NEUMARKT. „Haste Töne?“ – mit diesem Motto passend zur Meistersinger Akademie bietet die Stadtbibliothek auf ihrem Thementisch Bücher, CDs und DVDs speziell für Freunde schöner Klänge.
Dabei geht es schwerpunktmäßig um von Menschen gemachte oder dargebotene Musik, daneben gibt es aber auch noch einen Einstieg in die Bedeutung der Töne im Tierreich und in der menschlichen Kommunikation.
Zunächst sind zwei Nachschlagewerke zu erwähnen: ein Opernführer, „Bohème suprême“ von Konrad Bleikirchner, der nicht nur über Komponisten, Librettisten, Handlung und Rezeption informiert, sondern auch eine abschließende Bewertung abgibt, und die „Allgemeine Musiklehre anschaulich erklärt“ von Carol Vonderman, ein leicht verständliches Lese- und Nachschlagebuch zur Musiktheorie von E- und U-Musik für Anfänger und Fortgeschrittene.
„Jedes Kind ist musikalisch“ von Kristin Thielemann wird Eltern erfreuen, die wissen möchten, wie sie ihre Kinder optimal fördern können. Da die Autorin selbst als Musikpädagogin tätig ist, ist das Buch praxisorientiert und hilfreich.
In „Einfach singen!“ bietet der Autor Christian Larsen praktische Übungen zur Stimmbildung an, mit denen Chorleiter und angehende Sänger jeglichen Alters arbeiten können.
Eher praktisch orientiert ist das Buch „Könnt ihr uns hören?“ von Jahn Wehn, der die Entwicklung des deutschsprachigen Hip-Hops und Raps darstellt, indem er ausschließlich Protagonisten zu Wort kommen lässt, ohne sich selbst kommentierend einzumischen.
Für alle, die mit Musik zu tun haben, ist das nächste Werk von großer Bedeutung, „Crashkurs Gehörbildung“ von Ute Ringhandt. Die einzige Voraussetzung für die Leser sind Notenkenntnisse, alle weiteren musikalischen Phänomene werden systematisch erläutert und an Notenbeispielen (eine CD ist beigelegt) erläutert und damit für jeden nachvollziehbar.
Wer sich selbst an Musikproduktion wagen will, kann in dies anhand von Holger Reibolds „Audacity 2.1 kompakt“ tun. Die Software ist kostenfrei erhältlich und behandelt die am häufigsten auftretenden Problemstellungen. Weitere Anwendungen sind möglich, z.B. das Digitalisieren analoger Medien. Das vorliegende Handbuch vermittelt – so verspricht der Verlag Brain-Media.de – das notwendige Praxis-Knowhow.
Was Musik alles bei schwer erziehbaren Jugendlichen bewirken kann, veranschaulichen zwei Filme. „La Mélodie – Der Klang von Paris“ zeigt das am Beispiel eines Musiklehrers, der bei seinen Schülern Gespür für Musik weckt, im Film „Die Kinder des Monsieur Mathieu“ geht es ebenfalls darum, wie ein Lehrer Jugendliche mit Hilfe der Musik aus ihrer Verschlossenheit lockt und ihnen hilft, mit ihren Aggressionen besser umgehen zu können.
Auch ein Roman beschäftigt sich mit Musik als Lebenshilfe. Rachel Joyce schreibt in „Mister Franks fabelhaftes Talent für Harmonie“ über einen Helden, der spürt, wie man Menschen mit Musik glücklich machen kann, damit aber nicht immer sein Ziel erreicht. Überdies werden im Laufe der Erzählung musikalische Genres und Stücke vorgestellt und die Entstehung großer Klassiker erklärt, sodass auch das musikalische Wissen des Lesers davon profitiert.
Das Leben der großen Chansonnière Édith Piaf steht im Zentrum von Michelle Marlys „Madame Piaf und das Lied der Liebe“, wobei sie sich besonders der Beziehung der Sängerin mit Yves Montand und deren Auswirkungen auf ihr Schaffen beschäftigt, aber auch ihre Herkunft betrachtet und so zum Verständnis der Persönlichkeit Edith Piaf beiträgt.
Eine ganz andere Art von Sängerin ist „Florence Foster Jenkins“, die Hauptfigur im gleichnamigen Film des Regisseurs Stephen Frears. Dargestellt wird die wahre Geschichte einer New Yorker Erbin, die unbedingt einmal in der berühmten Carnegie Hall auftreten will, aber nicht über die nötige Stimme verfügt. Man findet sie allgemein grauenhaft, Florence selbst aber empfindet sie als wunderschön. Dargestellt wird, wie Florence (Meryl Streep) ihr Ziel zu erreichen versucht und welche Rolle ihr Ehemann (Hugh Grant) dabei spielt. Meryl Streep singt im Film übrigens selbst.
Ein ganz anderes Problem stellt Sarah Neef in ihrem Buch „Im Rhythmus der Stille“ dar. Hier geht es darum, wie eine Gehörlose trotz dieser Behinderung Tänzerin wurde und auch erfolgreich studierte. Der Leser wird mit der besonderen Situation Gehörloser bekanntgemacht. Anhänger von „Let’s Dance“ werden da an Benjamin Piwko denken, der in diesem Jahr als Gehörloser antrat und demonstrierte, dass man mit der richtigen Anleitung und Unterstützung scheinbar Unmögliches schafft.
Dass nicht nur menschliche Stimmen Musik erzeugen, sondern auch Vögel, weiß jedes Kind. Das Papp-Sachbilderbuch „Heimische Vögel“ ermöglicht es Kindern, mit Hilfe eines Hörstifts 80 Vogelstimmen zum Klingen bringen und überdies mit Hilfe von Such- und Lernspielen ihr Wissen über Vogelstimmen zu erweitern.
„Richtig gut rüberkommen“ von Cornelia Schwarz widmet sich der Bedeutung der Töne im Rahmen der menschlichen Kommunikation. Es gibt Beispiele, Übungen und Tipps, mit deren Hilfe der Leser lernt, wie er im Alltag den rechten Ton finden und souveräner reagieren kann.