Alternative zum Heizöl

NEUMARKT. Daß Holz nicht unbedingt der Brennstoff von vorgestern sein muß hat die Einweihung des Biomasseheizwerkes in Parsberg vor einigen Tagen bewiesen. Am 26.Oktober findet um 19 Uhr in der Aula des Landratsamts ein Vortrag statt, in dem umfassend die Technik der Holzpelletheizung für den Haushalt vorgestellt wird.

Holz ist gespeicherte Sonnenenergie. Moderne Holzfeuerungen erlauben eine emissionsarme Verbrennung. Und weil Holz ständig nachwächst, geschieht die Wärmebereitstellung aus Holz im Gegensatz zur Nutzung fossiler Brennstoffe nahezu CO2-neutral. Wem Platzbedarf, Bedienkomfort, Automatisierung und Ökologie gleichermaßen wichtig sind, dem bieten sich Holzpellets als interessante Alternative zu fossilen Brennstoffen an.

Holzpellets sind kleine zylindrische Preßlinge aus naturbelassenen Holzspänen, wie sie im holzverarbeitenden Gewerbe anfallen. Holzeigene Bindestoffe machen das Pellet formstabil und beständig. Fremdstoffe (z.B. Leim, Kunststoffe) dürfen bei der Herstellung der Brennstoff-Pellets nicht zugegeben werden. Ausgeschlossen sind ebenso Hölzer, die mit Fremdstoffen belastet sind. Seit 1996 sind Holzpellets in Deutschland als Brennstoff in Kleinfeuerungsanlagen zugelassen.

Homogener Brennstoff

Holzpellets sind ein genormter Brennstoff. In Deutschland gibt die DIN 51731 "Anforderungen an Preßlinge aus naturbelassenem Holz" vor. Der Heizwert der Holzpellets liegt bei 4,9 kWh/kg, was etwa dem Heizwert von einem halben Liter Heizöl entspricht. Bei der Verbrennung von Holz fällt Asche an. Sie kann problemlos über den Hausmüll entsorgt werden. Die Schüttdichte der Pellets ist mit 650 kg/m3 für einen Holzbrennstoff vergleichsweise hoch; weshalb Holzpellets im Vergleich zu anderen Holzbrennstoffen einen deutlich geringeren Lagerplatzbedarf haben.

Ein weiteres Plus der Pellets ist ihre große Homogenität. Deshalb ist die Wärmebereitstellung mit Holzpellets vollautomatisch und bei geringsten Emissionen möglich. Und weil die Pellets besonders schütt- und rieselfähig sind, können sie mit dem Tankwagen geliefert und in einen Lagerraum oder Lagertank im Haus eingeblasen werden, aus dem sie bei Bedarf automatisch in die Feuerung transportiert werden. Damit wird das Heizen mit Holz so bequem wie mit einer Ölzentralheizung.

Ökologischer Brennstoff

Ökologisch betrachtet sind Holzpellets heimisch, regenerativ und fast CO2-neutral. In modernen, automatischen Pelletfeuerungen verbrennen Holzpellets besonders emissionsarm. Auch der Energieaufwand für die Herstellung der Pellets aus Restholz liegt mit rund 3% des Energiegehalts deutlich unter dem Energieaufwand, der für die Bereitstellung von Erdgas oder Heizöl erforderlich ist.

Pellets jetzt konkurrenzfähig

Die Preise für Holzpellets sind zurzeit in Deutschland und in Österreich relativ stabil. Die Preise für Sackware (25kg-Sack) liegen zurzeit bei 260 € die Tonne, wenn einzelne Säcke gekauft werden. Der derzeitige Preis von etwa 171 € pro Tonne (Lieferung von 5 Tonnen im Umkreis von 50 km, alles inklusive) entspricht einem Preis von gut 3,7 Cent pro Kilowattstunde oder einem Heizölpreis von 37 Cent pro Liter. Bei Abnahmemengen über 5 t sind in der Regel Mengenrabatte möglich

Deutscher Markt entwickelt sich

In Deutschland gibt es inzwischen etliche Hersteller für Holzpellets, Tendenz steigend. Mittlerweile haben zahlreiche Brennstoffhändler Pellets in ihr Sortiment aufgenommen und mehrere Lieferanten bieten bereits einen Lieferservice mit dem Pellett-Tankwagen an. Grundsätzlich erwartet die Branche in den kommenden Jahren eine deutliche Steigerung des Absatzes von Holzpellets und Pelletheizanlagen. Vorsichtige Schätzungen besagen, dass mit dem in Deutschland verfügbaren Sägerestholz etwa eine Viertel Million Einfamilienhäuser auf Pelletzentralheizungen umgestellt werden können.

Vollständiger Öko-Mix möglich

Die Pelletheizung ist ein umweltschonendes Heizsystem, das den Wärmebedarf von Gebäuden vollständig oder in Kombination mit anderen regenerativen Energiequellen decken kann, ohne dass ökologische Nachteile oder Komforteinbußen in Kauf genommen werden müssen. Pelletheizungen sind in verschiedenen Ausführungen erhältlich: als Kaminöfen, Kamin- und Kachelofeneinsätze und als Zentralheizungen. Über einen Puffer- oder Schichtenspeicher kann eine thermische Solaranlage in das Versorgungssystem eingebunden werden. Damit wird die Pelletheizung zum idealen Heizsystem für die moderne Wohnraumbeheizung.

Förderung über Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle

Für Zentralheizungen, die mit Holzpellets befeuert werden gibt es Bundeszuschüsse. Wer sich für die neue Technologie der Holzpelletheizung entscheidet, erhält einen Zuschuss je Kilowatt Nennwärmeleistung. Nähere Auskünfte zu dem Förderprogramm gibt das Energiebüro im Landratsamt (Telefon 09181/ 470-299, -209).

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