Im Haus am Habsberg wurden Kräuterbüschel gebunden
NEUMARKT. Pünktlich zum Feiertag Maria Himmelfahrt wurde im "Haus am Habsberg" die alte Tradition des Kräuterbüschelbindens gepflegt.
Kreisfachberater Franz Kraus vom Landratsamt zeigte den Teilnehmern unter dem Motto „Brauchtum leben“, was beim Binden des Büschels zu beachten ist. Dabei spielen die unterschiedlichen Heil- und Gewürzkräuter aus dem Garten und der Natur eine wichtige Rolle, hieß es.
In die Mitte wird meist die Königskerze gesetzt, eine Symbolpflanze für Christus. Darüber hinaus sind Beifuß, Johanniskraut, Rainfarn oder auch der Wermut bedeutsame Pflanzen. Als Symbole für die Gottesmutter dienen Pflanzen wie das Labkraut, das als „unserer Frauen Bettstroh“ bezeichnet wird, die Mariendistel, das Leinkraut oder Frauenflachs.
Zudem werden Nahrungspflanzen wie Getreide, Kartoffelkräuter oder Blätter von Rüben mit hineingebunden. Daneben spielt auch die Zahlensymbolik eine Rolle. Die "Drei" steht für den Himmel und die "Vier" für die Erde.
Alle Kombinationen daraus erlebt man in den einzelnen Regionen, hieß es. In einem alten Buch über das Brauchtum aus dem Jahr 1909 findet man eine Aufzeichnung von 77 Kräutern, die im Raum Plankstetten in die Krautbuschen gebunden wurden.
Marianne Pfeiffer vom Federhof demonstrierte den Teilnehmern, wie man die Büschel bindet, damit sie nicht nur symbolträchtig, sondern auch zierend sind, um nach der Segnung beim Festgottesdienst in der Wohnung aufgestellt oder aufgehängt zu werden.