NEUMARKT. Die Polizei warnt aus aktuellem Anlaß vor der derzeit sehr hohen Gefahr von Wildunfällen auch im Landkreis Neumarkt:
Von Mitte Juli bis August hat insbesondere das Rehwild Paarungszeit. Dies bedeutet, dass Rehböcke „im Liebesrausch“ den weiblichen Tieren oft über weite Distanzen hinterherlaufen und dabei auch liebestoll und unaufmerksam Straßen und Wege kreuzen.
Damit gehe natürlich auch ein gesteigertes Unfallrisiko einher, hieß es von der Polizei. Schon in den letzten Wochen ist es zu zahlreichen Verkehrsunfällen mit Wildtieren gekommen. Die meisten Tiere bezahlten das Zusammentreffen mit Autos mit ihrem Leben. Menschen wurden dabei im Raum Neumarkt glücklicherweise nicht ernsthaft verletzt.
Besondere Vorsicht ist in der Dämmerungs- und Nachtzeit geboten, hieß es
9.943 Wildunfälle musste das Polizeipräsidium Oberpfalz im Jahr 2017 verzeichnen. Die meisten dieser Verkehrsunfälle endeten lediglich mit einem Sachschaden, doch in 70 Fällen kamen auch Menschen zu Schaden. Insgesamt wurden bei diesen Unfällen 72 Verkehrsteilnehmer verletzt und zwei Unfallopfer erlagen sogar ihren Verletzungen.
Die Polizei rät zur erhöhten Aufmerksamkeit und Bremsbereitschaft. Nach dem Queren eines Rehs ist stets mit dem Queren weiterer Tiere zur rechnen. Besonders in waldreichen Gebieten kann es zu vermehrtem Wildwechsel kommen.
Befindet sich ein Tier auf der Fahrbahn, sollte der Fahrer stark bremsen, abblenden und das Tier mittels Hupe verscheuchen. Sollte ein Unfall unvermeidlich sein, wird von gefährlichen Ausweichmanövern abgeraten.
Ist es zu einem Wildunfall gekommen, muss die Unfallstelle unverzüglich abgesichert werden. "Helfen sie Verletzten und verständigen sie unverzüglich die Polizei", sagte ein Polizeisprecher.
Unter keinen Umständen darf das Wild mitgenommen werden! Die erforderlichen Maßnahmen werden dann von der Polizei oder vom zuständigen Jäger übernommen.