neumarktonline Dokumentation

Verleihung der Landkreismedaille

an Leokadia und Johann Donauer

Von Albert Löhner

Meine sehr geehrten Damen und Herren,

ich habe heute die ehrenvolle Aufgabe, zwei Persönlichkeiten auszuzeichnen, die sich weit über das normale Maß, weit über die staatsbürgerlichen und bürgerschaftlichen Pflichten hinaus für die Allgemeinheit und für unseren Landkreis engagiert haben.

Sehr geehrte Frau Leokadia Donauer,
sehr geehrter Herr Johann Donauer,

Sie haben uns vorgemacht,
wie die Förderung des Gemeinwohls funktionieren kann, wie Tatkraft und Einsatz für das Gemeinwohl die entscheidenden Impulse für das Funktionieren unseres gesamten Staatswesens geben. Sie haben Engagement gezeigt und vielen Menschen in unserem Landkreis, aber auch weit darüber hinaus neue Hoffnung und Zuversicht in die Zukunft geschenkt. Mit der Stiftung eines eigenen Gebäudes für Zwecke des Gesundheitswesens, die aus dem normalen Budget nicht finanziert werden könnten, krönen Sie Ihre jahrzehntelange äußerst großzügige Unterstützung von Einrichtungen für Menschen jeden Lebensalters. Ich darf nochmals einige Projekte besonders hervorheben, die Sie in vorbildlicher Weise unterstützt haben.

Sie, Herr Donauer, übernahmen als junger Mann die elterliche Landwirtschaft und betrieben diese, solange es wirtschaftlich vertretbar war. Im Jahre 1972 orientierten Sie sich beruflich neu und gründeten eine Immobilienfirma. Dieses Unternehmen entwickelte sich sehr schnell zu einem außerordentlich leistungsfähigen Wohnungsbauunternehmen, dass vor allem an der baulichen Entwicklung der Stadt Neumarkt i.d.OPf. maßgeblich mit beteiligt war. Das Unternehmen hat zur Wohnraumversorgung Neumarkts einen entscheidenden und sehr wertvollen Beitrag geleistet.

Die durch unternehmerische Erfolge verbesserte Einkommens- und Vermögenssituation nutzten Sie, liebes Ehepaar Donauer, für ein herausragendes soziales Engagement.

Im Laufe der Jahre wurden viele Vereine und Organisationen in Pilsach mit teils großen Beträgen unterstützt, darunter die Pfarrei, der Sportverein DJK Pilsach, der Schützenverein und die Freiwillige Feuerwehr, die Herrn Donauer zum Ehrenmitglied ernannte.

Als dann 1989 die Gemeinde den Beschluss fasste, einen Pfarrhof zu bauen, war kein Geld mehr für den Bau eines Kindergartens vorhanden. Damals entschloss sich das Ehepaar Donauer spontan, auf eigene Kosten den zweigruppigen Kindergarten "St. Johannes" komplett schlüsselfertig und einschließlich Ausstattung zu erstellen und für die Gemeinde Pilsach zu stiften, worauf die Gemeinde Pilsach Herrn Donauer zum Ehrenbürger und Frau Donauer zur Ehrenbürgerin ernannte.

Träger und Eigentümer des Kindergartens ist die Kath. Kirchenstiftung Pilsach.
1996 finanzierten Sie, sehr geehrte Frau Donauer, sehr geehrter Herr Donauer, den notwendigen Erweiterungsbau für den Kindergarten St. Johannes. Inzwischen sind in diesem Kindergarten über hundert Kinder untergebracht.

Ein paar Jahre später befand sich die Stadt Neumarkt i.d.OPf. in ähnlicher Lage. Offenbar konnte die Stadt Neumarkt einen sehr bedarfsnotwendigen Kindergarten nicht errichten. Die anderen Träger von Kindergärten in Neumarkt sahen sich nicht imstande, die erforderlichen Kapazitäten zu schaffen. Auch hier half das Ehepaar Donauer und baute auf eigene Kosten den Kindergarten Heubrücke. Der dreigruppige Kindergarten Heubrücke wurde nach den Stiftern "Donauer Kindergarten an der Heubrücke" benannt. Nachdem die Kapazität dieses Kindergartens nach sehr kurzer Zeit ebenfalls nicht ausreichte, finanzierte die Familie Donauer auch die notwendige Erweiterung um eine vierte Kindergartengruppe. Träger des Donauer Kindergartens an der Heubrücke ist die Evangelische Kirchengemeinde Neumarkt. Der Kindergaren führt sogar eine Ganztagsgruppe und drei verlängerte Gruppen.

Beide Projekte kosteten mehrere Millionen Mark. Die Eheleute Donauer übernahmen den jeweiligen vollen Kostenanteil des Trägers.

Die Familie Donauer stellt ihre Leistungen jedoch nie in den Vordergrund, ja sie spricht nicht darüber, ist aber immer zur Stelle, wenn geholfen werden kann. Johann und Leokardia Donauer pflegen einen engen Kontakt zu beiden Kindergärten. Sie machen regelmäßige Besuche und bringen dabei immer etwas mit, was z.B. der Ausstattung der Kindergärten zugute kommt.

Vor einiger Zeit haben Sie, sehr geehrtes Ehepaar Donauer in Uganda ein komplettes Kinderdorf mit allen erforderlichen Einrichtungen geschaffen. Sie haben damit auch in Afrika sehr hohes soziales Engagement gezeigt. Bei der Einweihung des Kinderdorfes wurde Herr Donauer zum Ehrenhäuptling "Großer Tiger" ernannt.

Ein solches finanzielles Engagement für Belange der Allgemeinheit geht weit über das Übliche hinaus und ist keineswegs selbstverständlich. Dieser Einsatz ist herausragend und vorbildlichst. Diesen Höchstleistungen in der Disziplin "Hilfe für andere" setzten Sie, sehr geehrte Frau Donauer, sehr geehrter Herr Donauer, mit der höchsten privaten Stiftung der Oberpfalz, die Krone auf. Mit enorm hohen privaten Mitteln, die nicht dem Unternehmen entnommen werden, errichten Sie an unserem Klinikum eine Palliativstation und weitere Räume für die Gesundheitsversorgung unserer Bevölkerung. Sie ermöglichen damit Schwerstkranken eine bestmögliche medizinische und pflegerische Betreuung. Sie leisten einen nahezu unbezahlbaren Beitrag für die medizinische Versorgung unserer Bevölkerung und das mit einer Stiftungseinrichtung, die auf Dauer auch für sich wirtschaftlich lebensfähig ist. Sie haben sich um unser Klinikum, unseren Landkreis und vor allem unsere Bürgerinnen und Bürger unbezahlbare Verdienste erworben. Trotz aller Verdienste bleiben die Eheleute Donauer jedoch bescheiden und genießen aufgrund ihrer sympathischen Art hohes Ansehen im Landkreis Neumarkt i.d.OPf.

Sehr geehrte Frau Donauer,
sehr geehrter Herr Donauer,

der Kreistag des Landkreises Neumarkt i.d.OPf. hat dieses Engagement in seiner Sitzung vom 28. November 2007 einstimmig mit der Verleihung der Landkreismedaille gewürdigt:

Wir alle sind sehr stolz und dankbar, dass wir Sie als Mitbürger bei uns haben dürfen.

Ich darf Ihnen nun die Medaille überreichen. Herzlichen Glückwunsch dazu, herzlichen Dank für alle Ihre guten Werke und Leistungen in der Vergangenheit und Gegenwart und vor allem alles Gute für die Zukunft wünschen wir Ihnen alle von ganzem Herzen!

29. April 2008
Telefon Redaktion


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ISSN 1614-2853
21. Jahrgang