NEUMARKT. Die Firmengruppe Max Bögl baut für die Firma „Tennet“ in Niedersachsen Deutschlands längsten 380-kV-Drehstrom-Erdkabelabschnitt.
Der „Geschäftsbereich Infrastruktur“ des Sengenthalter Unternehmens habe den Großauftrag für die Erdverkabelung zwischen den Umspannwerken Wahle (Landkreis Peine) und Lamspringe (Landkreis Hildesheim) erhalten, teilte Bögl am Donnerstag mit. Der Übertragungsnetzbetreiber Tennet mit Sitz in Bayreuth ist eine Tochter des gleichnamigen niederländischen Stromnetzbetreibers und auch im Landkreis Neumarkt schon in die Schlagzeilen geraten.
„Tennet“ habe sich für die Sengenthaler Firmengruppe wegen des breiten Leistungsspektrums und der langjährigen Erfahrung bei Infrastruktur-Großprojekten entschieden, heißt es in einer Bögl-Presse-Mitteilung. Der Auftrag umfasst die Herstellung der Kabelgräben, die Verlegung der Leerrohre und die Durchführung von Unterbohrungen in Bereichen, in denen das Erdkabel – beispielsweise unter Bahnstrecken, Autobahnen oder Flüssen – hindurchgeführt wird.
Die knapp 13 Kilometer lange Strecke von Lesse nach Holle sei ein komplexes Vorhaben: Die Leerrohre für die Drehstromerdkabel müßten in das Bettungsmaterial gelegt werden. Dabei sei ein hohes Maß an Genauigkeit erforderlich.
Noch in diesem Jahr starten die Bauarbeiten. An insgesamt sieben Stellen, dort, wo das Erdkabel Straßen, Autobahnen oder Gewässer quert, werden mit dem sogenannten „Spülbohrverfahren“ Horizontalbohrungen ausgeführt. Das Verfahren ermöglicht die Verlegung der Leerrohre unterhalb von Hindernissen, ohne oberirdisch einen Graben öffnen zu müssen. Die längste Bohrung in diesem Abschnitt wird bei Baddeckenstedt entstehen. Sie ist 750 Meter lang und am Scheitelpunkt 15 Meter unterhalb der Geländeoberkante. Die Kabel queren hier eine Bundesstraße, eine Bahnstrecke und den Fluss Innerste.