NEUMARKT. Der ist eine „Herzensangelegenheit“ für die Neumarkter Stadtbibliothek. Sie stellte jede Menge Bücher zum Thema Liebe und Liebesromane zusammen, die in der Ausstellung zum Monat Februar zu finden sind. Aber auch der medizinische Bereich, das Herz als lebenswichtiges Organ, findet sich auf dem aktuellen Thementisch wieder.
Katrin Bauernfeind beschreibt in ihrem Buch „Alles kann, Liebe muss“ in kurzen Episoden viele verschiedene Aspekte der Liebe, mal aus der Sicht eines Singles, mal aus der von Paaren, die Liebe im Allgemeinen und im Besonderen, in allen Lagen und Aggregatzuständen, liefert also einen Überblick darüber, was zum Zentralbegriff der „Liebe“ gehört.
So aufs Thema eingestimmt, kann sich der Leser mit etwas Theorie beschäftigen. Der Ratgeber Stefanie Stahls „Jeder ist beziehungsfähig“ gibt Tipps dazu, wie man eine Partnerschaft gestalten kann, damit sie lebendig bleibt. Dabei legt Stahl den Fokus besonders auf Menschen, die sich für beziehungsunfähig halten.
Silke Neumayer beschreibt Beziehungen, indem sie besonders auf die Männer eingeht. In ihrem Titel „Mit Mann ist auch nicht ohne“ zieht sie persönliche Erfahrungen heran, und zwar ihre eigenen, die ihrer Tochter Sophie und auch die einiger Bekannten.
Daniele Kriens Roman „Die Liebe im Ernstfall“ stellt demgegenüber fünf Frauen ins Zentrum und vermittelt damit durchaus unterschiedliche Lebenserfahrungen und Erfahrungen mit der Liebe.
Beispiele für geglückte Liebesbeziehungen gibt es natürlich auch. Da ist zum einen der autobiographische Roman „Wie ich dank Shakespeare in Verona die große Liebe fand“ zu nennen. Die Hauptfigur, der kanadische Lehrer Glenn Dixon, fährt aus Liebeskummer nach Verona, trifft dort auf den Club der Julias, dessen Mitglieder Fragen beantworten, die Liebende aus aller Welt an die Julia aus Shakespeares Drama stellen. Glenn verfasst Rückantworten und lernt dabei viel über sich selbst, sodass er am Ende weiß, wie sein künftiges Leben aussehen soll.
Rachel Winters beschreibt in „Happy End für 2“ eine Liebe, in der ein Starautor die für ihn zuständige Assistentin mittels eines Tricks ihre wahren Gefühle erkennen lässt.
Nicht alle Happy Ends sind dauerhaft, oft gibt es das gute Ende auch erst im zweiten Anlauf. Davon handelt „Wenn Licht und Donner sich berühren“ von Brittainy C. Cherry. Zwei sehr unterschiedliche Jugendliche – Jasmine, eine überall beliebte Schülerin, die nach dem Willen ihrer Mutter ein Popstar werden soll, und Elliot, ein sehr schüchterner, stotternder Junge, dem die anderen das Leben zur Hölle machen – freunden sich an, empfinden sich als Seelenverwandte, werden aber nach einiger Zeit voneinander getrennt. Beim Wiedersehen nach einigen Jahren ist es Elliot, der erkennt, dass er dafür kämpfen muss, Jasmine zu behalten.
Ein ganz anderer Schwerpunkt wird in Hera Linds Roman „Vergib uns unsere Schuld“ gesetzt, es geht um das viel diskutierte Problem des Zölibats. Carina Kramer verliebt sich, als sie nach dem Tod ihres Mannes Trost bei der Kirche sucht, in einen Pater, der in einem benachbarten Kloster lebt. Die Liebe der beiden wird nicht nur durch seine eigenen Zweifel – er fühlt sich aus Überzeugung dem Zölibat verpflichtet -, sondern auch durch die Institution Kirche gefährdet. Pater Raphael trennt sich zunächst von Carina, kehrt aber zu ihr zurück, als er von ihrer Schwangerschaft erfährt.
Dass eine Liebe aus unterschiedlichen Gründen nicht zu einem Happy End führt, wird in zwei DVDs thematisiert. „After Passion“ handelt von der Liebesgeschichte zwischen zwei sehr unterschiedlichen jungen Erwachsenen: Tessa Young ist eine junge Frau wie aus dem Bilderbuch: brav, wohl behütet, klug und mit klaren Plänen für ihre Zukunft. Am College trifft sie auf einen „bad boy“, Hardin Scott. Er zieht sie magisch an, gerade weil er all das verkörpert, was sie nicht sein will. Das führt zu einem Gefühlschaos, zahlreichen Streitigkeiten und einem offenen Schluss.
Im zweiten Film, „Drei Schritte zu dir“, scheitert das Happy End an der unheilbaren Krankheit der Hauptfigur. Sie leidet unter Mukoviszidose, einer Lungenkrankheit, ebenso wie der neue Patient, in den sie sich verliebt. Das bedeutet für die beiden, dass sie sich nur mit mindestens zwei Meter Abstand begegnen können, da die kleinste Berührung lebensgefährlich sein kann. Wie die beiden damit umgehen, wird beeindruckend dargestellt.
Mit dem Ende einer Liebe, also der Trennung eines Paars, beschäftigt sich Ulrike Stöhring in dem autobiographischen Buch „Vielen Dank für alles“. Die Autorin ist Kunst- und Hypnosetherapeutin und stellt ihre eigene Erfahrung dar, die von unendlicher Trauer bis zur Heilungsphase reichen. Darüber hinaus gibt es Interviews mit Männern, die verlassen haben, aber auch mit Frauen, für welche die Scheidung den Beginn eines glücklichen Lebens darstellte.
Die Bibliothek berücksichtigt bei ihrer Ausstellung auch ein wichtiges Organ, das Herz. Unter dem Titel „Was das Herz begehrt“ informiert der Kardiologe Felix Schröder mit Hilfe einer Biochemikerin über Krankheiten, Therapien und Tipps, mit denen man sein Herz gesund erhalten kann. Schließlich ist eine Liebe ohne dieses zentrale Organ nicht möglich.