Trauer und Stolz lagen dicht beieinander

NEUMARKT. Es mag wohl selten vorkommen, dass Trauer und Stolz so dicht beieinander liegen. Oberbürgermeister Alois Karl brachte diesen Zusammenprall der Emotionen auf einen Nenner: "Unsere Gefühle sind gespalten."

Aus allen Kreisen der Gesellschaft begingen Persönlichkeiten die Museums-Einweihung. Links Neumarkts Kulturreferentin Dr. Gabriele Moritz.                                         Fotos: Erich Zwick
Diese Gratwanderung über Leid und Freud' erlebten am Samstag weit mehr als 500 geladene Gäste zur besinnlichen, aber eindrucksvollen Eröffnung des Museums Lothar Fischer im überfüllten Festsaal des Reitstadels.

Was mochte in diesen Stunden die Witwe des am Dienstag verstorbenen Künstlers durchlitten haben, zu dessen Gedenken sich die dennoch festlich gestimmte Versammlung von den Plätzen erhoben hatte. Da griff Christl Fischer nicht verstohlen zum Taschentuch, sondern sie mußte heftig gegen die Tränen
Trotz ihrer Trauer eine starke Frau: die Witwe des Künstlers, Christel Fischer.
ankämpfen. Einfühlsam baute das Stadtoberhaupt eine Brücke: "Zu groß, zu frisch und zu tief ist der Schmerz als dass man ein ausgelassenes Fest feiern könnte, und doch wäre es falsch gewesen, diesen festlichen Akt und diese Einweihungsfeier abzusagen."

Gerade das einzuweihende Museum sei ein Teil seines letzten Lebensabschnittes gewesen und hier würde sein Werk weiterleben, gab Alois Karl zu bedenken. Daher müsse der dankbare Rückblick auf den "liebenswerten Menschen, auf den begnadeten Künstler Lothar Fischer nicht bloß rückwärts gewandt sein, er muß auch nach vorne gerichtet werden."

Den Blick nach vorne richteten mit dem Oberbürgermeister schier unzählige Ehrengäste aus nah und fern,
Ihre Anwesenheit unterstrich die enge Verbundenheit der Nachbarstädte: Nürnbergs Kulturreferentin Prof. Dr. Julia Lehner.
an ihrer Spitze die Kulturreferentin der Nachbarstadt Nürnberg, Prof. Dr. Julia Lehner sowie die kunstbeflissenen Redner Prof. Dr. Wieland Schmied, Präsident der Akademie der Schönen Künste, Prof. Romain, Präsident der Universität der Schönen Künste Berlin, Thorsten Rodiek, Direktor für Museen, Kunst und Kulturgeschichte der Hansestadt Lübeck.

Den weit angereisten Gästen sagte das Stadtoberhaupt, dass es schon aus dem Rahmen des Üblichen falle, wenn eine Stadt mit 40 000 Einwohnern "ein großartiges Zusammenspiel von klassischer Musik (Reitstadel) und bildender Kunst auf höchstem Niveau (Museum Lothar Fischer) anbieten kann."

Aus dem gegebenen Anlaß wagte Alois Karl noch eine Prognose: "Wir wollen ein eigenständiges kulturelles Zentrum zwischen den Ballungsräumen Nürnberg und Regensburg sein und haben es uns zur Aufgabe gemacht, das ehemalige Residenzviertel in Neumarkt zum kulturellen Mittelpunkt unserer Stadt, vielleicht der Region zu machen."
Erich Zwick



Am Sonntag hatte dann die Bevölkerung die Gelegenheit, das neue Museum ausgebieg zu besichtigen. Der Andrang zu den beiden kostenlosen Führungen am Vor-und Nachmittag war enorm.

Gelegenheit zu Gratis-Führungen gibt es auch am nächsten Wochenede noch einmal: Zum Altstadtfest finden am Samstag (14 Uhr) und am Sonntag (15 Uhr) Führungen statt.

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