Bund Naturschutz Neumarkt

Schlafhäuser für Igel


Der Bund Naturschutz will Schlafhäuser für Igel bauen
Foto: Rainer Mayer
NEUMARKT. Der Bund Naturschutz bietet am Samstag im Landkreis einen Workshop an, in dem Igel-Schlafhäuser für den Winter zusammengebaut werden.

Eine Schreinerei in Mühlhausen stellt dafür am Samstag von 9 bis 12 Uhr ihre Werkstatt zur Verfügung.


Kurzfristig sind noch Plätze frei geworden. Anmeldungen sind per Email möglich. Die Kosten für das Material belaufen sich auf 30 Euro.

Die ersten Igel haben sich übrigens schon zur Winterruhe zurückgezogen, es bleibe also nicht mehr viel Zeit, hieß es vom Bund Naturschutz.


So sollen die Igel-Schläfstätten aussehen
Foto: Barbara Goettler

06.10.21

Kritik an Parteien

NEUMARKT. Die neue Filmreihe „Klimawandel und Wasser“ mit anschließendem Filmgespräch startete mit dem Film „Die Flut kommt“.

Veranstaltet wird die Filmreihe vom Evangelischen Bildungswerk, der katholischen Erwachsenenbildung und der Neumarkter Ortsgruppe des Bundes Naturschutz.

Der Film mit dem Schauspieler Leonardo di Caprio sollte die Ereignisse des Klimawandels teils sehr drastisch vor Augen führen. Beim anschließenden Filmgespräch wurde sofort sehr deutlich auf die soeben gelaufene Bundestagswahl eingegangen und von den Zuschauern das ihrer Meinung nach viel zu schwache Engagement der Parteien kritisiert.


Alfons Greiner vom Bund Naturschutz hatte das Filmgespräch geleitet und bedankte sich bei den Teilnehmern an dem regen Gedankenaustausch. Er lud zum nächsten Filmabend am 21. Oktober um 19 Uhr ins Johanneszentrum ein. Dann geht es in drei Kurzfilmen um das Thema Trinkwasser, das inzwischen zunehmend als reines Geschäft gesehen werde. Über eine Milliarde Menschen werde der Zugang zu sauberem Trinkwasser verwehrt.
05.10.21

Letzte „Dialog“-Runde ?

NEUMARKT. Die Deutsche Bahn scheint ihre letzte „Dialog“-Runde vor Eröffnung des Raumordnungsverfahrens für das ICE-Werk bei Harrlach und Pyrbaum einzuleiten.

Darauf deuten nach Meinung der Projekt-Gegner Veranstaltungen in Harrlach und Wendelstein für Feucht in den nächsten zwei Wochen hin.

Der Bürgermeisters der Stadt Roth, Ralph Edelhäußer (CSU), hat für Mittwoch, 6. Oktober, um 19 Uhr alle Bürger Harrlachs und Pyrbaums zu einer Info-Veranstaltung auf den Harrlacher Sportplatz eingeladen. Dort wird das Projekt in seiner aktuellen Planung vorgestellt. Zudem können Fragen an die anwesenden Vertreter der Bahn, unter anderem Projektleiter Carsten Burmeister, gestellt werden.

Jetzt heiße es, alle Bürger zu mobilisieren, um den Druck auf die Bahn und Politik zu erhöhen, sagte Maik Stüben vom Vorstand der Ortsgruppe Pyrbaum/Postbauer-Heng des Bundes Naturschutz am Infostand am Wochenende in Pyrbaum.


Der Zulauf auf die Unterschriftenliste so so hoch wie noch nie gewesen, hieß es. Die Menschen seien besorgt, welche massiven Eingriffe in ihr Wohn- und Naherholungsgebiet geplant sind, sagte Ina Teltschik, Pyrbaumerin und Mitglied der Bürgerinitiative gegen das ICE-Werk bei Harrlach und Pyrbaum.

Verwundert zeigte man sich auch, dass der parteiübergreifende Widerstand rund um Pyrbaum öffentlich auf Veranstaltungen und in offenen Briefen von Bürgermeistern, Kreisen und Markträten artikuliert werde, man von Verantwortlichen in Pyrbaum aber nichts höre, meinte Stüben.

Die Deutsche Bahn hatte die Anzahl der möglichen Standorte für ein neues ICE-Werk von ursprünglich rund 70 auf nun drei im Raum Nürnberg reduziert. Eine öffentliche Veranstaltung und Beratung des Themas in Pyrbaum hält der BN weiterhin für erforderlich.
04.10.21

„Verlärmt und gestört“


Mountainbiker im Wald - das soll bald schon auch im Raum Neumarkt erlaubt sein
Foto: Pixabay
NEUMARKT. „Die Mountainbiker kapern den Albtrauf“ - der Bund Naturschutz ist nicht begeistert von den im Stadtrat vorgestellten Plänen.

Wie berichtet will der Neumarkter Alpenverein rund um die Weißmarter eine Vielzahl von Mountain-Bike-Trails für die Öffentlichkeit zugänglich machen. Der Stadtrat stimmte den Plänen zu und stellte 100.000 Euro in Aussicht - kritische Nachfragen hielten sich in Grenzen. Beim Kreisverband des Bundes Naturschutz hätte man sich „schon vorab eine Diskussion“ um die Wege gewünscht.

Die Naturschützer kennen nämlich dort „zahlreiche kartierte Biotope“. Zudem würden ein zusammenhängendes Waldgebiet in viele kleine Teilräume zerschnitten und im Umfeld der Trails „verlärmt und gestört“.


Wir veröffentlichen die Stellungnahme des Bundes Naturschutz im Wortlaut:

Wir müssen feststellen, dass der Freizeitdruck in der Natur die letzten Jahre sich immens verstärkt hat. Corona hat dem einen zusätzlichen Schub gegeben. Es bleibt aber nicht beim reinen Wandern oder Fahrten mit dem Mountainbike auf vorhandenen Wegen im Wald. Es gibt auch immer exklusivere Nutzungen, wie etwa das Klettern auf Felsen in der Natur oder wie jetzt das „Mountainbiking“ bzw. „Downhilling“ auf festen Trails mit eingebauten Schikanen, mit dem gewissen Kick.

Freizeitvereine, wie der DAV in Neumarkt, greifen dies gerne auf, da man damit eben Mitglieder und Einfluss gewinnen kann. Beim Klettern wird derzeit landkreisweit mit Naturschutzbehörde, Kletter- und Naturschutzverbänden ein einvernehmliches Konzept erstellt. Das ist sinnvoll, da beide Seiten ins Gespräch kommen und die jeweils anderen Argumenten kennenlernen und abwägen können. So ein Modell hätte man natürlich auch bei den MTB-Trails auf die Beine stellen können, unabhängig davon, dass die Rahmenbedingungen etwas anders sind. So aber wurde eine Vereinbarung beschlossen und alle anderen Naturfreunde und -nutzer vor beschlossene Tatsachen gestellt.

Das jetzt vorgelegte Konzept verwandelt den gesamten Albtrauf zwischen Mariahilfberg und dem Weißmarter als Eventraum. Das kann nicht sein, das ist unser Ansicht nach völlig überzogen. Es übergeht die Interessen anderer Nutzer und vor allem die der Natur. Diese hat einen eigenständigen Wert, der hier komplett ausgeblendet wird. Natur nur als Kulisse zu sehen verkennt deren vielfältige Leistungen. Es kann auch nicht sein, dass alle bisherigen, im Grunde illegalen Trails, jetzt nachträglich legalisiert werden.

Ein zusammenhängendes Waldgebiet wird in viele kleine Teilräume zerschnitten und im Umfeld der Trails verlärmt und gestört. Insbesondere die Strecke vom Mariahilfberg über den Weinberg runter nach Lähr tangiert zahlreiche kartierte Biotope. Die Fahrer wollen ja nicht nur einmal runterfahren, sondern mehrmals. D.h. sie müssen auf einem zweiten Weg wieder nach oben kommen. Nicht alle werden direkt von Neumarkt aus mit dem Rad anfahren, sondern mit dem Auto. Es braucht also geeignete Zufahrten und Parkplätze. Wie ist es mit der zeitlichen Nutzung? Ist diese auf Tages- und Jahreszeiten beschränkt, oder soll evtl. mal auch mit Flutlicht in der Nacht gefahren werden?

Aus diesem Grunde wäre es besser die Trails zu konzentrieren, um größere und ungestörte Räume im Wald zu behalten, wie es am Weismarter ansatzweise versucht wird. Es gibt ja auch noch andere Naturnutzer, einfache Wanderer oder schlicht Naturfreunde, die die Waldesruhe genießen wollen. Was sagen eigentlich die Nachbarn von Lähr und Helena dazu?

Dazu hätten wir uns schon vorab eine Diskussion um die Wege gewünscht.

Aber Rücksicht auf die Natur?


13.07.21


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ISSN 1614-2853
21. Jahrgang