Die Flammen sind echt !

So sieht es aus, wenn "Gasflaschen" plötzlich in Brand geraten. Max Reischböck kann die Flammen in Sekundenbruchteilen löschen
NEUMARKT. In der Stadt Neumarkt steht der erste "Brandübungscontainer" Bayerns, in dem Feuerwehrleute unter äußerst realistischen Bedingungen die verschiedensten Arten von Brandbekämpfung üben können - inmitten von richtigen Flammen !

Der 260 000 Euro teure HighTech-Container wurde am Mittwoch von Oberbürgermeister Alois Karl und dem Neumarkter Kommandanten Manfred Meier der Presse vorgestellt. Er soll bei der 20-Jahr-Feier der Neumarkter Feuerwache (vom 24. bis 26. September) eingeweiht werden.

Erstmals haben junge Feuerwehrleute die Möglichkeit, unter realistischen Bedingungen zu üben. Und "realistisch" ist durchaus wörtlich gemeint: Plötzlich stehen Gasflaschen in hellen Flammen, schlagen meterhohe Flammen aus einem Topf, der scheinbar auf dem Herd vergessen wurde.

"Heiße Übungen" nennen Feuerwehrleute derartiges Training. Der gefürchtete "Flashover" kommt auf Knopfdruck - und ließ Oberbürgermeister und Journalisten wegen der ungeheuren Hitze und dem schlagartig einsetzendem dichten Qalm noch ein paar weitere Schritte zurücktreten...

Kommandant Meier und OB Karl im Übungscontainer: Ein Herd steht plötzlich in Flammen !
"Bisher hatten wir keine Möglichkeiten zu einer heißen Übung", sagte Meier bei der Vorstellung des Containers hinter der Feuerwache. Man sei sich sehr sicher, daß die Feuerwehren aus der Region sehr großes Interesse haben werden, hier ein Training durchzuführen.

Der Container ist der erste in Bayern - sechs weitere sollen folgen - und bleibt vorerst der einzige in der Oberpfalz. Die Anschaffungskosten übernahm das Bayerische Innenministerium, die Kosten für Anschlüsse und den Unterhalt trägt die Stadt Neumarkt.

Der Übungsleiter sitzt außerhalb des Containers und kann durch mehrere Sichtfenster die übenden Feuerwehrleute im Inneren genau beobachten. Auf Knopfdruck kann er Stichflammen aus dem Herd schießen lassen oder scheinbar achtlos gelagerte Gasflaschen innerhalb von Sekunden-Bruchteilen in Brand setzen. So verwandelte Übungsleiter Max Reischböck die schmale Wendeltreppe blitzschnell in ein Flammenmeer, auf der wenige Sekunden zuvor noch der Oberbürgermeister heruntergestiegen war.

Die übenden Wehrleute bekämpfen die "Brände" wie einen Ernstfall mit Wasser oder anderen Löschmitteln. Und wenn wirklich etwas schiefgeht können sowohl der Übungsleiter wie auch die Wehrmänner im Container an mehreren Notschaltern alle Flammen auf der Stelle löschen - sie werden durch versteckte Gas-Leitungen gespeist.

Kommandant Manfred Meier und OB Alois Karl führten Journalisten durch die Rettungswache, die 20jähriges Jubiläum feiert
Bisher konnten Feuerwehrmänner in der Neumarkter Rettungswache nur "kalt" üben - in der Atemschutzübungsanlage. Hier konnte zwar Rauch und Qualm realistisch nachgestellt werden, aber das Erlebnis der Hitze und der Flammen fehlte - sehr wichtig vor allem für junge Wehrmänner, die bei einem Ernstfall überrascht werden könnten, sagte Meier.

Von 24. bis 26. September wird im Rahmen der Feuerschutzwoche in Neumarkt das 20jährige Bestehen der Rettungswache gefeiert. OB Karl erinnerte in einem Presse-Gespräch an die äußerst unzureichende Unterbringung der Feuerwehr im alten Feuerwehrhaus. Der Neubau an der St.Florian-Straße sei ein "Quantensprung" für die Sicherheit der Stadt gewesen. Die zwölf Freiwilligen Feuerwehren (plus eine Werksfeuerwehr bei Pfleiderer) im Neumarkter Stadtgebiet verfügen über 563 Aktive. In der Feuerwache Neumarkt kann man auf 68 Aktive zählen, sowie sechs Männer, die von der Stadt angestellt sind.

Nachwuchsmangel kennt man bei der Neumarkter Feuerwehr übrigens eher nicht: "Unser Altersdurchschnitt liegt bei 35 Jahren", sagte Kommandant Meier - dies sei ein ausgezeichneter Wert.

Die Stadt kümmere sich vorbildlich um die Feuerwehr: Man verfügt über eine ausreichende Fahrzeug-Flotte in ausgezeichnetem Wartungs-Zustand. Die immerhin schon 33 Jahre alte Drehleiter sei gut in Schuß, werde aber im nächsten Jahr durch ein 560 000 Euro teures Drehleiter-Fahrzeug ersetzt.

An den Jubiläums-Tagen können sich die Neumarkter an einem Tag der Offenen Tür selbst ein Bild von der Arbeit der Neumarkter Feuerwehrleute machen.

Folgendes Programm ist geplant:

Freitag 24.09.2004
19.00 Uhr Weinabend mit Gästen aus Mistelbach, Issoire und Makarska.

Samstag 25.09.2004
10.00 Uhr Ausflugsprogramm für die Gäste

Sonntag 26.09.2004
08.30 Uhr Gottesdienst mit Einweihung das Brandschutzübungscontainers
09.30 Uhr Eröffnung Brandschutzwoche mit Fachausstellung und Tag der offenen Tür
10 bis 17 Uhr Ausschank und Essen (Grillen) Ochs am Spies (11 bis 14 Uhr),
für Kinder Hüpfburg und Kletterturm
10.00 Uhr Fachausstellung
11 bis 17 Uhr- Vorführungen im Halbstunden-Takt
Spreizer
DLK, Trage-Fenster, Abseilen Krahn, Sprungretter,
Drucklüfter
Fettbrand - Demonstration
Brandübungscontainer


Von 10.30 bis 12.30 und von 13.30 bis 15.30 Uhr spielt die Werkvolkskapelle.

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