beispiel von Frau Strauß-Hohlmeier gefolgt.

Josef Mayer und Robert Zeller, 18.4.05
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