Eine
entscheidende Bremse beim Neubau ist der Personalmangel in den Behörden, hieß es von der
IG Bau
Foto: IG Bau
NEUMARKT. Gebremster Bau-Boom: Zwischen Januar und Juni wurde im Landkreis Neumarkt der Neubau von 317 Wohnungen genehmigt. Das sind 24,2 Prozent weniger als im ersten Halbjahr des vergangenen Jahres.
Darauf wies die IG Bauen-Agrar- Umwelt hin. Die Gewerkschaft beruft sich dabei auf neueste Zahlen des Statistischen Bundesamts.
Investitionen von insgesamt 79,4 Millionen Euro planen demnach die Bauherren im
Landkreis Neumarkt, um mit den erteilten Genehmigungen neue
Wohnungen zu schaffen. Die Gewerkschaft sieht hier jedoch Luft nach oben. „Viele
Sozialwohnungen sind aus der Preisbindung gefallen – und jetzt mit deutlich höherer
Miete auf dem Markt. Gegen den Schwund bei Sozialmietwohnungen und gegen den
Mangel an bezahlbaren Wohnungen hilft nur eins: bauen, bauen, bauen“, sagt
Bezirksvorsitzender Christian Lang.
Erschwert werde das Bauen und Planen allerdings durch fehlendes Personal in den
Bauämtern. Nach IG BAU-Angaben sank die Zahl der Beschäftigten in den
kommunalen Baubehörden in Bayern zwischen 1995 und 2010 um 24 Prozent –
zwischen 2011 und 2016 stieg sie daraufhin lediglich um 5 Prozent. Das hat eine
Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) herausgefunden.
Danach kamen auf 1000 Einwohner in Bayern zuletzt lediglich rund 0,7 Vollzeit-Beschäftigte in den Bauverwaltungen.
„Der jahrelange Personalabbau in den Ämtern rächt sich in Zeiten einer anziehenden
Baukonjunktur besonders“, sagt Lang. Engpässe bei der Planung und Genehmigung
führten dazu, dass wichtige Bauprojekte verschleppt würden. Das betreffe auch die
kommunale Infrastruktur – wie den Bau von Schulen, Straßen und Krankenhäusern.