neumarktonline Dokumentation

Jahresrückblick des Landrats zur Kreistagssitzung

Von Landrat Albert Löhner

Liebe Kolleginnen und Kollegen,
meine sehr geehrten Damen und Herren,

ich darf Sie alle sehr herzlich zu unserer mittlerweile traditionellen Abschlusssitzung willkommen heißen.

Ganz besonders begrüßen darf ich neben den Kolleginnen und Kollegen des Kreistages Liebe Kolleginnen und Kollegen,
meine sehr geehrten Damen und Herren,

vielen Dank an die Schülerinnen unserer Staatlichen Realschule für Mädchen für die schöne musikalische Umrahmung unserer Jahresabschlusssitzung des Kreistages und besonders bedanken darf ich mich jetzt schon bei allen Helferinnen und Helfern des Amtes für die Dienste bei der heutigen Festsitzung, auch für den schönen Saalschmuck.

Danken möchte ich auch unserer Kollegin Marianne Pfeiffer für den Schmuck unseres Foyers, der das Landratsamt das ganze Jahr über bereichert.

Meine sehr geehrten Damen und Herren,

zum Jahresende ziehen viele Menschen ihre persönliche Bilanz. Diese wird dabei geprägt von eigenen Erfolgen, schönen Erlebnissen, von guten menschlichen Begebenheiten, aber auch von kleinen oder größeren Enttäuschungen, Rückschlägen und manchmal leider auch von Verlusten und schweren Schicksalsschlägen.

Wir haben in unserem Landkreis die glückliche Situation, dass wir bisher von Katastrophen, insbesondere Naturkatastrophen wie der Jahrhundertflut heuer in großen Teilen Südbayerns verschont geblieben sind. Auch die gesamtwirtschaftliche Situation mit Vollbeschäftigung und einem sehr guten Ausbildungsmarkt gestaltete sich sehr positiv. Nachdenklich muss uns allerdings stimmen, dass auch in unserem Landkreis eine zu hohe Zahl an Beschäftigten von ihrem Arbeitseinkommen allein nicht leben können, obwohl sie Vollzeit arbeiten. An dieser Situation können wir als Kommune zwar nicht direkt etwas ändern, gleichwohl müssen auch wir hier auf Veränderungen drängen. Wir brauchen immer wieder neue Antworten auf die sich rasch ändernden Gegebenheiten in unserer Gesellschaft. Das ist uns auch dieses Jahr in wichtigen Fragestellungen gelungen:

Am Klinikum wird seit diesem Jahr den angestellten aber auch externen Pflegekräften ein berufsbegleitender Studiengang mit dem Abschluss "Bachelor of Arts im Bereich "Social-, Healthcare- and Education-Management angeboten.

Das Stiftungsgebäude II wurde im Oktober eingeweiht und die Kinderstation konnte endlich ihren Betrieb aufnehmen. Herzlichen Dank an Leokadia und Johann Donauer für die erneute großherzige Stiftung. Die Eheleute Donauer haben sich die Kinderstation besonders zu Herzen genommen. Sie übernahmen hier nicht nur die Baukosten, sondern finanzierten auch die Ausstattung und die medizinische Ausrüstung.

Seit jeher wird das Thema Bildung im Landkreis Neumarkt groß geschrieben. Wir wollen schließlich keinen Bildungsnotstand erleben, wie die folgende kleine Anekdote verdeutlichen könnte, als ein Schulrat eine Klasse besucht, in der gerade das Lustspiel "Der Zerbrochene Krug" von Heinrich von Kleist Thema war:

Der Schulrat erscheint in der achten Klasse im Deutschunterricht. Er begrüßt den Lehrer, und dann ruft er den Max auf. "Was kannst du denn vom "Zerbrochenen Krug" erzählen?" Max hat natürlich ein gutes Gewissen: "Ich war es bestimmt nicht, Herr Schulrat." Der wendet sich empört an den Lehrer: "Haben Sie das gehört? Was sagen Sie dazu?"
Der Lehrer schwankt: "Ein Lausbub ist er eigentlich schon, der Max, aber lügen tut er nie. Wenn er sagt, er war es nicht, dann war er es nicht."
Der Schulrat eilt zum Rektor. Dem ist die Geschichte sehr peinlich.
"Herr Schulrat, ich möchte wirklich nicht, dass deswegen etwas an unserer Schule hängen bleibt. Was kann der Krug wohl gekostet haben? Wenn ich Ihnen zehn Euro gebe, ist der Fall dann erledigt?"
Der Schulrat fährt entrüstet zurück ins Kultusministerium, lässt sich beim Staatssekretär melden und trägt ihm den Fall vor.
Der schüttelt den Kopf und meint:
"Also, wenn Sie mich fragen, würde ich sagen, dass es der Rektor war. So ohne Grund hätte der bestimmt nicht so schnell gezahlt .."

Liebe Kolleginnen und Kollegen,
so etwas könnte bei uns nicht passieren. Wir sind so gut aufgestellt, dass wir uns um das Qualitätssiegel "Bildungsregion in Bayern" bewerben. Seit dem Frühjahr arbeiten sechs Arbeitskreise daran, die Zukunft unseres Landkreises zu gestalten, denn der demografische Wandel macht auch vor dem Landkreis Neumarkt nicht halt. In Zukunft werden weniger junge Menschen für Ausbildung und Arbeit zur Verfügung stehen. Eine wirtschaftlich starke Region ist jedoch auf gut qualifizierte Arbeitskräfte angewiesen. Nur rechtzeitige Maßnahmen und langfristige Konzepte verhindern ein Zuschnappen der demografischen Falle. Unser Ziel ist es, möglichst viele junge Menschen zu fördern, aber auch niemanden durch das Raster fallen zu lassen. Nur so gelingt es uns, optimal qualifizierte Nachwuchskräfte in unserem Landkreis zu halten.

Liebe Kolleginnen und Kollegen,
meine sehr geehrten Damen und Herren,

der Bau des Willibald-Gluck-Gymnasium schreitet mit großen Schritten voran, das Kreisstraßennetz wurde auch in diesem Jahr weiter ausgebaut und verbessert und viele weitere Rufbussysteme wurden in unseren Gemeinden eingerichtet. Viel Kraft und hohe Investitionen wurden in allen Gemeinden darauf verwendet, allen Eltern im Bedarfsfall einen Betreuungsplatz für ihre Kinder anbieten zu können. Auch wir haben mit der Stadt dazu für das Klinikum und unsere eigenen Einrichtungen die Weichen dafür gestellt.
Insgesamt wurde in nahezu allen Bereichen die Lebensqualität im Landkreis weiter verbessert. Wir sind eine Region, die sich nicht abhängen lässt, sondern Schrittmacher in der Metropolregion ist.
Das liebe Kolleginnen und Kollegen hängt sicher auch damit zusammen, dass wir mit Problemen so gut umgehen, dass aus ihnen sogar Chancen erwachsen. Dazu passend zur diesjährigen NSA Diskussion folgende Anekdote:

Ein alter Araber lebt seit mehr als 40 Jahre in Chicago. Er würde gerne in seinem Garten Kartoffeln pflanzen, aber er ist allein, alt und schwach. Deshalb schreibt er eine E-Mail an seinen Sohn, der in Paris studiert.
"Lieber Ahmed, ich bin sehr traurig, weil ich in meinem Garten keine Kartoffeln pflanzen kann. Ich bin sicher, wenn du hier wärst, könntest du mir helfen und den Garten umgraben.
Dein Vater".
Prompt erhält der alte Mann eine E-Mail: "Lieber Vater, bitte rühre auf keinen Fall irgendetwas im Garten an. Dort habe ich nämlich "die Sache" versteckt. Dein Sohn Ahmed."
Keine sechs Stunden später umstellen die US Army, die Marines, das FBI und die CIA das Haus des alten Mannes. Sie nehmen den Garten Scholle für Scholle auseinander, suchen jeden Millimeter ab, finden aber nichts. Enttäuscht ziehen sie wieder ab.
Am selben Tag erhält der alte Mann wieder eine E-Mail von seinem Sohn: "Lieber Vater, ich nehme an, dass der Garten jetzt komplett umgegraben ist und du Kartoffeln pflanzen kannst. Mehr konnte ich nicht für dich tun.
In Liebe, Ahmed".

Liebe Kolleginnen und Kollegen,
sehr geehrten Damen und Herren,

wir haben auf unserer kommunalen Ebene, Landkreis und Gemeinden, im zu Ende gehenden Jahr viel erreicht.
Unsere Erfolge beruhen auch darauf, dass Sie, dass wir alle noch menschlich bleiben, dass wir gemeinsam, die Probleme angehen, dass sich viele Einzelne und viele Unternehmen für unsere Heimat und die Menschen in der Region verantwortlich fühlen.

Unsere Gesellschaft wird zuallererst von Werten wie Freiheit und Rechtsstaatlichkeit, Solidarität und Mitmenschlichkeit zusammengehalten.

Deshalb nutze ich die heutige Gelegenheit, allen zu danken, die sich für ihre Mitmenschen und die genannten Werte einsetzen.

Ganz besonders möchte ich heuer allen danken, die sich bei der Jahrhundertflut in den betroffenen Gebieten außerhalb unseres Landkreises enorm engagiert haben.

Es gibt auch sehr viel bürgerschaftliches Engagement in unserem Landkreis, mehr, als die Medien vermitteln können, wenn soziale Kälte oder Kriminalität die Schlagzeilen beherrschen. Die Menschen, die sich für karitative Organisationen, in Vereinen oder in Nachbarschaftshilfen engagieren, machen keine Schlagzeilen – sie tun einfach das, was sie als nötig empfinden. Sie bewegen etwas im Sport oder in der Kultur, helfen Bedürftigen oder verschaffen anderen Recht.

Menschen, die sich engagieren, beweisen Solidarität und Zivilcourage, wenn sie sich für die Gemeinschaft einsetzen. Dieses Engagement kann nicht hoch genug geschätzt werden. Ein kleines Zeichen des Dankes und der Anerkennung für langjähriges, umfangreiches, bürgerschaftliches Engagement soll deshalb die Ehrenamtskarte Bayern sein, die der Landkreis Neumarkt i.d.OPf. auch heuer wieder an viele Mitbürgerinnen und Mitbürger verleihen konnte.

Herzlichen Dank allen, die es uns möglich machen, das Weihnachtsfest in Ruhe zu feiern, allen, die an den Feiertagen arbeiten und selbst am Heiligen Abend den Betrieb aufrechterhalten. Den Feuerwehrleuten, den Seelsorgern, der Polizei, den Radio-, Fernseh- und Zeitungsmachern und vielen anderen.

Nicht zuletzt allen Menschen, die sich gerade an Weihnachten um andere, um Bedürftige oder Alleinstehende kümmern, den Bediensteten der Krankenhäuser und der Alten- und Pflegeheime, den Rettungsdiensten sowie den Angehörigen aller sozialen Organisationen.

Dank sagen darf ich auch den Bürgermeistern und Bürgermeisterinnen, den Stadt- Markt- und Gemeinderäten, vor allem auch Ihnen als Mitglieder unseres Kreistages, den Beschäftigten in den Verwaltungen und sonstigen öffentlichen Einrichtungen und natürlich den Bediensteten des Landratsamtes.
Ganz besonders danke ich auch allen Bürgerinnen und Bürgern für das entgegengebrachte Vertrauen und die erwiesene Unterstützung, sowie den Vertreterinnen und Vertreter der Presse und Medien für die stets faire Berichterstattung und gute Zusammenarbeit.

Liebe Kolleginnen und Kollegen,
meine sehr geehrten Damen und Herren,

gemeinsam können wir mit Stolz und Dankbarkeit auf das abgelaufene Jahr zurückblicken und uns auf die Feiertage freuen. Uns im Landkreis Neumarkt geht es im Großen und Ganzen sehr gut. Wir müssen uns aber der Zukunft widmen, denn wir leben in einer dynamischen Zeit, in der Stillstand Rückschritt bedeutet.
Und wir sollten uns am Motto von Marie von Ebner-Eschenbach orientieren, das da lautet: "Die meisten Nachahmer lockt das Unnachahmliche". Also versuchen wir, mit unserer Entwicklung und unseren Projekten unnachahmlich gut zu bleiben.
Lassen Sie uns zusammen mit Zuversicht die Herausforderungen des Neuen Jahres annehmen.
Ich danke Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit.


Es handelt sich hier um das zur Verfügung gestellte Rede-Manuskript. Die tatsächlich gehaltene Rede kann davon geringfügig abweichen
16.Dezember 2013
Telefon Redaktion


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ISSN 1614-2853
21. Jahrgang