Berg soll schon bald eine Gemeinde mit glyphosatfreien Feldern werden
NEUMARKT. Die Gemeinde Berg will auf von ihr verpachteten Feldern keinen Einsatz der höchst umstrittenen Chemikalie Glyphosat mehr dulden.
Nach besorgten Anfragen von Bürgern ist für Bürgermeister Helmut Himmler das Verbot des Einsatzes von glyphosathaltigen Herbiziden und Neonicotinoid-Insektiziden bei einer Verpachtung kommunaler Flächen eine geradezu zwingende Folge. Dabei geht es um etwa 43 Hektar, die die Gemeinde an mehrere Landwirte verpachtet hat.
Auch der Einsatz von Glyphosat auf allen eigengenutzten Flächen soll konsequent unterbleiben. Darüber hinaus bewirtschaftet die Gemeinde eine Waldfläche von 98,41 hHektar.
Nach einer erfolgreichen Schadenersatzklage in den USA steht Glyphosat erneut und vehement im Zentrum der Aufmerksamkeit. Es gilt als Verursacher in einer 280 Millionen Dollar schweren Krebsklage in den USA. Von der Weltgesundheitsorganisation WHO und dem Staat Kalifornien ist die umstrittene Chemikalie als krebserregend eingestuft worden.
Nun gehe es substantiell darum, durch einen Beschluss des Gemeinderates ein Zeichen zu setzen, dass Glyphosat in der Gemeinde Berg nicht gewollt sei.
Städte und Gemeinden setzen Pestizide häufig ein, um Straßen, Wege sowie Spiel- und Sportplätze frei von Kräutern und Gräsern zu halten. Die Pestizide gelangen dann oft in Gewässer oder belastet die Kläranlage.
Die Gemeinde Berg verwendet keine glyphosathaltigen Pestizide auf solchen Flächen und auf an Landwirte verpachtete Flächen soll dies künftig durch entsprechende vertragliche Regelungen ebenfalls untersagt werden. Der Bürgermeister geht davon aus, dass schon bald die Verwendung von Glyphosat auch auf privaten Flächen vom Gesetzgeber untersagt wird. Erst dann sei Berg eine glyphosatfreie Gemeinde.