Ein Kreisel am Weißenfeldplatz ?

NEUMARKT. Im Rathaus macht man sich ernsthafte Gedanken über einen Kreisverkehr am Weißenfeldplatz. Bei der Bausenatssitzung am Dienstagabend wurden erste Pläne gezeigt.

Die Idee eines Kreisels an der bishherigen Kreuzung Kapuzinerstraße/Mariahilfstraße/Heckengasse wurde im Rahmen der Ergebnisse des "Arbeitskreises Grünflächenplanung" vorgestellt, der sich vorrangig mit den Spielplätzen und Parks rund um die Neumarkter Altstadt beschäftigen sollte.

Die Verkehrsführung Kapuzinerstraße/Weißenfeldplatz müsse überprüft werden, heißt es im Ergebnis-Papier der Arbeitsgruppe. Der Vorschlag, der Kapuzinerstraße - wie schon an der Einmündung Rosengasse - auch an der Kreuzung Mariahilfstraße als Vorfahrtsstraße zu deklarieren wurde dabei schnell verworfen.

Anfreunden konnte man sich offenbar viel mehr mit einem 32 Meter breiten Kreisverkehr am Ludwighain. Er könnte nicht nur den bestehenden Verkehr - einschließlich des problematischen Bus-Verkehrs - aufnehmen, sondern auch noch weit größeres Verkehrsaufkommen verkraften, meint der Planer. Auch Oberbürgermeister Alois Karl zeigte sich nicht abgeneigt. Angesichts der Vorteile des flüssigen Verkehrs sei der geringe Eingriff in die bestehenden Grünflächen an Ludwigshain und Weißenfeldplatz "erträglich".

Die Strecke zählt neben der Ringstraße zu den zwei "heimlichen" Umgehungen der Neumarkter Altstadt. Aus Richtung Oberem Tor kommend ist allerdings die Einmündung in die (bisher vorfahrtsberechtigte) Mariahilfstraße häufig mit längeren Wartezeiten verbunden.

In umgekehrter Richtung (Evangelische Kirche in Richtung Oberes Tor) ist die Engstelle dagegen an der Einmündung in die Badstraße. Hier gibt es allerdings noch keine konkreten Pläne. Eine beginnende Diskussion wurde im Bausenat schnell wieder beendet.

Der Arbeitskreis Grünflächenplanung wandte sich entschieden gegen die in der "Funktionsanalyse Grünflächen rund um die Altstadt" (wir berichteten) angeregte Trennung der Neumarkter Kinderspielplätze in "Kleinkinderspielplätze" ( bis vier Jahre), "Kinderspielplätze" (zwei bis zehn Jahre), "Spielplätze" (zehn bis 15 Jahre) und "Jugendtreffs".

Der Spielplatz an der Mühlstraße soll dem Rotstift zum Opfer fallen, da die dort geplante Zufahrt zur Stadthallen-Tiefgarage ein gefahrloses Spielen unmöglich mache. Im Gegenzug will man dafür den Spielplatz am Ludwigshain deutlich aufwerten.

Überhaupt soll der Ludwigshain zum Treffpunkt von Kindern und Jugendlichen ausgebaut werden, wie OB Karl sagte. "Das soll kein Erholungspark werden, sondern ein zentraler Park für Spiele und Sport". Er solle vor allem Kindern und Jugendlichen gewidmet werden, während der Stadtpark vorwiegend im Zeichen der Kultur und der Erholung stehe.

Das Denkmal im Ludwigshain, das an den Deutsch-Französischen Krieg von 1870/71 erinnert (OB Karl: "Der letzte, den wir gewonnen haben...") sei dann in dem Sport und Spiel gewidmeten Park auch eher fehl am Platz, hieß es. Man überlege sich, das Stein-Monument "in Richtung Eichelgarten" zu versetzen.

Und weil man schon über die Versetzung von Steinen nachdachte wurde auch gleich eine Verlegung des Brunnens "Wasserscheide" (bei der Sparkasse) und "Lautenspieler" ins Auge gefaßt.

Die Planung des Gebiets Ludwigshain/Weißenfelsplatz soll mit einem Plangutachten angstoßen werden. Der Bauausschuß beauftragte hier drei Planungsbüros, davon eines aus Neumarkt. Stadtrat Johann Gloßner bemängelte hier, daß sein Stadtratskollege aus der Fraktionsgemeinschaft Flitz/Grüne Landschaftsarchitekt Hans-Walter Kopp nicht berücksichtigt wurde. Gloßner vermutete parteipolitische Erwägungen und kritisierte, daß nicht jeder die gleiche Chance erhalte, einen lukrativen Auftrag der Stadt zu erhalten.

Dies wurde von der Stadt-Spitze zurückgewiesen. Kopp habe auf seinem Fachgebiet einen der größten Aufträge erhalten, den die Stadt jemals vergeben habe. Auf Nachfrage räumte Stadtbaumeister Müller Tribbensee allerdings ein, daß dies schon zehn Jahre her sei.

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