Straße wird nicht umbenannt

NEUMARKT. Die Albert-Reich-Straße wird nicht umbenannt. Das beschloß der Bausenat in seiner Sitzung. Allerdings soll mit einem Zusatzschild an der Straße auf die braune Vergangenheit des einstigen Nazi-Unterstützers hingewiesen werden.

Mit diesem Vorschlag von CSU-Fraktionschef und Bürgermeister Arnold Graf wollten sich nicht alle Stadträte abfinden. Vor allem Ursula Plankermann (SPD) und Hans-Walter Kopp (Flitz) meinten, man könne doch nicht einfach einen Schlußstrich unter die Affäre ziehen.

Wie mehrfach und ausführlich berichtet hatten die Neumarkter Nachrichten in einem intensiv recherchierten Artikel aufgedeckt, daß der einst gefeierte Maler und "große Sohn Neumarkts" auch ein übler Nazi-Bonze war.

Im Verlauf der Diskussionen über ein Für und Wider einer Straßenumbenennung hatte ein bis heute unbekannter Witzbold für weitere Verwirrung gesorgt, als er zwei Straßen-Zusatzschilder vertauschte und damit einen Theologen Albert Reich erfand. Tagelang diskutierten damals Stadträte ernsthaft darüber, die Albert-Reich-Straße rückwirkend dem "Theologen Albert Reich" zu widmen - den es in Wahrheit nie gab.(Wir berichteten).

"Bedeutender Maler Neumarkter Motive - Verhängnisvoller Förderer des Nationalsozialismus" - dieser Zusatz soll jetzt an den Straßenschildern angebracht werden. Dabei wolle man die Rolle Reichs in der Nazi-Zeit keinesfalls verharmlosen, erklärte OB Alois Karl. Ein bloßer Mitläufer sei Reich sicherlich nicht gewesen.

Erstellt am 23.06.04, 17:20:04
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