Kneipenbühne Oberweiling
Weltmusik in Owei
Argile
OBERWEILING. Am Samstag gastiert nach längerer Zeit einmal
wieder
Argile in der Kneipenbühne.
Seit Jahren zählt diese Band zu den
renommiertesten Weltmusikformationen aus Deutschland. Die Gruppe war in
den letzten zwanzig Jahren auf Festivals in ganz Europa zu hören - in Rom,
Genua, Mailand, Prag, Krakau, Warschau, Stockholm, Kopenhagen, Amsterdam,
Rotterdam, Paris, Barcelona u.a. mit so namhaften Musikern wie Ramesh
Shotam aus Südindien, Sona Diabate und Famadou Konate aus Guinea, Farafina
(Burkina Faso), Sourakata Koite (Senegal), Bajaly Suso (Gambia) oder
Barry Sangare aus Mali.
Die Gruppe um Bandleader und Flötist Dieter
Weberpals hat eine "Imaginary Folk-Music for Global-Players" entwickelt:
Zwischen Trance-Grooves der marokkanischen Gnawa-Musik, westafrikanischen
Rhythmen, Zagazougou-Akkordeon, orientalischen Balladen und Balkan-Tänzen
baut Argile musikalische Brücken im kulturellen Spannungsfeld zwischen
Afrika und Europa.
Das neue Line-Up der Gruppe
Argile geht zurück zu den Roots der Band
zwischen Jazz und Worldmusic. Seit langem klang
Argile nicht mehr so
improvisationsfreudig und jazzig! Nicht nur Bandleader Weberpals hat
seine Wurzeln im Jazz, sondern auch der in der Jazzszene seit langem
bekannte Bassist Rainer Glas, der u.a. mit Toto Blanke, Tony Lakatos,
Leszek Zadlo, Chris Beier, Marty Cook, Jörg Widmoser, Albert Mangelsdorff,
Dick Heckstall-Smith, John Etheridge, Joe Nay, Carola Grey, Frank Möbus,
Sandy Lomax und Pete York on Tour war und nun die Basis für die Argile-
Improvisationen legt.
Mit von der Partie sind ferner Peter Horcher (BRD/
Akkordeon, Perc), Talabani Dilshad (Irak/Perc, Keyb) und Charles
Blackledge (Drums)
25.09.06
Fulminanter Saison-Start
D'Raithschwestern und da Blaimer
OBERWEILING. Die Kneipenbühne eröffnete am Samstag die neue
Saison mit einem Musikantentrio der besonderen Art.
"D'Raithschwestern
und da Blaimer" schafften es wie schon im Jahr zuvor, ihr Publikum im
brechend vollen Veranstaltungsraum mit traditionellem und eigenem
Volksmusikgut von einer Lachsalve zur nächsten zu geleiten.
Dabei schien
das Rezept der drei - unterdrückter, leidender Ehemann plus zwei
emanzipierte Walküren - einmal mehr Balsam für die Seele zu sein: Dem
immer irgendwie leidend aussehenden (E)-Gitarristen und Flötenspieler
Blaimer sitzt sowieso der Schalk im Nacken und zu den kraftstrotzenden
stimmgewaltigen bairischen Zweigesängen von Susi und Tanja Raith
(ebenfalls Gitarre und - leider viel zu selten - steirische
Knopfharmonika) bildet er mit absurden Ansagen, Zwischentexten und
Liedern ein durchaus adäquates Gegengewicht.
Als "special guest" mit von
der Partie war übrigens wie schon im vergangenen Jahr der Saxophonist,
Klarinettist und Tubaspieler Bertl Wenzl, der ein ums andere Mal
traumhaft schöne bis gnadenlos schräge instrumentale Glanzpunkte setzte,
ganz im Sinne der Band, in der er ansonsten mitwirkt, nämlich dem
Freejazz-Quartett "Negerländer".
Übrigens befand sich H. H. Bisswurm,
einer von Wenzls negerländischen Kombattanten, unter den Gästen und ließ
es sich nicht nehmen, beim einen oder anderen Stück mitzutrommeln und
einen spontan erfundenen dadaistisch anmutenden Liedtext beizusteuern.
Kann man sich einen besseren Saisonstart vorstellen? Wohl kaum.
"er die "Negerländer" in der Kneipenbühne live und komplett erleben
möchte, der kann sich auf den 9. Dezember freuen. Dann geben die vier
kreativen Spontanmusiker endlich einmal wieder ein Konzert in Owei.
24.09.06
D'Raith-Schwestern und da Blaimer
D'Raith-Schwestern und da Blaimer
NEUMARKT. Die Kneipenbühne Oberweiling eröffnet am Samstag ihre 26.
Saison und läutet damit das zweite Vierteljahrhundert der O'wei'-
Geschichte ein.
Den Anfang machen
D'Raith-Schwestern und da Blaimer.
Traditionelle bayerische Wirtshauslieder, selbsterfundene G`stanzln und
Couplets gibt es von den Raith-Schwestern und dem Blaimer zu hören -
Frech, "gschert" und lustig.
Mit Steirischer, Gitarre und einem frechen Mundwerk bewaffnet erklimmen
die beiden stimmgewaltigen gstandenen Weibsbilder Tanja und Susanne Raith
die Bühne und fegen mit donnergewaltigen Stimmen alle Vorstellungen von
tod-langweiliger, heimtümelnder Volksmusik beiseite: Volksmusik lebt, sie
ist aktuell, spritzig und beansprucht die Lachmuskeln bis zur
Schmerzgrenze. Sie brechen mit Jaguars Parklücken auf, schwängern Männer,
versauen ihnen die Zukunft, setzen ihnen Hörner auf, machen Bürgermeister
zum Affen, verraten wie der Schoas in die Wurst kommt, zählen abends ihr
Flöhe nach, wenn sie von der "anstrengenden Arbeit" auf dem Heuboden
heimkommen und empfangen dann die Burschen, die in Schlangen zum
Fensterln anstehen.
Ein über soviel herrschaftliche Weiblichkeit leicht eingeschüchtert
wirkender Blaimer erklärt schließlich in witziger Melancholie, warum
Männer sowieso immer die Deppen, Plastikfrauen echten vorzuziehen sind
und warum es besser ist, früh den Löffel abzugeben als arm und
verheiratet alt zu werden.
Warum und wie das alles genau ist, läßt man sich aber am besten von den
Raith-Schwestern und dem Blaimer selbst erzählen.
Mit von der Partie ist wie im vergangenen Jahr ein kongenialer
Negerländer namens Bertl Wenzl, der souverän die Tuba, aber auch gewohnt
elegant Saxophon und Klarinette bedient.
Volksmusik lebt und feiert
prächtige Urständ, fernab von den Schrecknissen sogenannter
Volksmusiksendungen wie dem
Musikantenstadel. Was Susi und Tanja Raith an
Traditionellem und Eigenem präsentieren, ist so voll praller Lebenslust,
dass einem schier die Spucke wegbleibt - Tränen lachen kann man zudem
über einen hinreißenden Blaimer, der kein einziges Mal aus der Rolle des
leidenden Ehemannes fällt und somit die beiden Super-Emanzen
konterkarikiert, dass es besser nicht geht.
(geöffnet ab 20 Uhr, kein Kartenvorverkauf, nur Abendkasse!
Programmübersicht unter
www.kneipenbuehne.de)
23.09.06
Jubiläum zelebriert
NEUMARKT. Die Betreiber des "Oberweilinger Kleinkunstzentrums" zelebrierten ihr 25jähriges Jubiläum.
Zur Feier des
Tages spielte Golly mit seinen beiden musikalischen Mitstreitern Henning
Frank und Jule Weidinger (
Breeze The Creaze and His Flashy Flunkies) ein
Best-of-Programm. Das Publikum in der vollen Kneipe lauschte begeistert dem
Trio, das in einer halbe-halbe-Mischung Eigenes ebenso wie Klassiker von John
Lennon, Bob Dylan, Randy Newman, Tom Waits und anderen Pop-Ikonen
interpretierte.
Tatkräftige musikalische Unterstützung erfuhren die drei
von der befreundeten Bluesrockband "Bad Penny" - die zusammen mit
BTC in
einer Fusionrunde die Stimmung zum Sieden brachte - und so wollten auch
nach einem Drei-Stunden-Mammutkonzert die Zugaberufe nicht so schnell
versiegen.
Die Kneipenbühne entließ erst weit nach Mitternacht ihre Gäste
in die Sommerpause - weiter geht es voraussichtlich Mitte September
29.05.06