Oberbürgermeister-Wahl 2005

neumarktonline räumt allen Kandidaten Platz ein, sich und ihre Ziele vorzustellen

Johann Georg Gloßner (FLitZ)

Gedanken zur Kandidatur als Oberbürgermeister der Stadt Neumarkt/OPF.

Sehr geehrte Damen und Herren,

beim Studium meines beruflichen Werdeganges werden Sie sich fragen
ein Bürokaufmann, Küchenmeister, Gastwirt und Schäfer als Oberbürgermeister dieser Stadt?

Außergewöhnlich, wie es scheint, sind es doch häufig Rechtsanwälte, Verwaltungsangestellte und sonstige Bürger reiner schreibender Berufe, die sich für das Amt von Bürgermeistern bewerben.

Ich sage Ihnen durchaus nicht ungewöhnlich wenn man meine Biographie kennt.

Ich wurde geboren als Sohn der Brauereibesitzerseheleute Josef und Anna Glossner, Mitglied einer Familie die seit 400 Jahren in Neumarkt bekannt ist.
Mein Vater war 17 Jahre Stadtrat für die Freien Wähler, ein Bruder 12 Jahre Stadtrat für die CSU, ich selbst Stadtrat seit 9 Jahren und Kreisrat über 6 Jahre für die Grünen.
Also eine höchst politische Familie, meines Wissens die einzige in Neumarkt die jemals 3 Stadträte gestellt hat.

Politik ist das Gestalten des Lebens unseres Gemeinwesens.

Sie beginnt bei der Geburt, im dann noch hoffentlich vorhandenen Kreiskrankenhaus und endet bei der Beerdigung im Städtischen Friedhof zu, hoffentlich für alle, erschwinglichen Kosten.
Jedem der sich am Gestalten unseres Gemeinwesens beteiligt ist mit höchstem Respekt zu begegnen ungeachtet der Gruppierung der er angehört.

Ich beteilige mich also seit Jahren an der Politik, davon die letzten 9 Jahre als Stadtrat.
Ich habe bereits 2mal als Oberbürgermeister kandidiert, mit gutem Erfolg für ein grünes Mitglied. Zum Oberbürgermeisteramt hat dies nicht geführt, da es in einer CSU beherrschten Stadt äußerst schwierig ist, wo doch die Grünen bis vor kurzem geradezu als Aussätzige angesehen wurden.

Dies sollte sich geändert haben, die Regierungsbeteiligung der Grünen hat sicher vielen Menschen die Augen geöffnet über die Wichtigkeit vorausschauender Politik.

Im Rahmen des Stadtrates habe ich mich bis heute durch über 50 eigene Anträge und Beteiligung an 60 weiteren engagiert gezeigt und bewiesen, daß ich mein Mandat als Auftrag annehme und ausfülle. Ich lag dabei mit meinen Anmerkungen und Forderungen zumeist richtig.

Jeder macht Fehler , wenn er denn etwas tut, meine hielten sich sehr in Grenzen, aber ich stehe zu Ihnen. Denn daraus kann man täglich lernen, man muß es aber auch wollen.

Die Kandidatur als Oberbürgermeister erfordert mindestens einen gelernten Beruf, mindestens das Wissen um kommunalpolitische Zusammenhänge und die Bereitschaft sich für das Wohl seiner Stadt immer einzusetzen, eine Erfahrung als vielseitiger Unternehmer ist da sehr hilfreich.

Vetternwirtschaft wird es bei mir nicht geben.

Gleiche Politik muß für alle gelten und das ohne Ansehen der Person der betroffenen Bürgerin oder Bürgers. Das habe ich in den vergangenen Jahren bei dem derzeitigen Amtsinhaber sehr vermißt,

Auch Personenkult , wie er gerade derzeit zum Exzeß von der StadtratsCSU betrieben wird, lehne ich zutiefst ab.

Respekt vor jedermann fordere auch ich ein, aber für das Erfüllen eines Amtes braucht es keine bombastischen Huldigungen oder Abschiedsfeiern.

Das Ausfüllen des Amtes des Oberbürgermeisters ist ein Verwaltungs - und teilweise Gestaltungsamt , zusammen mit den Bürgern auf Zeit und kein Herrschertum. Es ist selbstverständliche Pflicht.

Was würde passieren, wenn diese Stadt einen Bürgermeister bekommt der nicht der CSU angehört und derzeit über keine Mehrheit im Stadtrat verfügt?

Endlich würde der Hang zum Größenwahn verschwinden, weil dieser Oberbürgermeister endlich den Stadtrat ernstnehmen müßte und täglich neu alle Stadträte informieren und einbinden müßte in das Tagesgeschehen. Es wäre für den Oberbürgermeister sicher mühsamer seine Aufgaben zu erfüllen, aber für die Stadt kämen endlich Lösungen zustande die von breiter Vernunft und Konsens getragen werden könnten. Eben nicht die zweitbesten Lösungen die aus Parteienproporzgründen heute an der Tagesordnung sind.

Was könnte sich ändern in der Stadt:

Familienfreundlichkeit würde nicht nur beschränkt auf die Wohlhabenden, die sich ein Haus leisten können, sondern die Kinderkrippe/Kinderarten und auch die sonstigen Kosten für Kinder im öffentlichen Raum sollten billiger werden.

Das Freibad soll zu einem ganzjährig tauglichen Allwetterbad aufgewertet werden.

Durch Überdachung eines oder mehrerer Becken könnten wir eine intensive Winternutzung erreichen.

Die derzeit völlig überdimensioniert geplante Stadthalle muß in einem neuen Prozeß auf die Neumarkter Bedürfnisse korrigiert werden und wenn der Bedarf nachgewiesen ist, auch an den richtigen Ort.

Dazu gehört vor allem eine echte Bedarfsermittlung und bereits im Vorfeld die Klärung der Defizite um ein Finanzabenteuer zu Lasten der Stadt und damit zur Vermeidung weiterer Gebührenerhöhungen zu führen.

Das LotharFischerMuseum hat seinen Platz bei einer Gruppe von Neumarktern die sich leider als elitär empfinden.

Aber wo bleiben die Leistungen für die Bürger, die mit derlei Kunst nichts anfangen können? Sollen diese durch die neuerdings erhobenen Büchereigebühren, höhere Stromkosten, höheren Wasserpreis, höhere Gaspreise die "Elitekulturkosten" finanzieren, oder müssen wir nicht endlich gerecht wirtschaften?

Die Fürsorgepflicht des Oberbürgermeisters schließt auch die Sorge um möglichst günstige Tarife bei Strom, Wasser, Gas, Grundsteuer, Büchereigebühren, Strassenausbeibeiträge und sonstige Gebühren mit ein.

Fragen Sie sich doch mal in einer stillen Stunde: Wieviele neue Betriebe hat Alois Karl in die Stadt gebracht, wieviele neue Arbeitsplätze hat Alois Karl wirklich mit angeschoben?Da werden Sie schnell zu einem erstaunlichen Ergebnis kommen.

Er hat , richtigerweise, Wohngebiete ausgewiesen, Gewerbegebiete ausgewiesen.
Leider ohne richtigen Plan. Er hat nämlich dabei keinerlei Fingerspitzengefühl gezeigt für die Belästigungen der Wohnenden durch die Vermischung von Gewerbegebieten mit Wohngebieten. Auch der Schutz der Bürger vor Gewerbebelästigungen gehört zur Fürsorgepflicht des Oberbürgermeisters.

Es stellt sich nicht die Frage Arbeitsplätze oder ruhiges und gesundes Wohngebiet!
Es stellt sich die Frage : wie schaffen wir es beides miteinander zu verbinden?

Ich glaube daran daß dies geht und habe bereits in entsprechenden Anträgen und wo nicht anders möglich, in Gerichtsverfahren für den Schutz der Hasenheide und des Wasagparks gekämpft

Die Förderung der Innenstadt ist und bleibt ein höchst drängendes Problem.

Als Altstadtbewohner kenne ich die Probleme hautnah. Preiswerter Wohnraum gerade in der Altstadt ist drängender denn je. Aber auch die Probleme des Einzelhandels bedürfen der städtischen Moderation. Insbesondere, da die Interessen des Einzelhandelsverbandes natürlich nur ein Aspekt der Innenstadtentwicklung sind.

Ein Citymanager könnte hier für Denkanstöße sorgen und unter Einbindung des Unteren Tores zu einem gesundwachsenden Mischstadtteil die Angst vor Einzelhandelgewerbeansiedlung nehmen.

Wir müssen endlich unsere Blicke auf die Baulücken und Leerstände im eigentlichen Stadtbereich richten. Erst wenn diese nützlich gefüllt sind, können neue Gebiete außerhalb ausgewiesen werden.

Die Regionalvermarktung hat unter Alois Karl, ebenso wie die Zusammenarbeit mit dem Landkreis großen Schaden erlitten.

Das gilt es dringend zu korrigieren.
Die Stadt Neumarkt muß als GROSSE KREISSTADT eingebunden sein in den Landkreis und nicht von den Landkreisbürgern gefürchtet oder ungeliebt sein. Unsere Stadt profitiert vom Landkreis und wir müssen diesen Profit auf andere Weise auch wieder zurückgeben.

Die Förderung der Vereine ist eine Selbstverständlichkeit für mich.

Dies darf aber nicht dazu führen, daß dann Vereinsvorsitzende zur Wahlwerbung genötigt werden, wie es häufig schon geschehen ist.

Niemand darf die Bedürftigen unserer Gesellschaft vergessen.

Der LEBmitLADEN ist eine wichtige Institution, die gerade von mir im Stadtrat stark thematisiert wurde. Hartz II bedroht jeden der seinen Arbeitsplatz verliert und dann gilt es von Seiten der Stadt auch mit diesen Bürgern Solidarität zu zeigen. Wir könnten auch bei den Strom, Wasser und Gastarifen hier Solidarität üben.

Der Senioren- und der Behindertenbeirat sind Vertretungen von Mitbürgern die endlich immer zu Stadtratsentscheidungen vorher gehört werden müssen.

Der AGENDA 21 Prozeß muß eine echte Beteiligung sein, kein Lippenbekenntnis.

Ich will keine Entscheidung fällen, schon gar nicht aus Gedankenlosigkeit, die den Interessen der Senioren, der Behinderten oder direkt Betroffenen zuwider laufen. Das sind wir unseren Bürgern, insbesondere den verdienten älteren Mitbürgern schuldig.

Mehr Behutsamkeit bei Strassenbauprojekten ist dringend erforderlich.

Zu guter Letzt, aber eigentlich zum Anfang müssen wir endlich wieder zu einem respektvollen Umgang miteinander finden. Die Ausgrenzung von Stadträten oder Bürgern oder sogar " Neubürgern" darf es nicht mehr geben. Wir leben zusammen in einer Stadt, wir arbeiten zusammen in einer Stadt, wir haben uns auch gegenseitig zu respektieren. Glauben Sie an mich, geben Sie mir Ihre Stimme, denn ich kann dieses Amt ausfüllen.
In diesem Sinne freue ich mich auf ein gutes Wahlergebnis .

8.10.2005
Mit freundlichen Grüßen

Johann Georg Glossner


STECKBRIEF OBERBÜRGERMEISTERKANDIDAT

Name GLOSSNER
Vorname JOHANN GEORG
Adresse Kastengasse 8 92318 Neumarkt - Innenstadt-Altstadt
Beruf Bürokaufmann, Gast- und Landwirt auf 200ha
Bundeswehr Grundwehrdienst Hemau und Regensburg Atomare Artillerie
Schulischer Abschluß Mittlere Reife Gymnasium
Berufliche Abschlüsse
  • Bürokaufmann
  • Küchenmeister
  • Tierwirt: Schwerpunkt Schafe
Auslandstätigkeit Arbeit in Schweden, Schweiz und Quatar als Koch
Alter geb. 4.12.55
Familienstand ledig
Telefon 09181/99 88, 0175 225 1980
e-mail johann.glossner@t-online.de
Ehrenamt Stadtrat seit 1996
Vereinsarbeit
  • Bund Naturschutz
  • BI DAS BESSERE MÜLLKONZEPT
  • Bürgerinitiative lebenswertes, liebenswertes Neumarkt
  • BI Gesunde Luft in Neumarkt
  • Freie Liste Zukunft (FLitZ e.V.)
  • Geflügelzuchtverein Neumarkt
  • Kleintierzuchtverein Neumarkt
  • Bayerische Herdbuchgesellschaft für Schafzucht, München
Hobbys Tierzucht, Architektur, Stadtentwicklung


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ISSN 1614-2853
21. Jahrgang