Pfadinder Neumarkt

"Nag' an den Wurzeln"


Auch Dekan Richard Distler (Mitte) besuchte die Pfadfinder in ihrem Sommerlager.



NEUMARKT. Die Pfadfinder vom "Stamm Pfalzgraf Johann" verbringen im Pfadfinderzentrum Bucher Berg bei Breitenbrunn noch bis Freitag eine Woche voller spannender Abenteuer, viel Spaß und tollen Erlebnissen.

"Beaver Creek - Nag' an den Wurzeln" ist das Motto in diesem Jahr: Nicht nur die zahlreichen Biberburgen rund um Breitenbrunn sollen erkundet werden, sondern auch fleissig an den Wurzeln genagt werden: Denn nach 99 Jahren, die es die Pfadfinderbewegung nun schon gibt, ist die Frage, ob die tägliche gute Tat heute überhaupt noch aktuell ist, durchaus angebracht. Und wenn, wie lassen sich dann die Grundprinzipien der Weltpfadfinderorganisation, das Leben in Freiheit, Wahrheit und tätiger Solidarität noch in das Leben eines Jugendlichen im Jahr 2006 integrieren?

Wirklich "biberhaft" gestaltete sich bereits die Anreise der Gruppen am Wochenende: Bei strömendem Regen liefen die 16- bis 20jährigen "Rover" von Deining-Bahnhof nach Breitenbrunn, die 14- bis 16jährigen Pfadfinder wanderten bereits seit Freitag von Neumarkt aus über Greiselbach und Holnstein ins Lager. Und selbst die Kleinsten, die sieben- bis elf-jährigen "Wölflinge" vollbrachten wahrhaft Großes: Patschnass und trotzdem mit super Laune erreichten sie nach einer Wanderung vom sieben Kilometer entfernten Wissing aus den Platz bei Buch.

Dort wurden die Pfadfinder dann von den Vorständen des Stammes, Matthias Platzek und Manfred Leuschner, sowie der Leiterin des Lagers, Iris Glaser, begrüßt und das Stammeslager 2006 eröffnet. Das musste natürlich sofort gefeiert werden, weswegen es für alle alkoholfreie Bibercoktails und Baumkuchen gab.

Biber und Wurzeln bestimmten auch den weiteren Ablauf des Lagers. Am Montag unternahmen die Pfadfinder eine Wanderung mit der Biberbeauftragen des Landkreises, die ihnen rund um die Bachaupter Mühle interessante Details über den Biber zu berichten wusste. Dekan Richard Distler besuchte am Dienstag das Stammeslager und feierte bei aufgehendem Vollmond einen Feldgottesdienst mit den Pfadfindern, wobei er in seiner Predigt die Zusammengehörigkeit einer (Pfadfinder-)Gruppe mit den Wurzeln eines Baumes verglich: "Nur mit vereinten Kräften lässt sich großes bewegen."

Und so verlief auch der Rest des Lagers. Immer wieder tauchte das Thema Biber auf, sei es bei der Lagerolympiade, wo die Pfadfinder verschiedene Aufgaben aus den unterschiedlichsten Bereichen wie Knotenkunde, Feuer machen oder Erste Hilfe lösen mussten, oder auch beim Basteln von Bibermasken aus Pappe.

Nicht das erste Lager in diesem Jahr war "Beaver Creek" für die Jungpfadfinderstufe. Die elf- bis 14-jährigen Jungen und Mädchen reisten am Mittwoch direkt aus dem Bundeszentrum der DPSG in Westernohe in Rheinland-Pfalz an, wo sie mit über 3000 Gleichaltrigen eine Woche auf dem Bundeslager ihrer Altersstufe verbrachten, das nach der Farbe ihrer Halstücher unter dem Motto "Passwort: BLAU" stand.
10.08.06

Anwohner befürchten Lärm

NEUMARKT. Die Pfadfinder wollten bei einer CSU-Veranstaltung Ängste und Befürchtungen wegen eines Jugendzeltlagerplatzes am Höhenberg aus dem Weg räumen.

Sechs Jahre lang hatten die Pfadfinder ein Zeltplatzgelände am Berliner Ring, direkt neben der Kläranlage. Seit zwei Jahren sind sie auf der Suche nach einem neuen Gelände. Von der Diözese Eichstätt bekamen sie nun ein Grundstück am Marihilfberg angeboten.

Der CSU-Ortsverband Höhenberg veranstaltete deshalb gemeinsam mit der Deutscher Pfadfinderschaft Sankt Georg (DPSG) einen Informationsabend, zu dem neben den Leitern der DPSG und Vertretern des Kreisjugendringens auch Dekan Distler und Bürgermeister Erich Bärtl im Gasthof Almhof erschienen waren.

Nach den Begrüßungsworten von Stadtverbandsvorsitzendem Helmut Jawurek und den DPSG-Vorstände wurde zunächst über das allgemeine soziale Engagement der Pfadfinder in Neumarkt informiert. Denn Pfadfindersein bedeute nicht nur, alten Leuten über die Straße zu helfen, sondern vielmehr "interkulturelles Lernen, Behindertenarbeit, internationale Begegnungen und Einsatz für den Frieden", hieß es.

Bei der Info-Veranstaltung wurde auch eine mögliche Ausstattung des notwendigen Betriebsgebäudes mit sanitären Einrichtungen und zusätzlichen Räumen zu Lagerung von Material vorgestellt.

Viele der anwesendenden Höhenberger brachten ihre Bedenken gegenüber den Zeltplatz zum Ausdruck. Vor allem die "illegalen wilden Feiern" hinter der Sternware würden die Stimmung der Höhenberger "von Wochenende zu Wochenende" verschlechtern. Auch "eine Handvoll Jugendlicher mit Gitarre und Gesang" höre man es bis in den Ort hinein, hieß es. Durch den geplanten Zeltplatz befürchten die Anwohner eine weitere Lärmquelle.

Die Pfadfinder stellten klar, daß es sich bei den Zeltplatz-Mietern um betreute Jugendgruppen handele. Die Kinder und Jugendlichen würden zudem nicht die ganze Zeit auf dem Platz verbringen, sondern auch immer wieder Ausflüge, sei es in den Wald, zur Burgruine Wolfstein oder ins Freibad unternehmen.

Bei der Diskussion hieß es, dass die "fast schon jedes Wochenende illegal stattfindenden Feiern" so ein Ende haben würden oder zumindest eingedämmt werden könnten. Denn gerade die Betreuer der jeweiligen Zeltlager hätten großes Interesse daran, dass ab 22 Uhr Nachtruhe herrscht. Wilde Feiern mit gröhlenden und alkoholisierten Jugendlichen hätten neben einem Zeltplatz, wo Kinder im Alter von acht bis 18 Jahren nächtigen, nichts verloren.

Auch Ängste wegen "ständig hin- und herfahrender Autos für Disco-Besuche" oder wegen des Durchgangsverkehr bei der An- und Abreise wurden von den Pfadfindern zurückgewiesen. Aus Erfahrung wisse man, dass - schon alleine aus Kostengründen - eine Anfahrt mit einem großen Reisebus oder den öffentlichen Verkehrsmittel eher der Realität entsprechen werden.

Selbstverständlich werde es für das Gelände auch einen Zeltplatzwart geben, der sich um die Besucher des Platzes kümmere und auch dafür sorge, dass eine aufgestellte Zeltplatzordnung eingehalten wird.

In den Reihen der DPSG zeigte man sich sicher, dass eine derartige Informations-Veranstaltung gegen Ende Jahres durchaus noch einmal erfolgen sollte. Als nächster Schritt stehe nun die Detail-Planung des Betriebsgebäudes an, der vom Bausenat genehmigt werden müsse.

Einen möglichen Termin für den Baubeginn sehen die Pfadfinder im Frühjahr 2007.
24.07.06

Aufgaben gelöst




NEUMARKT. Die Neumarkter Sankt Georgs-Pfadfinder veranstalteten auch heuer wieder einen sogenannten "Stammestag".

Das Programm für alle Gruppenkinder von sieben bis 18 Jahren begann bereits am Vormittag mit dem traditonellen Georgslauf. Bei diesem Lauf hatten die Teilnehmer auf einem bestimmten Weg verschiedene Posten abzulaufen und dort Aufgaben zu lösen.

Stammesvorsitzender Matthias Platzek erklärte zu Beginn den Ablauf und verkündete die erste Aufgabe. Ein Bildausschnitt an einem markanten Gebäude in der Innenstadt sollte die Pfadfinder zur nächsten Anweisung führen. Die einzelnen Gruppen machten sich im Zeitabstand zusammen mit erfahreren Pfadfinderleitern auf den Weg.

Keiner aus den Gruppen wusste zuvor, wie und wohin sie der Weg führen wird und sie mussten sich anhand von Wegzeichen aus Gräsern, Holzscheiteln oder Steinen, die irgendwo auf der Strecke verteilt waren, orientieren. Entlang der über zehn Kilometer langen Strecke warteten weitere Gruppenleiter auf die Buben und Mädchen und stellten sie vor viele Probleme, die nicht nur im pfadfinderischen Alltag auftreten können.

Darunter waren Aufgaben wie das Erkennen von Wegzeichen, Arbeiten mit Karte und Kompass sowie Erste Hilfe. Außerdem galt es an einer der Stationen die bekannten Lagerbauten, wie Aussichtstürme, Drei-Bein-Masten und Tore aus Holz und Seil im Miniaturformat zu bauen.

Nähe der Burgruine Wolfstein mussten die jungen Teilnehmer mit nur wenigen Hilfsmitteln aus einem aus Seil abgespannten Bereich versuchen, sich zu befreien oder die ganze Gruppe durch ein riesiges, aus Schnüren gespanntes Spinnennetz zu befördern, ohne eine Schnur zu berühren.

Die Aufgaben forderten nicht nur den Grips der Teilnehmer sondern auch das Geschick jedes Einzelnen, was zum Schluss mit einem gemeinsamen Grillabend belohnt wurde. Der wurde bei der Pfadfinder-Hütte im ehemaligen Landesgartenschau-Gelände abgehalten.

Das geplante gemütliches Beisammensein mit den Gruppenkindern und deren Eltern fand wohl aufgrund der Fußballgeschnisse nicht ganz den erhofften Zuspruch.
02.07.06


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21. Jahrgang