neumarktonline Dokumentation

Verleihung der Landkreismedaille
an den Krankenhaushilfeverein e.V.

Von Landrat Willibald Gailler

Sehr geehrten Damen und Herren,

von der amerikanischen Schriftstellerin und Nobelpreisträgerin Pearl S. Buck stammen die Worte: „Der Test unserer Zivilisation ist die Art, wie sie für ihre hilflosen Mitglieder sorgt.“

Diese Worte scheinen mir sehr passend für den neuen Träger unserer Landkreismedaille zu sein, dem Krankenhaushilfeverein e.V. Jeden Tag aufs Neue treibt die Fürsorge für ihre Mitmenschen die Helferinnen und Helfer des Krankenhaushilfevereins an; sie verbreiten Licht und Wärme dort, wo Krankheit herrscht.

Meine sehr geehrten Damen und Herren,
vor mehr als 28 Jahren haben sich 20 Personen – allen voran Frau Ingrid Bär – zusammengefunden und einen Verein zur kirchlichen und sozialen Betreuung ins Leben gerufen. Eine „Bereicherung für kranke Menschen“ sollte er sein und genau das wurde und er ist es bis heute.

Dabei hat sich Frau Ingrid Bär als Initiatorin, Vorsitzende und Motor ganz herausragend verdient gemacht. Sie ist Kopf, Geist und Gesicht unseres Krankenhilfevereins. Und so hat sich das Erscheinungsbild der zahlreichen ehrenamtlichen Helferinnen in ihren grün-weiß gestreiften Kitteln in unserem Klinikum fest etabliert.

Sie, liebe Mitglieder des Krankenhaushilfevereins,
empfangen Patienten am Eingang, Sie leisten Hilfe am Krankenbett, wenn nötig und möglich leisten Sie Dolmetscherdienste und übernehmen die Aufgabe der Kinderbetreuung. Mit dem Bücherwagen bringen Sie die Bibliothek direkt ans Krankenbett und im „Kranich“, der Zeitschrift Ihres Vereins können die Patienten allerlei Nützliches, Interessantes und Humorvolles lesen.

Meine sehr geehrten Damen und Herren,
Wo auch immer sich ein Hilfsdienst ergibt, den Sie übernehmen können, Sie übernehmen ihn! Sie alle fühlen sich verantwortlich für das Wohlbefinden der Kranken und Verletzten in unserem Klinikum.

Die Patienten erfahren von Ihnen Hilfe, Zeit und Zuspruch auch Trost, Ermunterung, Mitgefühl und Freude. Durch Ihr Tun erleichtern Sie hilfsbedürftigen Menschen den Klinikalltag. Menschen, die ohne Ihre Hilfestellung allein wären oder deren Lebensqualität bedeutend schlechter wäre. Und diese immens wichtige Aufgabe erledigen Sie stets mit Hingabe und Freude am Dienst am Nächsten.

Nicht, dass das hauptamtliche Pflegepersonal nicht auch mit Freude und Hingabe seine Arbeit tut; aber gerade in Zeiten, in denen der wirtschaftliche Druck auf die Krankenhäuser immer stärker wird, die Stellenpläne zur Debatte stehen, ist das nicht einfach. Wenn wir uns den stressigen Alltag unserer Krankenschwestern und Pfleger sowie der behandelnden Ärzte vor Augen führen, dann stellen wir fest, dass dort schlichtweg die Zeit fehlt, länger zuzuhören. Doch genau dann sind Sie zur Stelle. Sie schenken Zeit und Menschlichkeit, die Sie den Patienten direkt ans Krankenbett tragen. Herzlichen Dank dafür!

Meine sehr geehrten Damen und Herren,
was vor mehr als einem Vierteljahrhundert in den hintersten Kellerräumen des Neumarkter Klinikums mit einer provisorischen Büroeinrichtung begann, entwickelte sich zu einer Vorzeigeeinrichtung weit über die Landkreisgrenze hinaus. Die Damen und Herren des Krankenhaushilfevereins verbindet vor allem eines: Sie sehen hin. Sie tun etwas, wenn man sie braucht. Sie sagen nicht, „man sollte, man könnte oder hier müsste aber mal etwas geschehen“. Nein, solche Aussagen sind ihnen fremd. Sie handeln und wärmen mit ihrem Tun unsere Gesellschaft. Ihr Beispiel soll Anreiz sein, es ihnen gleich zu tun.

Sehr geehrte Damen und Herren des Krankenhaushilfevereins,
obwohl ich schon so lange gesprochen habe, bin ich mir sicher: All das Gute, das Sie für die Patienten im Klinikum Neumarkt getan haben, lässt sich in einer Rede nicht vollständig würdigen. Die Verleihung der Landkreismedaille setzt jedoch ein Zeichen. Ein Zeichen dafür, wen unsere Gesellschaft schätzt und was ihr wichtig ist.

Wir brauchen Menschen, die Initiative ergreifen. Wir brauchen Menschen, die aktiv unsere Gesellschaft gestalten. Sie können stolz auf sich sein. Sie können stolz sein auf das, was Sie geleistet haben und tagtäglich leisten. Und ich sage: unser ganzer Landkreis ist stolz auf Sie.

Das Klinikum Neumarkt braucht solche Menschen wie Sie und wir brauchen solch vorbildliches Ehrenamt im Landkreis Neumarkt, das zum Mitmachen und Nachahmen anregt.

Sehr geehrte Damen und Herren der Krankenhaushilfe;
der Kreistag des Landkreises Neumarkt i.d.OPf. hat Ihr herausragendes Engagement in seiner Sitzung vom 18. November 2016 einstimmig mit der Verleihung der Landkreismedaille gewürdigt.

Ich darf nun, stellvertretend für alle Mitglieder des Verein, die Medaille an Frau Ingrid Bär überreichen. Als Landrat des Landkreises Neumarkt danke ich Ihnen und Ihren Vorstandsmitgliedern Guido Belzl, Werner Thumann, Gerhard Pöhner und Maria Staudigl ganz herzlich für Ihren beispielhaften und vorbildlichen Einsatz.

Es handelt sich hier um das zur Verfügung gestellte Rede-Manuskript. Die tatsächlich gehaltene Rede kann davon geringfügig abweichen
19.Dezember 2016
Telefon Redaktion


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ISSN 1614-2853
21. Jahrgang