NEUMARKT. Die Bau-Gewerkschaft warnt Beschäftigte im Landkreis Neumarkt vor einem weiterhin hohen UV-Risiko.
Von der
Landschaftsgärtnerin über den Straßenbauer bis zum Dachdecker – etwa 6800
Menschen arbeiten hier auf dem Bau und in der Landwirtschaft, hieß es.
"In diesen
Outdoor-Berufen ist man der Sonne besonders ausgesetzt“, sagt Christian Lang von
der Oberpfälzer IG BAU. Auch wer schon eine Sommerbräune habe, solle das UV-
Risiko nicht auf die leichte Schulter nehmen. „Gefährlich ist längst nicht nur der akute
Sonnenbrand. Die ständige Einstrahlung lässt die Haut früher altern und kann zu
Hautkrebs führen“, so Lang.
Die Gewerkschaft rät allen „Draußen-Jobbern“ zu einer Sonnencreme mit möglichst hohem
Lichtschutzfaktor. Auch regelmäßiges Wassertrinken sei ein Muss – „mindestens
zweieinhalb Liter am Tag“, sagte Bezirksvorsitzender Lang: „Sonnenmilch und
Wasserflasche gehören genauso zum Job wie Mörtel und Maurerkelle.“
Besondere
Vorsicht sei zur Mittagszeit geboten: Zwischen 12 und 14 Uhr sollte der Großteil der
Arbeiten in den Schatten verlegt werden. Wichtig sei außerdem, möglichst viele Teile
des Körpers mit Kleidung zu bedecken. Praxis-Tipp der IG BAU: „Ein am Helm fixierter
Nackenschutz ist eine Kleinigkeit, die aber viel bringt“, so Lang.
„Hilfreich ist die Faustregel: Wenn der eigene Schatten kleiner ist als die Körpergröße,
dann ist die Gesundheitsgefahr besonders hoch.“ Für Bauarbeiter, Fassadenreiniger
oder Garten- und Landschaftsbauer sei dann maximaler Schutz angesagt. Gerade wer
einen hellen Hauttyp habe, solle zu einem Lichtschutzfaktor von „mindestens 30, besser
aber 50“ greifen.
Trotz bekannter Gefahren hat die Gewerkschaft auf Baustellen im Landkreis Neumarkt in den
vergangenen Wochen viele Nachlässigkeiten beim Sonnenschutz festgestellt: „Ganz oft
cremen sich Beschäftigte nicht konsequent ein. Immer wieder wird auch mit freiem
Oberkörper gearbeitet. Das ist aber nicht sexy, sondern auf Dauer brandgefährlich“,
sagt Lang.
Der Gewerkschafter fordert zugleich die Arbeitgeber auf, sich um den Schutz ihrer
Beschäftigten in der heißen Jahreszeit zu kümmern. „Selbst wenn das Haus schnell
fertig werden soll – bei Temperaturen um die 30 Grad kann die Mittagspause auch
einmal länger dauern". Denn Sonnenschutz sei Arbeitsschutz – genauso wie der
Bauhelm und der Sicherheitsschuh.“