Geld für "Familien-Kinder"
NEUMARKT. Die Neumarkter ödp fordert, daß "das gleiche Geld, das die Stadt in die Hand nehmen will für einen Kinderkrippenplatz" auch den Familien zugute kommen soll, deren Kind in der Familie betreut wird - "oder sind diese Familien-Kinder der öffentlichen Hand weniger wert?Familienministerin Renate Schmidt bejubele die durch Hartz IV angeblich erreichbaren Einsparungen bei den Kommunen in Höhe von 2,5 Milliarden Euro, die größtenteils zum Ausbau der Kinderbetreuungseinrichtungen vor allem für Kinder unter drei Jahren eingesetzt werden sollen.
Die ÖDP Neumarkt bezeichnet diesen Jubel als “Zynismus pur”: “Erst zwingt man die Arbeitslosen – darunter nicht wenige Eltern mit ihren Kindern – in die Sozialhilfe (Arbeitslosengeld II), um ihnen mit demselben Geld, das man ihnen dabei wegnimmt, ein Zuckerbrötchen in Form eines Kinderbetreuungsplatzes vor die Nase zu hängen. Dadurch sollen Mütter bei der Arbeitsvermittlungsstelle den Nachweis erbringen können, dass ihr Kind versorgt wäre, falls sie eine Arbeit hätten. Ohne diesen Nachweis werden Mütter überhaupt nicht als arbeitssuchend in die Kartei aufgenommen", heißt es in der Presse-Mitteilung.
Diese Form von “Familienpolitik”, deren Hauptanliegen es lediglich sei, Eltern Erwerbstätigkeit zu ermöglichen und die Kinder anderweitig zu betreuen, sei besonders empörend, so die Neumarkter ÖDP. Angesichts neuer Ergebnisse der Gehirnforschung müsse die frühkindliche Geborgenheit in der Familie als unabdingbar für ihre spätere Bindungs- und Bildungsfähigkeit angesehen werden. Deshalb dürfe eine öffentliche Betreuung nur als äußerster Notnagel oder Möglichkeit für jene, die dies unbedingt wollen, aber nicht als Normalität akzeptiert werden. “Durch einseitige Subventionierung dieses Modell nun quasi zu verordnen, ist eine unsägliche Einmischung und widerspricht allem Gerede von Wahlfreiheit,” so Josef Neumeyer.
Als "sinnvolle Alternative" verweist Neumeyer auf das ödp-Konzept eines Erziehungsgehalts, das es den Müttern oder Vätern ermögliche, die Erziehung ihres Kindes selbst in der Hand zu behalten oder bei Bedarf mit dem Geld eine Betreuung durch Dritte zu bezahlen.
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