neumarktonline Dokumentation


Verleihung der Landkreismedaillen an Dr. Herbert Rädle, Dr. Hans Brand und Dr. Rudolf Kaiser

Von Landrat Albert Löhner

Meine sehr geehrten Damen und Herren,

ich habe nun die Freude und sehr ehrenvolle Aufgabe Persönlichkeiten auszuzeichnen, die sich weit über das normale Maß, weit über die staatsbürgerliche Pflicht hinaus für die Allgemeinheit und für unseren Landkreis engagiert haben.

Sie haben uns vorgemacht, dass nicht Nichtstun und Zuschauen, sondern Tatkraft und Einsatz für das Gemeinwohl die entscheidenden Impulse für das Funktionieren unseres gesamten Staatswesens geben.

Vorab herzlichen Dank dafür!

Der Kreistag des Landkreises Neumarkt i.d.OPf. hat dieses Engagement in seiner Sitzung vom 18. November 2011 einstimmig mit der Verleihung der Landkreismedaille gewürdigt:

Herrn Dr. Herbert Rädle ist es heute leider nicht möglich, bei uns zu sein.

Er ist einer der herausragendsten Historiker im Landkreis Neumarkt.

Die Erforschung der Geschichte unserer Heimat ist sein Steckenpferd. Viele Stunden hat er damit verbracht, um Archive zu besuchen und sich mit der Historie unserer Region zu befassen.

In mittlerweile sechs Büchern, wie z.B. dem Burgenführer des Landkreises Neumarkt Unterwegs auf Altstraßen im Raum Neumarkt 750 Jahre Reichertshofen – Zur Geschichte der Gemeinde Sengenthal im Mittelalter und anderen hat er Teile der Geschichte unseres Landkreises festgehalten.

In Fachzeitschriften wie "Die Oberpfalz" oder auch der "Hohenzollerischen Heimat" findet man um die 60 Aufsätze und Beiträge von ihm. Auch in den Publikationen und Jahresberichten des Historischen Vereins Neumarkt vermittelt er uns in zahlreichen Beiträgen Wissen um unsere Heimat.

Bis 1994 war er Lehrer am Ostendorfer Gymnasium und unterrichtete dort die Fächer Geschichte, Latein und Griechisch. Während dieser Zeit hat er unsere Geschichte vielen Schülern näher gebracht.

Er hat mit seinen Büchern, Aufsätzen und Publikationen für uns und alle folgenden Generationen etwas geleistet, was bleibt! Hierfür herzlich Dank. Die Verleihung werden wir bei passender Gelegenheit nachholen.

Der Kreistag hat in seiner obengenannten Sitzung weitere Persönlichkeiten aus dem Landkreis für ihr hervorragendes Wirken für das Gemeinwohl mit der Zuerkennung der Landkreismedaille gewürdigt.

Ich darf nun Herrn Dr. Hans Brand zu mir bitten, um die Landkreismedaille in Empfang zu nehmen.

Sehr geehrter Herr Dr. Brand,

nach neunjähriger Tätigkeit als Medizinalassistent bzw. Assistenzarzt am Neumarkter Krankenhaus haben Sie vor über 40 Jahren Ihre Praxis am Unteren Markt eröffnet. Daneben haben Sie sich 13 Jahre als Chefarzt des BRK Neumarkt eingesetzt.

Kranken und Verletzten zu helfen und Ihnen diese Hilfe schnellstmöglich zukommen zu lassen, stand immer im Mittelpunkt Ihres Tuns.

Sehr geehrter Herr Dr. Brand,

Kaum einer von uns mag es sich vorstellen, dass es bis vor 30 Jahren in unserem Landkreis kein Notarztsystem gab. Ihnen haben wir es zu verdanken, dass das Notarztsystem mittlerweile zu einer festen Einrichtung in unserem Landkreis geworden ist, auf die wir alle nicht mehr verzichten können. Als sie bei zwei Verkehrsunfällen miterleben mussten, dass die Verletzten zu lange auf ärztliche Hilfe warten mussten, war für Sie klar, dass ein Notarztsystem in Neumarkt dringend benötigt wird. Sie versuchten Sie Ihre ortsansässigen Kollegen von Ihrer Idee zu überzeugen. Leider waren sie nicht Ihrer Meinung und so mussten Sie den Notarztdienst lange im Alleingang ausüben.

Zu Hilfe kam Ihnen 1980 die Einführung des Rettungsdienstgesetzes in dem das Notarztsystem verankert ist. Erst ab diesem Zeitpunkt folgten Ihnen weitere Kollegen in den Rettungsdienst.

Sehr geehrter Herr Dr. Brand,

immer war es Ihnen wichtig, dass Verletzte und Kranke im Notfall jederzeit die beste Versorgung erhalten. 1980 haben Sie an einer Aus- und Fortbildung als Notfallmediziner an der Universität Würzburg teil. Mit Ihrem Wissen schulten Sie danach haupt- und ehrenamtliche Mitarbeiter des BRK für Ihre Einsätze im Rettungsdienst. Dies hat dazu beigetragen, viele Leben zu retten.

Für Ihren unerschrockenen Einsatz bei einem Schusswechsel in Winnberg, bei der ein Polizeibeamter schwer verletzt wurde, erhielten Sie 1988 die Bayerische Rettungsmedaille aus der Hand des Bayerischen Ministerpräsidenten Streibl.

Sehr geehrter Herr Dr. Brand,

Ich darf Ihnen nun die Medaille überreichen. Herzlichen Glückwunsch dazu, herzlichen Dank für alle Ihre herausragenden Leistungen und vor allem alles Gute für die Zukunft wünschen wir Ihnen alle von ganzem Herzen!

Last, but noch least,
darf ich nun Herrn Dr. Rudolf Kaiser zu mir bitten.

Sehr geehrter Herr Dr. Kaiser,

nach Ihrem Studium Ihrem Militärdienst und zweijähriger Tätigkeit in verschiedenen Klinken der Universität Marburg kamen Sie als Assistenzarzt an das Kreiskrankenhaus Parsberg. Bald schon führten Sie zusammen mit Dr. Schrettenbrunner Ihre Gemeinschaftspraxis und waren zugleich Belegarzt am Krankenhaus Parsberg. Ab 1954 waren sie alleiniger Praxisinhaber und leitender Belegarzt am Kreiskrankenhaus.

Sehr geehrter Herr Dr. Kaiser,

Ihnen lag viel am Erhalt des Kreiskrankenhauses Parsberg. Sie bezogen immer Position für dieses Haus und waren bei der Umwandlung in ein internistisches Krankenhaus für ein modifiziertes Belegarztsystem. Sie kämpften für Bürgernähe und Finanzierbarkeit.

Durch Ihre Vermittlung und Kontaktaufnahme mit der Familie Weidlich gelang es, in Parsberg ein Seniorenzentrum unter Mithilfe der Stadt zu errichten. Sie führten hierbei wichtige Vorgespräche mit dem Bezirk.

Großen Einsatz legten Sie zu Tage, als es darum ging, den Standort für das Gymnasium Parsberg oder Hemau zu bestimmen. Letztendlich kamen Realschule und Gymnasium nach Parsberg.

1982 begannen lange Verhandlungen, ob neben dem bereits bestehenden Notarztstandort Hemau auch Parsberg als Standort eingerichtet werden kann. Die Finanzierung des 1. Notarztwagens wurde durch Sie und weiteren Sponsoren 1988 auf die Reihe gebracht. Sie waren auch der erste Arzt, der vom neuen Standort Parsberg seinen ersten Notarzteinsatz fuhr. Es war dies der 11.07.1988 um 20.00 Uhr.

Seit mehr als 60 Jahren verrichten Sie Dienst beim BRK. Vielen Dank für die unzähligen Erste-Hilfe-Kurse und Ihr Engagement beim Blutspendedienst.

Vielen Dank auch für Ihr Engagement am Gemeinwohl. Sie sind Mitglied bei neun Vereinen bzw. Verbänden und leisten auch hier wertvolle Arbeit für die Allgemeinheit. Als Stadtrat in Parsberg und Kreisrat haben Sie sich immer für sämtliche Belange der Stadt Parsberg bzw. unseres Landkreises eingesetzt.

Sehr geehrter Herr Dr. Kaiser,

diese vielfältige segensreiche Arbeit nochmals herzlichen Dank. Zur Verleihung der Landkreismedaille spreche ich Ihnen unsere herzlichen Glückwünsche aus. Alles Gute auch weiterhin!

Allen Geehrten nochmals herzlichen Glückwunsch!

Es handelt sich hier um das zur Verfügung gestellte Rede-Manuskript. Die tatsächlich gehaltene Rede kann davon geringfügig abweichen
12.12.2011
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ISSN 1614-2853
21. Jahrgang