Gute Stimmung im „Erzählcafé“ im Neumarkter Bürgerhaus
Foto: Herbert Meier
NEUMARKT. Im „Erzählcafé“ im Neumarkter Bürgerhaus berichtete die junge Syrerin Mouna Kabalan über die Flucht aus ihrer Heimatstadt Damaskus.
„Damaskus ist eine wunderschöne Stadt mit vielen historischen Gebäuden. Alle Religionen leben friedlich zusammen“ - das ist das Vorkriegs-Bild, das ihr geblieben war.
Neben den vielen Frauen aus dem Café der Welt waren auch einige Schülerinnen aus dem Willibald Gluck Gymnasium da, die für ihre Schülerzeitung einen Bericht zum Thema Flucht schreiben. Fasziniert saßen sie da und hörten zu, wie Mouna Kabalan weiter erzählte.
Mit dem Krieg änderte sich vieles für sie: keine Arbeit, Unsicherheit, Todesangst. Neben vier Millionen anderen Syrern beschloss auch sie, ihre Heimat zu verlassen und sich auf den Weg zu machen. Zunächst ging es in die Türkei, später weiter nach Deutschland, weil sie und ihre Schwägerinnen mit Baby dort keine Sicherheiten hatten.
Der Weg war lang und gefährlich für die Frauen, dennoch gelang es ihnen, mit dem Kind nach 20 Tagen im Jahr 2015 bis nach Deutschland zu kommen. Hier wurden sie gut aufgenommen und fanden bald Anschluss.
Innerhalb drei Jahren lernte sie fast perfekt deutsch, organisierte sich eine Wohnung, absolvierte Praktika und versuchte, mit ihrem Studium der Agrarwissenschaft eine Arbeitsstelle zu finden.
Offen und fröhlich beantwortete sie alle Fragen der Schülerinnen, nahm sich Zeit, ihre Fluchtroute auf der Karte zu zeigen und erläuterte mit den Besuchern des Cafés, welche Unterschiede es zwischen den Fluchtgeschichten gibt, die viele andere in der Runde ebenfalls haben.