Die baltischen Beitrittsländer zur erweiterten Europäischen Union stellen die Schüler der Grundschule Pölling vor.
Fotos: Erich Zwick
NEUMARKT.
Eine Viertelstunde vor Beginn deutete noch nichts auf das große Ereignis hin. Die Fußgängerfrequenz vor und hinter dem Rathaus ähnelte der eines ganz regulären Alltags im August. Doch dann traten sie unter den schattenspendenden Markisen hervor, erhoben sich von den Sitzbänken und ließen nur noch eine Gasse zwischen dem Oberen und Unteren Tor: die erwartungsfroh gestimmten Augenzeugen des 175 Jahre alten, aber ewig jungen Juravolksfestzuges.
Aus dem Olymp zaubert der SV Stauf ein Eselsgespann und griechische Göttinen hervor.
So zwischen 12.000 und 14.000 - so die Schätzung der Neumarkter Polizei - mögen es bestimmt gewesen sein, die das nachmittägliche Spektakel auf sich wirken ließen. Hinzu kommen noch die unter Schweiß und Durst leidenden Akteure der mehr als einhundert Gruppen: schneidige Blaskapellen, phantasievoll dekorierte Festwägen und vor Ideen sprühendes "Fußvolk". Nicht zu vergessen die edlen
Sie spielt gegen die Hitze an: die Blaskapelle Berngau.
Rösser der pompös herausgeputzten Brauereiwagen und die zwei (vierbeinigen) Esel des SV Stauf, der sich die olympischen Spiele als aktuelles Thema auserkoren hatte.
"Europa" war als Leitgedanke des kilometerlangen, mit Folklore gespickten, rollenden Unterhaltungsprogramms ausgegeben worden, und ein jeder Idealist trug sein Mosaiksteinchen dazu bei, dass sich das Thema wie ein roter Faden durch den umjubelten Korso zog.
So stellen sich die Kleingärtner ihre "Mini-Rancher" in Europa und auf der restlichen Welt vor: nicht anders als in Neumarkt.
Es wäre ungerecht, wollte man ein "Highlight" besonders herausheben (Stauf möge uns verziehen sein). Man müßte mehr als hundert schmückende Attribute in Worte kleiden; denn jeder Mitwirkende hat den ehrlichen Applaus des dankbaren Publikums redlich verdient. So wollen wir auch die Honoratioren nicht namentlich aufzählen (erstens ist kein Wahljahr und zweitens war kein neues Gesicht darunter; nur einer, den wir aber auch nicht namentlich nennen wollen, hat sich einen neuen Titel zugelegt: MdEP statt MdB).
Keine Regel aber ohne Ausnahme: bei unserer kleinen Fotoauswahl wollen wir allerdings kein Bilderrätsel liefern, sondern "Ross und Reiter" nennen.