Kein Zuschuß-Verlust ?


In den schönsten Farben wurde der geplante Stadtpark in einer Bürgerinformation geschildert
Grafiken: Stadt Neumarkt
NEUMARKT. Beim Bund Naturschutz glaubt man nicht, daß bei einem Verzicht auf die Abholzung von fast 100 Bäumen im Stadtpark Zuschüsse verloren gehen.

Mit diesem Haupt-Argument wurden im Rathaus bisher Änderungen an den bestehenden Plänen zurückgewiesen. Jetzt haben die Naturschützer bekanntlich einen Bürgerentscheid durchgesetzt.

Wie neumarktonline bereits wenige Minuten nach der Entscheidung berichtete, sprach sich der Neumarkter Stadtrat am frühen Dienstagabend in einer Sondersitzung einstimmig für die Durchführung des Bürgerentscheids aus - wenn auch zweifellos viele Stadträte mit Bauchgrimmen ihre Zustimmung gaben.

Denn der Stadtrat hatte am Dienstag praktisch gar keine Wahl: das Rechtsamt prüfte zuvor die Listen der von den Naturschützern gesammelten 2698 Unterschriften genau und bewertete 2316 als „gültig“. Für die Durchführung eines Bürgerentscheids sind sieben Prozent der Wahlberechtigten - bei 31.900 wahlberechtigten Neumarktern also 2233 Unterschriften - notwendig.


Einige Stadträte versuchten das Beste in ihrer ungeliebten Zustimmung zum Bürgerentscheid am Dienstagabend zu sehen: die zusammen mit der Europawahl durchgeführte Abstimmung werde zweifelsfrei ergeben, daß die Mehrheit der Neumarkter für die ursprüngliche Stadtparkplanung - also gegen den Bürgerentscheid - stimmen werde, hieß es beispielsweise. Damit hätte man dann eine breite demokratische Basis für die Stadtpark-Sanierung.

Das von vielen Stadträten angeführte Argument, bei einer Umplanung würde die praktisch schon zugesagte Förderung in Millionenhöhe auf dem Spiel stehen, will der Bund Naturschutz nicht gelten lassen. „Den Zuschuss für die Umgestaltung wird es sicher auch geben, wenn von der Stadt ein abgeänderter Plan mit dem Erhalt der Bäume bei der Städtebauförderung eingereicht wird“, erklärte die Vize-Kreisvorsitzende des Bundes Naturschutz Sigrid Schindler am Tag nach der Stadtrats-Abstimmung. Das würde man aus einem Antwortschreiben der Regierung an den Neumarkter BN-Ortsvorsitzenden Alfons Greiner schließen.

Wer nach der enormen Zustimmung zum Volksbegehren „Rettet die Bienen!“ ohne Not mehr als 90 Bäume und fast alle Hecken im Stadtpark entfernen lassen will und damit wichtige Lebensräume zum Beispiel für Eichhörnchen, Vögel, Fledermäuse und Insekten zerstört, hat offenbar nicht bemerkt, dass bei vielen Menschen ein Umdenken stattgefunden hat, hieß es von Schindler. Die Unterstützer des Volksbegehrens hätten verstanden, wie wichtig große Bäume darüber hinaus für das Stadtklima sind.

Die „wirkliche Bürgerbeteiligung“ bei der Stadtparkgestaltung könne jetzt beim Bürgerentscheid im Mai stattfinden.

Bedauerlich ist für Sigrid Schindler nur, dass dabei keine Kinder und Jugendlichen abstimmen dürfen, „denn, wenn es nach denen ginge, würden die Bäume mit Sicherheit erhalten“.

Unverständlich sei nach Angaben des BN für viele Parkbesucher auch, warum die großen Bäume auf dem „Wunder-Parkplatz“ und im Eingangsbereich des Parks gefällt werden sollen. Die könnten ohne Probleme bei einer Umplanung stehen bleiben.


Dieser Plan wurde in der Bürgerinformation abgebildet
(Zur Vergrößerung auf die Grafik klicken)
17.04.19
Neumarkt: Kein Zuschuß-Verlust ?
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