Die Kleinen des Kindergartens St. Martin warten mit einem Verkehrsspiel auf ihren Auftritt.(Foto links). Dem Grußwort des Stadtoberhaupts lauschen (von links): Helmut Jawurek, Innenminister Dr. Günther Beckstein, Landrat Albert Löhner, Landtagsabgeordneter Herbert Fischer, Bezirksrat und Bürgermeister Hans Bradl und Hildegard Karl.
Pöllinger „Hölle“ hat ein Ende

Der Stellvertretende Bayerische Ministerpräsident, Innenminister
Dr. Günther Beckstein, freudig begrüßt von Oberbürgermeister
Alois Karl mit Gattin Hildegard und Pöllinger Bürgern. Fotos: Erich Zwick
NEUMARKT. Wenn Neumarkts Oberbürgermeister meint, sich durch zähe und nervenaufreibende Grundstücksverhandlungen beim Bau der Pöllinger Ortsumgehung ein paar Tage Fegefeuer erspart zu haben, dann befinde sich der Katholik Alois Karl auf dem Holzweg. Nach evangelischem Verständnis seien nicht die „guten Werke“, sondern allein der Glaube ausschlaggebend, dozierte der Protestant und Stellvertretende Bayerische Ministerpräsident, Innenminister Dr. Günther Beckstein, zur Erheiterung aller Gäste.

Nach den Ansprachen unternahmen die Ehrengäste eine "Jung-
fernfahrt" im Oldtimer über die
neue Umgehungsstraße. Auf die
Premiere freuen sich Innenminister Dr. Günther Beckstein,
Ober-
bürgermeister Alois Karl und Landtagsabgeordneter Fischer.
Diese hatten sich in großer Zahl an der Ausfahrt zum Pöllinger Sportplatz zur Einweihung des Jahrhundertwerks eingefunden, die die Pfarrer Albert Ott und Dekan Dr. Wolfgang Bub – auch sie mußten bei der Beckstein’schen „Religionsstunde“ schmunzeln – feierlich vollzogen. Zuvor trug sich der hohe Gast aus München mit Wohnort Nürnberg in das Goldene Buch der Stadt Neumarkt ein und erhielt einen Guß des ehemaligen Pöllinger Gemeindewappens sowie einen Bierkrug aus Porzellan und einen Regenschirm.

Die Blaskapelle Pölling umrahmte die Einweihung der Umgeh-
ungsstraße musikalisch.
Mit dem schneidigen Bayerischen Defiliermarsch begrüßte die Pöllinger Blaskapelle die hohe Festversammlung, unter ihr Landtagsabgeordneter Herbert Fischer, Landrat Albert Löhner, Bezirksrat und Bürgermeister der Nachbargemeinde Postbauer-Heng, Hans Bradl, und der mit Beckstein besonders verbundene Parteifreund Helmut Jawurek.

Ein Erinnerungsstück an Pölling: das von Stadtrat Ernst Deinhard
wiederentdeckte Wappen der einstigen selbständigen Gemeinde.
Über das Jahrhundertbauwerk, das 15 Millionen Euro „verschlang“, berichteten wir bereits mehrfach. Deshalb sang das Stadtoberhaupt das „hohe Lied“ über alle Bauleute, die in der Rekordzeit von einem Jahr das nun vollendete Werk aus dem (oder in den) Boden stampften: Namentlich hob er Bauaufseher Erwin Enslinger vom Straßenbauamt und Werner Dietrich vom städtischen Tiefbauamt hervor, die wie bei „Big Brothers“ ein Jahr lang im Container an der Baustelle hausten und mit „Fleiß und Übersicht und ohne die psychologischen Krisen wie bei der RTL-Show“ das harte Jahr überstanden.

Eintrag in das Goldene Buch der Stadt Neumarkt: Innenminister
Dr. Günther Beckstein, assistiert von Oberbürgermeister Alois Karl.
Die harte Zeit, zu der mehr als 15.000 Fahrzeuge zwischen dem Oberen und Unteren Dorf hindurchgeschleust wurden, ist nun vorüber, freute sich Alois Karl mit den Pöllingern, deren Situation auch der Bayerische Innenminister gekannt haben mußte, da zu seiner Lieblingslektüre „Der erste Kreis der Hölle“ von Alexander Solschenizyn gehört. Jetzt wurde aus der „Hölle“ ein „himmlisches Tor“. Erich Zwick
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