„Weitere Schritte nötig“

NEUMARKT. Lob gab es beim Neumarkter Kreisvorstand des Bundes Naturschutz für das vom bayerischen Landtag verabschiedete Gesetz zum Artenschutz.

Man begrüße es sehr, dass die Mehrheit des Bayerischen Landtags den Willen der Bevölkerung für mehr Artenschutz verstanden und dies sogar mit einem weiteren Gesetz ergänzt habe, hieß es.

Das „erfolgreichste Volksbegehren in Bayern“, die weitgehend konstruktiven Diskussionen in den Facharbeitsgruppen und am Runden Tisch sowie die vielen vor Ort entstandenen Initiativen seien ein starkes Hoffnungszeichen und ein gemeinsamer Aufbruch für die Rettung der bedrohten Artenvielfalt in Bayern. Es müßten aber noch viele weitere Schritte folgen.


„Dass im Landkreis Neumarkt 18 Prozent der Bevölkerung für das Volksbegehren gestimmt haben, ist ein klarer Auftrag an die Politik und die Gemeinden, die gesetzlichen Verbesserungen nun auf allen Ebenen mit Leben zu erfüllen,“ sagte Kreisvorsitzender Josef Guttenberger. Für eine „echte Trendwende“ im Naturschutz benötige man mehr Flächenschutz und Schutz der Natur vor Zerstörung, das heiße auch den „Verzicht auf den weiteren überdimensionierten Ausbau der B299, ein drastisches Abspecken des geplanten Kernwegenetzes“.

Auch die Kommunen spielen eine zentrale Rolle bei der Umsetzung der Pläne: Hier brauche man als wichtigen Rahmen eine gesetzliche Begrenzung des Flächenverbrauchs auf fünf Hektar pro Tag. Im Landkreis Neumarkt würden die Gewerbegebiete bei Tauernfeld und im Außenbereich von Seubersdorf eindeutig gegen die Absichten dieses Gesetzes laufen.

In den aktuellen Haushaltsverhandlungen müssen nach Ansicht der Naturschützer die nötigen Mittel für mehr Personal eingestellt werden. Die Umsetzung der Gesetze vor Ort erfordere viel Beratung, Aufklärung, fachliche Begleitung und auch Kontrolle, dafür brauche die Verwaltung an den Unteren und Höheren Naturschutzbehörden wesentlich mehr Personal als bisher, denn die Kontrolle der Ausgleichsflächen und deren Pflegemaßnahmen sei mit dem derzeitigen Personal der Unteren Naturschutzbehörde nicht leistbar. Auch die Sicherung der Naturdenkmäler bis hin zu den Verpflichtungen im europäischen Rahmen benötigten Personal, das bei der Unteren Naturschutzbehörde nicht vorhanden sei, sagte Vize-Kreisvorsitzende Sigrid Schindler.

Ein bitterer Wermutstropfen sei der Beschluss von CSU und Freien Wählern zur Biotopkartierung: dieser Zusatzbeschluss erschwere künftig die Biotopkartierung, die eine zentrale Fach-Grundlage des Naturschutzes sei.

Für Sigrid Schindler und Alfons Greiner geht es aber auch um die Wertschätzung der Lebensraumvielfalt. Die Sandlebensräume entlang des Albtraufs seien Kostbarkeiten, die in Bayern teilweise einmalig sind, aber im Landkreis Neumarkt oft wenig beachtet würden.
30.07.19
Neumarkt: „Weitere Schritte nötig“
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