Auch weiterhin kritische Stimmen

NEUMARKT. Wie erwartet sei das Lothar-Fischer-Museum am Eröffnungstag auf Interesse gestoßen, erklärten Beobachter anläßlich der Sitzung der Fraktionsgemeinschaft Flitz/Grüne am Montag. Allerdings habe man auch sehr kritische Stimmen zu den immensen Personalkosten vernommen.

Die voraussichtlich 400 000 Euro pro Jahr werden durch Eintrittsgelder niemals herein kommen. Das Museum mag zwar eine ideelle Bereicherung sein, finanziell gesehen wird es für die Stadt jedoch ein Zuschußbetrieb auf Dauer bleiben, heißt es in einer presse-Mitteilung.

Kritisch äußerten sich die Mitglieder der Fraktion zu der Tatsache, dass Neumarkt generell gesehen jetzt eine "weitreichende Kehrtwendung" in der Finanzpolitik vollziehe, vor allem aber auch, was die Ziele anbelange. Während der Vorgänger von OB Karl, Kurt Romstöck, tunlichst darauf bedacht war weniger auszugeben, als Einnahmen zu verzeichnen waren und so ein immenses Vermögen ansammelte, wird jetzt der neue Weg eingeschlagen und "ans eingemachte Ersparte" gegangen. Das sei grundsätzlich nicht zu verwerfen, meinte Stadtrat Hans Walter Kopp, es müsse dabei lediglich die Frage gestellt werden, wem die eine oder andere Geldausgabe nütze.

Fraktionsvorsitzender Johann Georg Glossner nannte zwei Aspekte, die man im Zusammenhang mit den Ausgaben für das Fischer-Museum und noch viel mehr vor dem Bau der geplanten Stadthalle berücksichtigen müsse: Den Bedarf und die Kosten. Das Fischer Museum sei weder notwendig, noch dringlich gewesen und auf Jahrzehnte hinaus, eigentlich "Zeit seines Lebens", wird das Museum negative Finanzzahlen im Haushalt bringen, der ideelle Saldo ist weiterhin strittig.

Stadtrat Hans-Jürgen Madeisky mahnte, dass man in Neumarkt auch damit rechnen müsse, eines Tages von einer wirtschaftlichen Flaute betroffen zu sein, so wie viele andere Kommunen in Deutschland heute schon.

Insgesamt gesehen wird das Fischer-Museum von der Fraktion als "Luxusartikel" gesehen, der sicherlich gewisse Freude bereiten könne. Andererseits müssen Investitionen im Bereich Luxus immer mit der Frage verbunden werden, wer es denn bezahlen soll. Im übrigen gehöre Luxus dieser Art nicht zu den Pflichtaufgaben einer Stadt.

Zumindest die Stadthalle müsse endlich auf den Prüfstand: Bedarf und Kosten sind vorab zu ermitteln. Dies sei, trotz wiederholter Anmahnung von Seiten der Fraktionsgemeinschaft, immer noch nicht geschehen. "Der OB ist auf diesem Ohr taub. Wir werden also lauter sprechen müssen, um gehört zu werden und um finanzielle Abenteuer auf Kosten der Allgemeinheit in Neumarkt tunlichst zu vermeiden" Diese Feststellung von Hans-Jürgen Madeisky fand allseits Zustimmung in der Fraktion und bei den anwesenden Gästen.

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