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Schuierer zu Besuch
Hans Schuierer (2.v.l.) besuchte die Neumarkter Berufsschule
Foto: André Lindner
Als Landrat von Schwandorf legte sich Schuierer damals mit dem schier übermächtigen Franz Josef Strauß an, als es darum ging, eine Wiederaufbereitungsanlage in Wackersdorf zu verhindern - und Schuierer und die protestierende Bevölkerung siegten schließlich. Sogar ein nach Schuierer benanntes Gesetz boxte die CSU damals im Landtag durch - doch die WAA wurde nie gebaut.
Auf Einladung des Fachbereichs Sozialkunde besuchte der frühere Landrat und sein damaliger Mitstreiter gegen der Bau der atomaren Wiederaufbereitungsanlage in Wackersdorf, Wolfgang Nowak, nun das Staatliche Berufliche Schulzentrum in Neumarkt.
Begleitet wurden sie von Bürgermeisterin Gertrud Heßlinger und dem Polizisten Johannes Wein aus Parsberg, der damals „als Bürger“ die Einsätze seiner Kollegen mitverfolgte. Vor mehreren Klassen aus verschiedenen Fachbereichen der Berufsschule Neumarkt sollten die Geschehnisse bei den Auseinandersetzungen um den Bau der WAA in den 1980er Jahren beleuchtet werden.
Schon im Dezember letzten Jahres erlebten die etwa 150 Schüler einen Geschichtsunterricht der besonderen Art: gemeinsam mit ihren Lehrkräften sahen sie in einer Sondervorstellung des Rialto-Kinos in Neumarkt den Spielfilm „Wackersdorf“, der die Geschehnisse in den 1980er Jahren darstellt. Ein Teil des Eintritts wurde dabei vom Förderverein der Berufsschule übernommen.
Als „Schule ohne Rassismus, Schule mit Courage“ hoffe man, durch solche Veranstaltungen transparent zu machen, dass eine Demokratie Menschen mit Zivilcourage brauche und dass es sich lohne, für die eigenen Ideale zu kämpfen, hieß es von der Schule.
Die „Lex Schuierer“ gibt es übrigens als „Art. 3b BayVwVfG“ bis heute: was damals die Landräte teilweise „entmachten“ sollte, wird heute von Kommunalpolitikern durchaus gerne genutzt, um - Ironie der Geschichte - bei heiklen Entscheidungen den Schwarzen Peter einer höheren Instanz zuzuschieben.
26.02.19
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