Vor Reisen in manche Urlaubsländer sollte der Impfschutz überprüft werden
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NEUMARKT. Zum bevorstehenden Sommerurlaub gibt das Neumarkter Gesundheitsamt Tipps - zum Beispiel zu eventuellen Reise-Impfungen.
Ein Blick in den Impfpass genügt, um festzustellen, ob noch ein ausreichender Schutz gegen Tetanus/Diphtherie besteht: Die letzte Impfung sollte nicht länger als zehn Jahre zurückliegen, hieß es von der Behörde.
Im Fall einer notwendigen Auffrischimpfung empfiehlt das Gesundheitsamt, die Tetanus-/Diphtherie-Impfung mit einer Keuchhusten-Komponente zu ergänzen, da Keuchhusten auch im Erwachsenenalter vorkommen kann. So sei ein Impfschutz gegen Keuchhusten nicht nur für den Erwachsenen sinnvoll, sondern insbesondere auch zum Schutz von noch nicht geimpften Säuglingen vor einer Ansteckung.
Jeder Erwachsene sollte auch eine zweimalige Impfung gegen Masern, Mumps und Röteln erhalten haben. Insbesondere bei jungen Erwachsenen würden immer wieder diesbezüglich Impflücken entdeckt. In jeder Altersstufe könne eine Masern-Mumps-Röteln-Impfung (MMR) nachgeholt werden.
Bei anstehenden Fernreisen sollte insbesondere an eine Hepatitis A-Impfung gedacht werden, so vor allem bei Reisen nach Südamerika, nach Afrika und auch in den südost-asiatischen Raum. So könne zum Beispiel der Verzehr von Meeresfrüchten zu einer Hepatitis A (Leberentzündung mit Gelbsucht) führen. Etwa 40 Prozent der gezüchteten wie auch wildlebenden Muscheln aus dem Atlantischen Ozean trügen diese Viren in sich. Vor allem der rohe oder nur leicht gedünstete Verzehr von Meeresfrüchten sollte daher vermieden werden.
Die Erreger werden über den Stuhl ausgeschieden und können so in das Wasser, Trinkwasser oder auf Speisen gelangen.
Im letzten Jahr gab es in Bayern 111 Hepatitis A-Neuinfektionen. Zwei Drittel der Betroffenen infizierte sich in Deutschland, bei einem Drittel der Fälle handelt es sich um Reiserückkehrer, die sich bei ihrer Reise in Länder mit einer starken Hepatitis A-Verbreitung mit dem Virus infiziert haben. Meist verläuft die Erkrankung bei Erwachsenen mit schwereren Symptomen als bei Kindern, die die Infektion in der Regel ohne Symptome durchmachen.
Ein typisches Krankheitssymptom ist die Gelbfärbung der Haut und Augen, aber auch unspezifische Krankheitssymptome wie Übelkeit, Erbrechen, Oberbauchschmerzen und Abgeschlagenheit/Müdigkeit können auf eine Infektion mit dem Hepatitis A-Virus hinweisen.
Da keine spezifische Therapie existiert, können bei Erkrankungen lediglich die Symptome behandelt werden.
Einen sicheren und effektiven Schutz gegen eine Virus A-Infektion bietet eine Impfung, hieß es vom Gesundheitsamt. Die Hepatitis A-Impfung gibt es derzeit als Einzelimpfstoff oder in Kombination mit einer Impfung gegen Hepatitis B oder Typhus.
Eine Schutzwirkung bei einem Einzelimpfstoff tritt meist bereits zwei Wochen nach der ersten Impfung ein. Eine zweite Impfdosis, ein halbes Jahr nach der ersten Impfung, führt zu einer wesentlich längeren Schutzwirkung von 20 bis 25 Jahren.
Natürlich sollte man, wie in allen südlichen Ländern, zusätzliche Vorsichtsmaßnahmen beachten, sagte der Leiter der Behörde, Medizinaldirektor Dr. Werner Richter.
Wasser sollte in der Regel nie aus Wasserleitungen getrunken werden.
Speisen sollten nur gekocht, gegart oder gebraten gegessen werden.
Obst sollte niemals ungeschält verzehrt werden.
Für Impfberatungen vor Durchführung einer Fernreise steht das Gesundheitsamt unter Telefon 09181/470-512 zur Verfügung.