Die Stadtwerke kauften eine zweite Gasübernahmestation
Foto: Melanie Sedlatschek
NEUMARKT. Die Neumarkter Stadtwerke haben zur Sicherung der Gas-Versorgung eine zweite Gasübernahmestation am Flugplatz an der Nürnberger Straße gekauft.
Im Jahr 2015 investierten die Stadtwerke 700 000 Euro in ein neue Gasübernahmestation in der Mooswiese, die seit der Inbetriebnahme im Dezember 2015 das Stadtgebiet mit Erdgas versorgt. Vor wenigen Tagen haben die Stadtwerke nun eine zweite Gasübernahmestation gekauft, um damit die lokale Gasversorgung "noch besser absichern" zu können.
Die kürzlich erworbene Anlage kostete 40 000 Euro und gehörte zuvor dem sogenannten vorgelagerten Netzbetreiber, der Main-Donau-Netzgesellschaft GmbH. Weitere 10 000 Euro investieren die Stadtwerke im nächsten Jahr noch in die technische Optimierung der Anlage. Über diese Station erfolgte bis Februar 2015 die Versorgung Neumarkts.
„Die jetzt erworbene Station steht nun als Backup zur Verfügung und kann genutzt werden, wenn die erste Station etwa aus Wartungsgründen nicht zur Verfügung steht", sagte Stadtwerke-Geschäftsführer Dominique Kinzkofer. Man stelle mit dieser Investition die innerstädtische Gasversorgung auf eine höhere professionelle Stufe. Im Übrigen sei es unter Synergie-Gesichtspunkten sinnvoller, die Übernahmestation ins kommunale Netz einzugliedern als sie im überregionalen Netz zu belassen. Die Anlage wurde im Rahmen des Eigentumsübergangs technisch auf Herz und Nieren geprüft und von der Aufsichtsbehörde nicht beanstandet.
Für die Erdgaskunden in Neumarkt bedeutet die zusätzliche Gasübernahmestation zusätzliche Versorgungssicherheit, hieß es. Bei einem etwaigen Ausfall lönne „geräuschlos“ auf die andere Station umgeschaltet werden, so dass der Erdgastransport unterbrechungsfrei weiterläuft. Da die Stadtwerke bereits Fachpersonal für Betrieb Steuerung und Wartung vorhalten, ist der Betrieb der zweiten Station besonders kostengünstig: Zusatzpersonal muss nicht eingestellt werden.
Die Übernahme der Station von der MDN GmbH ins eigene Netz sei auch im Rahmen der Betriebskommunikation sinnvoll. „Damit bieten wir beim Erdgastransport-Management in Neumarkt alles aus einer Hand", sagte Michael Schöberl, der Bereichsleiter Infrastruktur bei den Stadtwerken. Man müsse sich "im Fall des Falles" nicht mit anderen Kollegen aus einem anderen Betrieb darüber abstimmen, "wer was wann macht".
In der Anlage wird das Erdgas aus den unterirdischen Rohren, der "Pipeline", vom Vorlieferanten übernommen und gefiltert, vorgewärmt sowie im Druck reduziert. Außerdem wird die Durchflussmenge gemessen, und die Gasqualität laufend überprüft. Von der Übergabestation wird anschließend das Gas in das Ortsnetz abgegeben. Die Anlage wird, wie auch die Hauptübernahmestation in der Mooswiese, über Glasfaserleitungen ständig von der Netzleitstelle der Stadtwerke Neumarkt in der Ingolstädter Straße überwacht und ferngesteuert.