Fröhliche Mienen statt langer Gesichter
Lizzy Aumeier blickt aus der Klobrille. Foto: Erich Zwick
NEUMARKT/ NÜRNBERG. Angekündigt war er als "Markt der langen Gesichter" - daraus geworden ist ein "Treffpunkt der fröhlichen Mienen": die Versteigerung ungeliebter und unerwünschter Weihnachtsgeschenke am Dienstag in der Nürnberger "Villa Leon". Dass sich die Veranstaltung zu einer Mordsgaudi auswuchs, war das Verdienst der Neumarkter Kabarettistin Lizzy Aumeier, die von Beginn an die Stimmung mit Situationskomik anheizte.
Ein Transparent weist den Weg
So ging ein durchsichtiger, beleuchtbarer Toilettendeckel für zwanzig Euro an einen neuen Liebhaber, den sich (den Klodeckel) die Ulknudel vorher über den Kopf gestülpt hatte. "Männer dürfen sich erst drauf setzen, wenn's Licht leuchtet", gab Lizzy Aumeier dem neuen Besitzer mit auf den Weg. So etwas bräuchten Oberpfälzer Männer noch nicht; denn da hat jeder immer und überall seine Toilette - einen Baum.
Bei Kunstdrucken steigerte die Auktionatorin kräftig mit, überließ jedoch die überdrüssigen
Mit Temperament und guter Laune bringt die Neumarkter Kaba-
rettistin die "langweiligen" und unerwünschten Weihnachtsge-
schenke an den Mann/Frau. Foto: Erich Zwick
Weihnachtsgeschenke dann doch einem neuen Liebhaber. Ein Schnäppchen mit einem DVD-Player für 39 Euro machte ein zaunlattendürrer Jüngling - vermutlich hatte er zu wenig von der Weihnachtsgans erwischt -, den Lizzy vor Frauen ihres Kalibers warnte: "Ein bisschen Liebesspiel, und schon ist eine Rippe gebrochen."
Übrigens: Zehn Prozent des Versteigerungserlöses gingen an eine soziale Einrichtung, und für diesen guten Zweck gab Lizzy Aumeier ihre Kalauer zum Nulltarif zum besten. Das Publikum dankte es ihr mit strahlenden Mienen und donnerndem Applaus. Erich Zwick
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