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Hilfen für Wendehälse

NEUMARKT. Der Landschaftspflegeverband und der Landesbund für Vogelschutz starteten ein gemeinsames Projekt: Vogelnisthilfen für den Wendehals.

Der Wendehals gehört zur Familie der Spechte und ist bayernweit vom Aussterben bedroht. Auch im Landkreis Neumarkt sind nur noch ganz wenige Brutpaare bekannt. Deshalb starteten der Landschaftspflegeverband Neumarkt und die Kreisgruppe Neumarkt des Landesbundes für Vogelschutz ein gemeinsames Artenhilfsprojekt.


Im Frühjahr wurden über 150 Nistkästen auf 18 verschiedenen Biotopkomplexen angebracht. Einer davon ist der Pelchenhofener Kühanger westlich von Pelchenhofen. Hier informierte sich Landrat Willibald Gailler auch als Vorstandsvorsitzender des Landschaftspflegeverbands vor Ort zusammen mit den Projektbeteiligten über das Projekt.

Strukturreiche Landschaften mit kurzrasigen Magerrasen in Kombination mit Obstbaumbestand, wie eben am Pelchenhofener Kühanger, seien ideale Lebensräume für den Wendehals. Der nur 17 Zentimeter große Vogel ernährt sich fast ausschließlich von Ameisen, die er mit seiner langen, klebrigen Zunge fängt. Da der Wendehals seine Nahrung direkt am Boden sucht, braucht er kurzrasige, eher spärlich bewachsene Flächen.

Wo der Aufwuchs zu dicht und hoch wird, kommt er nicht mehr an seine Nahrung heran. Die beweideten, flachgründigen Hänge am Pelchenhofener Kühanger bieten also durchaus optimale Nahrungsmöglichkeiten, hieß es.

Als Höhlenbrüter ist der Wendehals außerdem auf ein ausreichendes Höhlenangebot angewiesen. Wo die Obstbäume wie am Kühanger teilweise noch zu klein sind, um Specht- und andere Baumhöhlen aufzuweisen, seien künstliche Nisthilfen eine sehr wirksame und wichtige Artenhilfsmaßnahme. Daher wurden hier im Frühjahr, wie auch in weiteren 17 geeigneten Biotopkomplexen mit Schwerpunkt im Tal der Schwarzen Laber, Vogelnisthilfen speziell für den Wendehals angebracht.

Insgesamt 150 Nisthilfen sollen nun dafür sorgen, dass sich die Bestände des Wendehals im Landkreis Neumarkt deutlich verbessern. Momentan sind im Landkreis nur etwa fünf bis zehn Brutpaare nachgewiesen. Aus vergleichbaren Projekten in Bayern sei bekannt, dass das Anbringen der Nisthilfen in den geeigneten Lebensräumen beim Wendehals sehr rasch Erfolge brachte.

Die Artenhilfsmaßnahmen für den Wendehals werden gefördert im Rahmen des Biodiversitätsprojekt „Juradistl“, das sich verstärkt um den Lebensraum Streuobst kümmert. Fördervoraussetzung ist eine gute Dokumentation der Standorte mit regelmäßiger Kontrolle und Reinigung. Hier unterstützen Ehrenamtliche der Kreisgruppe des Landesbundes für Vogelschutz tatkräftig das Projekt, hieß es.

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ISSN 1614-2853 23. Jahrgang

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